Moorhuhnschießen

Moorhuhnschießen

Moorhuhn ist ein Computerspiel aus dem Jahr 1999, das im Auftrag von Phenomedia durch die niederländische Firma Witan als Werbespiel für die schottische Whisky-Marke Johnnie Walker entwickelt wurde. Es ist auch als Moorhuhnschießen und Moorhuhnjagd bekannt und lässt sich dem Computerspiel-Genre Shoot ’em up zurechnen.

Nach dem Börsengang der Firma Phenomedia AG (inzwischen insolvent, Nachfolgefirma phenomedia publishing GmbH), die das Spiel kostenlos zum Herunterladen anbot, wurde das Spiel sehr populär. Zeitweise wurde das Spiel in Deutschland sogar als „Bedrohung für Betriebsumsätze“ angesehen, da sich unverhältnismäßig viele Büroangestellte damit die Zeit vertrieben. Mittlerweile ist aus dem Moorhuhn eine 28-teilige Spielreihe geworden. Zudem hat es das Spiel unter dem Namen „Moorhuhn“ in die deutsche Ausgabe des Duden geschafft, was ein Zeichen dafür ist, wie populär das Thema in Deutschland tatsächlich war. Es wurden unter anderem eine Zeichentrickfilmserie, ein Comic, zahlreiche Merchandiseartikel und Drehbücher für einen Kinofilm entwickelt, welcher allerdings nicht realisiert wurde.

2005 wurde das ursprüngliche Spiel überarbeitet und als „Moorhuhn Remake“ vertrieben. Eigens für die Anhänger des Spiels wurde ein Moorhuhn-Soundquiz programmiert.

An den Erfolg der Serie versuchten andere Entwickler mit zahlreichen ähnlichen Spielen anzuknüpfen, darunter mit Die Rache der Sumpfhühner (Koch Media).

Inhaltsverzeichnis

Entstehungsgeschichte

Die Hamburger Agentur V und B ersann bereits Ende November 1997 die Idee, zur Promotion von „Johnnie Walker“ in der Gastronomie ein PC-Spiel einzusetzen. Im Februar 1998 erhielt die Werbeagentur „Art Department“ den Auftrag, die Idee in eine Software umzusetzen. Name, der grobe Spielablauf und die anderthalb Minuten Jagdzeit waren als Parameter vorgegeben. „Art Department“ war eine der Vorläuferfirmen der Phenomedia vor deren Börsengang und hatte sich bereits einen Namen als erster deutscher Entwickler für Computerspiele zu Werbezwecken, unter anderem mit Titeln für BIFI, Mercedes Benz, Telekom und der Dresdner Bank gemacht. Die Figur wurde schon 1992 von Ingo Mesche entwickelt. Programmiert wurde das Spiel allerdings vom niederländischen Entwicklungsstudio Witan. Ab Oktober 1998 wurde das Spiel in ausgewählten Bars präsentiert, auf zwei Laptops, mit passender Ausgestaltung des Ambientes.

Wenig bekannt ist, dass Witan die „Virtuelle Moorhuhn-Jagd“ bereits im Sommer 1998, anderthalb Jahre bevor sie populär wurde, unter dem niederländischen Namen „KippenSchieten“ beim Programmierer-Wettbewerb Bizarre 98 im holländischen Euten-Leur vorstellte[1]. Bei dieser alljährlich ausgetragenen Demo-Party, auf der Hobby-Entwickler ihre Kreationen präsentieren, errang das Spiel den dritten Platz.

Musik

Im Jahr 2000 nahm Wigald Boning den Song „Gimme more Huhn“. Als Interpret war Moorhuhn feat. Wigald Boning angegeben.

Quellen

  1. c't 01/2007, S. 88

Weblinks


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