- Arisheim
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Wappen Deutschlandkarte Basisdaten Bundesland: Baden-Württemberg Regierungsbezirk: Tübingen Landkreis: Ravensburg Höhe: 588 m ü. NN Fläche: 108,54 km² Einwohner: 19.823 (31. Dez. 2007)[1] Bevölkerungsdichte: 183 Einwohner je km² Postleitzahl: 88339 Vorwahl: 07524 Kfz-Kennzeichen: RV Gemeindeschlüssel: 08 4 36 009 Stadtgliederung: 6 Stadtteile Adresse der Stadtverwaltung: Hauptstraße 29
88338 Bad WaldseeWebpräsenz: Bürgermeister: Roland Weinschenk Bad Waldsee ist eine Stadt im Landkreis Ravensburg in Baden-Württemberg (Deutschland), trägt die Prädikate Moorheilbad und Kneippkurort und hat rund 1800 Gästebetten. Bekannt ist die Stadt auch wegen ihrer historischen Altstadt mit vielen Sehenswürdigkeiten und großer Fußgängerzone. Bad Waldsee ist ein Mittelzentrum der Region Bodensee-Oberschwaben und umfasst als Mittelbereich die Gemeinden Bad Waldsee, Aulendorf und Bergatreute.
Inhaltsverzeichnis
Geographie
Bad Waldsee liegt in Oberschwaben nördlich des Altdorfer Waldes auf 584 bis 754 m ü. NN. Die Altstadt erstreckt sich auf einer Landenge zwischen zwei Seen, dem Stadtsee (Osten; 583 m ü. NN), der vom aus Richtung Süden kommenden Urbach gespeist wird, und dem etwas kleineren Schlosssee (Westen), in den der vom Stadtsee kommende Pfaffenbach mündet und der durch die nach Westen fließende Steinach entwässert. Beim nordwestlichen Stadtteil Michelwinnaden entspringt einer von zwei Quellbächen des Donau-Zuflusses Riß.
Stadtsee
Der Stadtsee kann neben der historischen Altstadt als „Visitenkarte“ von Bad Waldsee angesehen werden. Er liegt mitten in der Stadt, und die Runde um den See ist als Spaziergang bei Einheimischen wie Gästen gleich beliebt. Der See wird vom städtischen Freibad mitgenutzt. Weiter ist ein Bootsverleih vorhanden und der städtische Ruderverein benutzt ihn als Trainingsgewässer. Entstanden ist der See vor ca. 16.000 Jahren bei der letzten Eiszeit, der Würmeiszeit. Der See ist im Besitz der Stadt Bad Waldsee und wird vom Fischereiverein Bad Waldsee durch Angelfischerei bewirtschaftet.
Schlosssee
Der Schlosssee liegt ebenfalls mitten in der Stadt, ist aber touristisch nicht erschlossen, da es kaum öffentliche Zugänge an das Seeufer gibt. Der See ist im Besitz des fürstlichen Hauses Waldburg-Wolfegg.
Nachbargemeinden
Folgende Städte und Gemeinden grenzen an die Stadt Bad Waldsee. Sie werden im Uhrzeigersinn von Nord beginnend aufgezählt:
Ingoldingen, Eberhardzell (beide Landkreis Biberach), Bad Wurzach, Wolfegg, Bergatreute, Baindt, Wolpertswende und Aulendorf (alle Landkreis Ravensburg)
Geschichte
Waldsee wird erstmalig 926 im sogenannten Weißenburger Codex urkundlich erwähnt. In dem Dokument, es geht um die Zerstörungen der Ungarn während ihres Feldzuges durch Süddeutschland, heißt es: „In Walahsé ist eine königliche Niederlassung von den Heiden zerstört worden. Zu ihr gehören zwei Huben Ackerland, 60 Karren Wiesenheu, eine Mühle und eine Kirche“. 1298 wird dem Flecken Waldsee das Stadtrecht verliehen. Die Herrschaft über die Stadt wird aber von den Herren von Waldsee ausgeübt, welche die Stadt bald an den Herzog von Österreich, also an die Habsburger verkaufen. 1386 allerdings verpfändet das Haus Habsburg die Stadt Waldsee an den Truchsess Johann von Waldburg.
1406 wiederum wird die Pfandherrschaft der Waldburger erneuert, als die Habsburger Waldsee zusammen mit Mengen, Riedlingen, Munderkingen und Saulgau endgültig verpfänden. Seit dieser Zeit ist der Zwangsbund dieser fünf Städte auch als „fünf Donaustädte“ bekannt. Die Herrschaft der Waldburger hält an, bis Napoleon durch Kriege und Politik ganz Europa neu ordnet. So kommt Waldsee 1806 zum Königreich Württemberg. Bereits 1807 wird Waldsee zur Oberamtsstadt erhoben und bekommt so im Königreich Württemberg mehr Geltung. Waldsee behält diesen Status bis 1938, bis die Nationalsozialisten im Zuge der Gleichschaltung die Oberämter auflösen und die Fläche des Oberamtes Waldsee den neuen Landkreisen Biberach und Ravensburg zuteilen. Nach dem Krieg und im Zuge der wirtschaftlichen Neuorientierung besinnt sich die Stadt ihrer Tradition des Bäderwesens und so wird bereits 1950 das erste Moorbad eröffnet. Durch weiteren Ausbau des Kurwesens erlangt Waldsee bereits 1956 das Prädikat Moorheilbad. 1974 wird Bad Waldsee außerdem das Prädikat Kneippkurort verliehen.
siehe auch abgegangene Burg Burg Waldsee und Burgrest Neuwaldsee.Eingemeindungen
- Reute ist seit 1971 ein Ortsteil der Stadt Bad Waldsee. Zu Reute gehören auch die Wohnplätze Durlesbach, Greut, Magenhaus, Möllenbronn, Stadel, und Tobel (2400 Einwohner).
- Gaisbeuren mit den Wohnplätzen Gaisbeuren, Ankenreute, Arisheim, Atzenreute, Dinnenried, Enzisreute, Haldenhof, Haldensäge, Kümmerazhofen (1785 Einwohner).
- Haisterkirch mit den Wohnplätzen Haisterkirch, Bäuerle und Heustöckle, das 715 m hoch gelegene Ehrensberg (Eingemeindung 1977), Hittelkofen, Hittisweiler, Osterhofen (1433 Einwohner).
- Michelwinnaden mit den Wohnplätzen Michelwinnaden, Michelberg und Lenatweiler (618 Einwohner).
- Mittelurbach mit den Wohnplätzen Mittelurbach, Mennisweiler, Neuurbach, Oberurbach, Seeden, Unterurbach, Volkertshaus, Vorderurbach, Wolpertsheim (1347 Einwohner).
Politik
Gemeinderat
Die Kommunalwahl am 13. Juni 2004 brachte folgendes Ergebnis:
- CDU 47,2 % (-2,5) - 16 Sitze (+1)
- FWG 23,7 % (-2,5) - 8 Sitze (+1)
- Grüne Liste 17,7 % (+6,0) - 5 Sitze (+2)
- SPD 11,5 % (-0,9) - 3 Sitze (=)
Wappen und Flagge
Die Bad Waldseer Stadtfarben sind Schwarz-Weiß. Der Fisch links vom Wappen steht für den Fischfang aus den städtischen Seen (vor allem dem Stadtsee), der Stern über dem Wappen symbolisiert die besondere Waldseer Marienverehrung, welche sich unter anderem auch in der Frauenbergkapelle („unsere liebe Frau vom Berg“) niedergeschlagen hat und die Schaufel rechts des Wappens steht für den in früheren Jahren florierenden Kornhandel, welcher Waldsee Wohlstand beschert hat. Das Wappen geht vermutlich auf die ersten Besitzer der Stadt, die Herren von Waldsee, zurück, welche in Feld zwei und drei ihres gevierten Wappens einen silbernen Balken in einem schwarzen Feld tragen.
Städtepartnerschaften
Bad Waldsee hat eine Städtepartnerschaft mit Bad Elster und Bage-La-Ville in Frankreich.
Wirtschaft und Infrastruktur
Verkehr
Die Stadt ist mit einigen Buslinien u. a. mit Bad Wurzach, Leutkirch und Ravensburg verbunden und gehört dem Bodensee-Oberschwaben Verkehrsverbund (bodo) an. Bad Waldsee ist direkt an die B 30 angebunden. Der Bahnhof Bad Waldsee ist Haltepunkt der Württembergischen Allgäubahn.
Der nächste größere Flughafen befindet sich in Friedrichshafen. Bad Waldsee selbst hat einen kleinen Segelflugplatz.Ansässige Unternehmen
Zu den bekanntesten Firmen in Bad Waldsee gehören Hymer und das Versandhaus Walz. Hymer ist Hersteller von Reisemobilen und Caravans. Im Werk Bad Waldsee sind über 1000 Mitarbeiter angestellt. Die Firma Baby-Walz wurde 1952 von Alfons Walz gegründet. Sie ist spezialisiert auf den Versand von Baby-Artikeln. Daneben gibt es aber auch zahlreiche mittelständische Unternehmen, wie z. B. die Firma Dr. Schaette, die Firma Ess, die Firma Mast oder die Firma Volk. Drittgrößter Arbeitgeber ist wegen des ausgeprägten Kurwesens der städtische Kurbetrieb, welcher die Kliniken Maximilianbad, Elisabethenbad und Mayenbad sowie die Waldsee-Therme betreibt.
Gerichte, Behörden und Einrichtungen
Bad Waldsee verfügt über ein Amtsgericht, das zum Landgerichtsbezirk Ravensburg gehört.
Die Stadt ist Sitz des Ernährungszentrums Bodensee Oberschwaben (eröffnet 1997), eines von vier solcher Zentren in Baden-Württemberg. Dieses ist dem Landratsamt Ravensburg in dessen Funktion als Untere Landwirtschaftsbehörde angegliedert.
Bildungseinrichtungen
Bad Waldsee besitzt auf dem Döchtbühl ein staatliches Gymnasium, Grundschule, Realschule und Förderschule. Die freie katholische Eugen-Bolz-Schule ist Grund-, Haupt- und Werkrealschule zugleich. Die 1949 gegründete Schwäbische Bauernschule Bad Waldsee in Trägerschaft des Landesbauernverbandes Baden-Württemberg ist eine von fast fünfzig deutschen „ländlichen Heim-Volkshochschulen“ und bietet landwirtschaftliche, hauswirtschaftliche und musisch-kulturelle Seminare für Landwirte und andere Bewohner des ländlichen Raums an.
Freizeit- und Sportanlagen
Die Waldsee-Therme wird aus der heißesten Quelle Oberschwabens gespeist. Mit knapp 65° C kommt das fluorid- und schwefelhaltige Thermalwasser aus der Tiefe.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Die Stadt ist eine Station an der Oberschwäbischen Barockstraße, des Radwanderweges Donau-Bodensee und liegt an der Schwäbischen Bäderstraße. Weiter liegt Bad Waldsee an der Route des Jakobswegs von Nürnberg über Ulm nach Konstanz.
Theater
Bad Waldsee hat kein festes Theater. Allerdings finden in Stadthalle, Haus am See und katholischem Gemeindehaus regelmäßig Theaterveranstaltungen statt. So zum Beispiel zwischen Neujahr und Fasnet im Gemeindehaus die Vorführungen der Amateurtheatergruppe des Kolping-Vereins.
Museen
Städtisches Museum im Kornhaus: Im ehemaligen Kornhaus ist das Waldseer Heimatmuseum untergebracht, welches Einblicke in die Geschichte Bad Waldsees gibt. Außerdem finden regelmäßig wechselnde Sonderausstellungen statt.
Zunfthaus Ölmühle: In der ehemaligen Ölmühle am Pfaffenbach ist eine Dauerausstellung zum Thema Gewinnung von Lein-, Mohn- und Rapsöl integriert. Außerdem beherbergt das Gebäude das Fasnetsmuseum der Narrenzunft Waldsee. Hier werden Geschichte und Brauchtum der Waldseer Fasnet lebendig.
Stadtsee-Museum im Stadtarchiv: In der ehemaligen Landschule hinter der Stiftskirche befindet sich das Stadtseemuseum, welches Funde aus dem Stadtsee ausstellt.
Kirchenschatz-Museum im Oratorium von St. Peter: In diesem Museum, integriert in das Oratorium der Waldseer Stiftskirche, können Kulturexponate der Kirche wie Monstranzen, Kelche und Reliquiare besichtigt werden.
Bauwerke
- Rathaus: Das Bad Waldseer Rathaus wurde 1426 vom damaligen Bürgermeister Ulrich Kuderer erbaut. Das Gebäude mit seiner imposanten gotischen Fassade zählt zu den schönsten Rathäusern Oberschwabens. Das Rathaus entstand in der Zeit der Waldburger Pfandherrschaft und kann in seiner Größe als bürgerlicher Gegenpunkt gegen die weltliche Herrschaft, welche vom Schloss ausging und gegen die geistliche Herrschaft, welche von der Stiftskirche ausging, verstanden werden.
- Wurzacher Tor: Das Wurzacher Tor wurde Anfang des 15. Jahrhunderts gebaut und fällt somit auch in die Amtszeit des damaligen Bürgermeisters Ulrich Kuderer. Es wurde im Zuge der Erweiterung der Stadtmauer gebaut, welche ab diesem Zeitpunkt auch die sogenannte Wurzacher Vorstadt umfasste. der ursprüngliche Ortskern von Waldsee war schon ab 1283 ummauert. Da im Bereich des Wurzacher Tors öfters verheerende Brände ausbrachen, wurde das Tor im Volksmund „Gluthafendeckel“ genannt, hiervon leitet sich das heute noch gebräuchliche „Hafendeckel“ ab. Das Wurzacher Tor ist das letzte erhaltene Stadttor von Bad Waldsee, Ravensburger Tor und Biberacher Tor wurden bereits 1832 und 1833 abgerissen.
- Stiftskirche
- Kornhaus mit Stadtmuseum
- Schloss
Regelmäßige Veranstaltungen
Fasnet: Waldsee ist eine Hochburg der schwäbisch-alemannischen Fasnet. Die Narrenzunft Waldsee wurde am 1. Oktober 1935 gegründet, sie ging direkt aus dem 1908 gegründeten Narrenverein hervor. Die Zunft gehört der Vereinigung Schwäbisch-Alemannischer Narrenzünfte an. Anlässlich des 100-jährigen Jubiläums der Narrenzunft Waldsee fand am 19./20. Januar 2008 das große Narrentreffen der VSAN statt, das größte Fest, das jemals in Bad Waldsee ausgerichtet wurde.
Altstadt- und Seenachtsfest: Jährlich findet am ersten Wochenende der Sommerferien das Altstadt- und Seenachtsfest statt. Am Samstag laden mehr als 40 Vereine zur gemütlichen Zusammenkunft ein, am Sonntag Morgen findet ein großer Flohmarkt in der Innenstadt statt. Höhepunkt ist das Feuerwerk mit musikalischer Untermalung am Sonntagabend, bei dem über 3.000 farbige Kerzen auf dem Stadtsee treiben. Von Samstag bis Montag ist ein großer Rummelplatz auf der Bleiche.
Bad Waldseer Lauffieber: Über 1.500 Sportlerinnen und Sportler laufen jedes Jahr beim Bad Waldseer Lauffieber mit. Neben Halbmarathon, Marathon und 10.000 Meter Lauf werden noch eine Staffel über 4x2.000 Meter sowie verschiedene Bambini- und Kids-Läufe angeboten.
Oberschwäbisches Straßenmusikfestival: Bereits zum dritten Mal fand im Sommer 2007 in Bad Waldsee das oberschwäbische Straßenmusikfestival statt. Samstag war Kneipenmusiknacht und Sonntag spielten Straßenmusiker in der ganzen Altstadt. Erwähnenswert ist, dass an den ersten beiden Veranstaltungen 2005 und 2006 Weltrekorde fürs Guinness-Buch der Rekorde aufgestellt wurden.
Bad Waldseer Ruderregatta: Regelmäßig im Herbst findet auf dem Stadtsee die Ruderregatta statt, ausgerichtet vom Ruderverein Bad Waldsee. Auf Deutschlands höchstgelegener Regattastrecke finden sich jährlich viele hundert Sportler aus ganz Mitteleuropa ein. 2006 fand die Regatta das 44. Mal statt.
Sebastiane-Wallfahrt: Jedes Jahr findet am 20. Januar die uralte Wallfahrt zum heiligen Sebastian statt. Vom Bad Waldseer Teilort Haisterkirch geht der Zug der Wallfahrer zur Waldkapelle St. Sebastian auf dem Grabener Höhenrücken. Die jetzige Kapelle stammt aus dem Jahr 1892.
Sport
Der größte Sportverein in Bad Waldsee ist die TG Bad Waldsee. Die Turngemeinde verfügt über ein großes Breitensportangebot. Mit dem Golfclub Oberschwaben-Bad Waldsee und dem Fürstlichen Golfclub Bad Waldsee gibt es zwei Golfclubs mit je einem 18-Loch- und einem 9-Loch-Golfplatz.
Persönlichkeiten
Söhne und Töchter der Stadt
- Elisabeth Achler (1386–1420), bekannt als Gute Beth, Mystikerin, Trägerin von Stigmata, 1766 Seligsprechung
- Georg Truchsess von Waldburg-Zeil (1488–1531), bekannt als Bauern-Jörg, Heerführer im Bauernkrieg
- Jacob Schenck (um 1508–1554), evangelischer Theologe und Reformator
- Jörg Zürn (um 1583–1635/38), Bildhauer, und weitere Mitglieder der Bildhauerfamilie Zürn
- Josef Bühler (1904–1948), nationalsozialistischer Staatssekretär/Kriegsverbrecher und Teilnehmer der Wannsee-Konferenz
- Eugen Maucher (1912–1991), deutscher CDU-Politiker, Landtags- und Bundestagsabgeordneter
- Alfons Walz (1920-2008), Unternehmer, Gründer des Versandhauses Walz (Baby Walz)
- Willibald Sauerländer (* 1924), deutscher Kunsthistoriker und Kunstkritiker
- Kurt Widmaier (* 1950), deutscher CDU-Politiker und amtierender Landrat des Landkreises Ravensburg
Sonstige mit der Stadt verbundene Persönlichkeiten
- Hieronymus Spiegel (1699–1779), Orgelbauer, verbrachte in Waldsee seinen Lebensabend
- Cäcilie Arand (1838–1908), Schriftstellerin, lebte in Waldsee
- Georg Zundel (1931–2007), deutscher Physiker, Unternehmer und friedenspolitisch engagierter Philanthrop
Sonstiges
Störche in Bad Waldsee
Störche gehörten früher in Waldsee selbstverständlich zum Stadtbild. Auf einer Vedute des 17. Jahrhunderts sind Störche auf dem Südgiebel des Rathauses abgebildet und um 1900 auf dem Kornhaus. Selbst das Stadtwappen ist wie der Storch: schwarz, weiß, schwarz auf rotem Grund (Füße). Ebenso gab es in Michelwinnaden Störche auf der Burg oder am Rissursprung. Der Osterhofener Storch ist noch als ausgestopftes Exemplar in der Haisterkircher Schule vorhanden. Auf Bildern von 1901 ist die ummauerte Waldseer Altstadt von großen Feuchtwiesen fast ohne Bäume umgeben. Bei der Storchenzählung 1930 ist Bad Waldsee ein weißer Fleck, da der Storch nicht nach Stuttgart gemeldet wurde.
1986 tauchten nach 30 Jahren wieder Störche auf, als Nistplatz wählten sie sich das Gemeindehaus aus. Diese Störche waren Projektstörche aus der Schweiz und Vorarlberg. Das Männchen überwinterte in Bad Waldsee und wurde im Mühlteich der Riedmühle gefüttert.
Kurz bevor Störche im Bad Waldseer Nest auf dem Brauereikamin in Bad Waldsee - Steinach eintrafen, wurde 2006 auf dem Kamin eine Webcam angebracht, die den Blick ins Nest gestattet. Diese Investition wurde dank der BUND-Ortsgruppe Bad Waldsee ermöglicht.
Einzelnachweise
- ↑ Statistisches Landesamt Baden-Württemberg: Bevölkerungsstand
Literatur
- Michael Barczyk: Von vier Holzzubern zum größten Moorheilbad in Oberschwaben. Bad Waldsee. In: W. Niess, S. Lorenz (Hrsg.): Kult-Bäder und Bäderkultur in Baden-Württemberg, Filderstadt 2004, ISBN 3-935129-16-5
- Rupert Leser, Markus Leser, Thomas Fricker: Hallo Leut, etz isch Fasnet. ISBN 3-88294-290-8
- Johann Daniel Georg v. Memminger: Gemeinde Waldsee, aus Beschreibung des Oberamts Waldsee. Cotta, Stuttgart und Tübingen 1834 (Volltext bei Wikisource)
Weblinks
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