- Moraceae
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Maulbeergewächse 
Frucht der Weißen Maulbeere
Systematik Überabteilung: Samenpflanzen (Spermatophyta) Abteilung: Bedecktsamer (Magnoliophyta) Klasse: Dreifurchenpollen-
Zweikeimblättrige (Rosopsida)Unterklasse: Rosenähnliche (Rosidae) Ordnung: Rosenartige (Rosales) Familie: Maulbeergewächse Wissenschaftlicher Name Moraceae Gaudich. Die Maulbeergewächse (Moraceae) sind eine Familie der Bedecktsamigen Pflanzen (Magnoliophyta) mit 37 bis 40 Gattungen und etwa 1100 bis 1400 Arten.
Inhaltsverzeichnis
Beschreibung
Diese meist immergrünen Pflanzenarten sind meist verholzende Pflanzen: Bäume oder Lianen, die teils halbepiphytisch wachsen, seltener krautige Pflanzen. Alle Arten haben einen Milchsaft. Das Aussehen der Blattstellung meist wechselständig, selten gegenständig oder spiralig an den Zweigen angeordneten, meist gestielten, einfachen Laubblätter ist sehr variabel: ganzrandig, gezähnt oder gelappt. Die immer vorhandenen, frei stehenden oder verwachsenen Nebenblätter sind teils groß und umhüllen schützend die jungen Laubblätter.
Die Pflanzen sind einhäusig (monözisch) oder zweihäusig (diözisch) getrenntgeschlechtig. Die meist paarig gebildeten Blütenstände enthalten entweder nur Blüten eines oder beider Geschlechter und können rispig, ährig oder als Köpfchen ausgebildet sein. Teils sind viele kleine Einzelblüten zu einer von Hochblättern umgebenen Scheinblüte (Pseudanthium) zusammengefasst, in der sie manchmal auch miteinander verwachsen sind. Die Blüten sind immer eingeschlechtig. Männliche Blüten tragen zwei bis vier (bis sieben) Blütenhüllblätter und ein bis drei (bis sechs) freie Staubblätter. Weibliche Blüten tragen meist vier (drei bis acht) Blütenhüllblätter und einen einfächrigen, aus (ein bis drei) meist zwei Fruchtblättern verwachsenen, unterständigen oder oberständigen Fruchtknoten mit einem oder meist zwei Griffeln und Narben. Die Bestäubung erfolgt durch den Wind (Anemophilie) oder durch Insekten (Entomophilie). Es werden Steinfrüchte oder (achänenähnliche) Nussfrüchte gebildet.
Brotfruchtbaum (Artocarpus altilis)
Frucht des Milchorangenbaum (Maclura pomifera).
Früchte der Echten Feige (Ficus carica).
Birkenfeige (Ficus benjamina).
Papiermaulbeerbaum (Broussonetia papyrifera).
Castilla elastica, Illustration.
Sukkulente Dorstenia gigas.
Scheinblüte der Dorstenia hildebrandtii.
Streblus pendulinus.Nutzung einzelner Arten (Auswahl)
Ein Teil der Arten hat essbare Früchte. Wenige Arten werden als Futterpflanze für die Seidenraupe (Bombyx mori) kultiviert. Viele Arten werden als Lieferanten für Tropenholz genutzt. Einige Arten und ihre Sorten sind Zierpflanzen. Die Früchte vieler Arten sind wichtige Nahrung vieler Tierarten.
- Brotfruchtbaum (Artocarpus altilis)
- Jackfruchtbaum (Artocarpus heterophyllus)
- Papiermaulbeerbaum (Broussonetia papyrifera)
- Banyan-Feige (Ficus benghalensis)
- Birkenfeige (Ficus benjamina)
- Echte Feige (Ficus carica)
- Gummibaum (Ficus elastica)
- Geigen-Feige (Ficus lyrata)
- Großblättrige Feige (Ficus macrophylla)
- Pappel-Feige (Ficus religiosa)
- Maulbeer-Feige (Ficus sycomorus)
- Milchorangenbaum oder Osagedorn (Maclura pomifera)
- Färbermaulbeerbaum (Maclura tinctoria)
- Weiße Maulbeere (Morus alba)
- Schwarze Maulbeere (Morus nigra)
- Rote Maulbeere (Morus rubra)
Systematik
Die Familie ist nahe mit den Brennnesselgewächsen (Urticaceae) verwandt, mit denen sie einige Blütenmerkmale teilt.
Insbesondere aufgrund spezifischer Blütenmerkmale werden die Maulbeergewächse nach Datwyler & Weiblen 2004 in fünf Tribus unterteilt.
- Tribus Artocarpeae R.Br.: Mit den sieben Gattungen:
- Artocarpus J.R.Forst. & G.Forst.
- Batocarpus H.Karst.
- Clarisia Ruiz & Pav.
- Hulletia King ex Hook. f.
- Parartocarpus Baill.
- Prainea King
- Treculia Decne. ex Trécul
- Tribus Castilleae Berg: Mit den elf Gattungen:
- Antiaropsis Lesch.
- Antiaropsis K.Schum.
- Castilla Sessé in Cerv.
- Helicostylis Trécul
- Maquira Aublet
- Mesogyne Engl.
- Naucleopsis Miquel
- Perebea Aublet
- Poulsenia Eggers
- Pseudolmedia Trécul
- Sparratosyce Bur.
- Tribus Dorstenieae Gaudich.: Mit den acht Gattungen:
- Bosqueiopsis Wildem. & Th.Dur.
- Brosimum Sw.
- Dorstenia L.
- Helianthostylis Baill.
- Scyphosyce Baill.
- Trilepisium Thouars
- Trymatococcus Poepp. & Endl.
- Utsetela Pellegr.
- Tribus Ficeae Gaudich.: Mit der einzigen Gattung:
- Ficus L.
- Tribus Moreae Gaudich.: Mit den zehn Gattungen:
- Bagassa Aubl.
- Bleekrodea Blume
- Broussonettia L'Hér. ex Vent.
- Fatoua Gaudich.
- Maclura Nutt.
- Milicia Sim
- Morus L.
- Sorocea A.St.-Hil.
- Streblus Lour.
- Trophis P.Br.
Wie neueste DNA-Analysen zeigen, sind die Gattungen Artocarpus, Batocarpus, Brosimum, Castilla, Streblus und Trophis nicht monophyletisch, da einzelne ihrer Arten unterschiedlichen Tribus entsprechen, und bedürfen daher noch weiterer Bearbeitung.[1]
Gattungen (alphabetisch) und deren Verbreitung
- Antiaris Lesch.: Nur eine Art in den Tropen Afrikas und Asiens.
- Antiaropsis K.Schum.: Nur eine Art in Neuguinea.
- Brotfruchtbäume (Artocarpus J.R.Forst. & G.Forst.): Mit etwa 47 bis 50 Arten in Asien und im Indo-Pazifischen Raum.
- Bagassa Aubl.: eine Art im tropischen Amerika.
- Batocarpus H.Karst.: vier Arten in den Tropen Afrikas und Asiens.
- Bleekrodea Blume: Nur drei Arten in Madagaskar und Südostasien.
- Bosqueiopsis De Wild. & T.Durand: eine Art im tropischen Afrika.
- Brosimum Sw.: Mit etwa 13 Arten im tropischen Amerika.
- Broussonetia L’Hér. ex Vent.: Mit etwa acht Arten in Madagaskar und Südostasien.
- Castilla Cerv.: Mit etwa acht Arten im tropischen Amerika.
- Clarisia Ruíz & Pav.: Mit drei Arten im tropischen Amerika.
- Dorstenien (Dorstenia L.): Mit etwa 105 bis 170 Arten, davon 57 im tropischen Afrika, 46 im tropischen Amerika und eine im südlichen Indien und Sri Lanka, letztere sowie 18 afrikanische Arten sind sukkulent.
- Fatoua Gaudich.: Nur drei Arten in Asien, Australien und Madagaskar.
- Feigen (Ficus L.): Mit etwa 750 Arten weltweit in den Tropen, eine amerikanische und eine afrikanische Art sind sukkulent.
- Helianthostylis Baill.: Nur zwei Arten im tropischen Amerika.
- Helicostylis Trécul: Mit etwa sieben Arten im tropischen Amerika.
- Hullettia King ex Hook.f.: Nur zwei Arten in Südostasien.
- Maclura Nutt.: Mit etwa elf Arten weltweit in den Tropen und in N Amerika.
- Maquira Aubl.: fünf Arten weltweit in den Tropen.
- Mesogyne Engl.: Nur eine Art im tropischen Afrika.
- Milicia Sim: Nur zwei Arten im tropischen Afrika.
- Maulbeeren (Morus L.): Mit etwa zwölf Arten weltweit.
- Naucleopsis Miq.: Mit etwa 20 Arten im tropischen Afrika.
- Parartocarpus Baill.: Nur drei Arten im Indo-Pazifischen Raum.
- Perebia Aubl.: Mit etwa neun Arten im tropischen Amerika.
- Poulsenia Eggers: Nur eine Art im tropischen Amerika.
- Prainea King: Mit vier Arten im Indo-Pazifischen Raum.
- Pseudolmedia Trécul: Mit etwa neun Arten im tropischen Amerika.
- Scyphosyce Baill.: Nur zwei Arten im tropischen Afrika.
- Sorocea A.St.-Hil.: Mit etwa 14 Arten im tropischen Amerika.
- Sparattosyce Bureau: Mit etwa 14 Arten im tropischen Amerika.
- Streblus Lour.: Mit etwa 25 Arten in SO Asien und Afrika.
- Treculia Decne. ex Trécul: 3 Arten im tropischen Afrika.
- Trilepisium Thouars: Nur eine Art im tropischen Afrika.
- Trophis P.Browne: Mit neun Arten im tropischen Amerika und Südostasien.
- Trymatococcus Poepp. & Endl.: Nur drei Arten im tropischen Amerika.
- Utsetela Pellegr.: Nur eine Art im tropischen Afrika.
Literatur
- Shannon Datwyler & George D. Weiblen: On the origin of the fig: Phylogenetic relationships of Moraceae from ndhF sequences. in American Journal of Botany, 91 (5), 2004, S. 767-777. Appendix 2: A revised phylogenetic classification of Moraceae tribes.
- E.J.H. Corner: The classification of Moraceae, Gard. Bull. Straits Settlem. 19: 187–252, 1962
- J.G. Rohwer: Moraceae in K. Kubitzki & al. (Hrsg.): Families and genra of vascular plants 2: 506-515, 1993
- Beschreibung der Familie der Moraceae bei DELTA. (englisch)
- Beschreibung der Familie der Moraceae bei der APWebsite. (englisch)
- Beschreibung der Familie der Moraceae in der Flora of North America. (englisch)
- Beschreibung der Familie der Moraceae in der Flora of China. (englisch)
- Urs Eggli (Hrsg.): Sukkulentenlexikon Band 2 Zweikeimblättrige Pflanzen (Dicotyledonen) ausgenommen Aizoaceae, Asclepiadaceae, Cactaceae und Crassulaceae. Eugen Ulmer Verlag, Stuttgart 2002. ISBN 3-8001-3915-4
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