Aristoteles Sokrates Homer Onassis

Aristoteles Sokrates Homer Onassis
Onassis

Aristoteles „Ari“ Sokrates Homer Onassis (griechisch Ἀριστοτέλης Ὠνάσης, * 15. Januar 1906 in Smyrna (heute İzmir, Türkei); † 15. März 1975 in Neuilly-sur-Seine bei Paris) war ein griechischer Reeder.

Inhaltsverzeichnis

Familie

Onassis war der Sohn des reichen Maklers Sokrates Onassis aus Smyrna (heute Izmir). Als Onassis sechs Jahre alt war, starb seine Mutter, Penelope Dologlou (1880-1912). Er hatte eine Schwester, Artemis. Da sein Vater bald erneut heiratete und sich wenig um seinen Sohn kümmerte, wurde Onassis hauptsächlich durch seine religiöse Großmutter äußerst konservativ erzogen.

Während des Griechisch-Türkischen Krieges 1919-1923 musste Onassis wie alle Christen das bis dahin mehrheitlich griechisch bewohnte Smyrna verlassen. Ausgestattet mit einem Nansen-Pass emigrierte er als 16-jähriger Flüchtling nach Argentinien.

Aufstieg aus dem Nichts

Am 16. Oktober 1922 erreichte Onassis Buenos Aires und begann mit angeblichen 60 Dollar seinen oft zitierten „Aufstieg aus dem Nichts“. Da er zu diesem Zeitpunkt noch minderjährig war, ließ er in seinen Papieren als Geburtsdatum und -ort den „21. September 1900 in Saloniki“ eintragen. Als Kurier, Telephonist und Hotelpage verdiente er in dieser Zeit seinen Lebensunterhalt.

Nebenbei wurde von ihm sogenannter Türkischer Tabak verkauft. Er war der Erste, der türkischen Tabak nach Argentinien einführte. Bis dato hatte man diese Ware aus Kuba und den USA bezogen. Mit diesen Geschäften verdiente er seine ersten 100.000 Dollar. Nach 20 Jahren erlangte er die argentinische Staatsbürgerschaft. Später erhielt er die griechische Staatsbürgerschaft zurück und avancierte zum Generalkonsul Griechenlands in Buenos Aires.

Als durch die Weltwirtschaftskrise eine Gruppe kanadischer Reeder in Konkurs gingen, konnte Onassis ihnen ihre sechs größten Schiffe für einen Bruchteil des eigentlichen Werts abkaufen. Nach Angaben der Journalistin Stephanie Caruana handelte es sich, bei allen sechs, um schrottreife Schiffe, die unter Missachtung aller Sicherheitsvorschriften in See stachen. Onassis verdankte den erfolgreichen Einstieg ins Transportgeschäft dem glücklichen Umstand, dass keines dieser Schiffe unterging, bevor er sie durch bessere ersetzte.

1935 stieg er dann im größeren Stil in das Öltransportgeschäft ein. Zu Beginn des zweiten Weltkriegs war seine Flotte bereits auf 46 Frachter und Tanker angewachsen. Gegen hohe Leihgebühren vermietete Onassis seine Schiffe bis Kriegsende an die Alliierten. In den Jahren 1948 bis 1956 baute Onassis die weltweit größte private Walfangflotte auf und verkaufte sie dann komplett an ein japanisches Konsortium.

Am 28. Dezember 1946 heiratete er in New York die 17-jährige Athina Tina Livanos, eine Tochter eines bedeutenden griechischen Reeders. Mit ihr hatte er zwei Kinder: Alexander Onassis (1948-1973) und Christina Onassis (1950–1988). Im Juli 1953 lief die „Tina Onassis“ als damals größter Tanker vom Stapel. Als Onassis’ Beziehung mit der Opernsängerin Maria Callas bekannt wurde, ließ sich seine Ehefrau 1960 von ihm scheiden. Die Schwester seiner Ehefrau, Eugenia, heiratete einige Monate später den größten Konkurrenten von Onassis, Stavros Niarchos.

Im Frühjahr 1954 schloss Onassis in Dschidda mit König Saud einen äußerst lukrativen Vertrag ab. Onassis verpflichtete sich, den immer größer werdenden Bedarf an Super-Tankern von Saudi-Arabien zu decken. Dafür wurde ihm das Vorrecht des Transports eingeräumt und außerdem war er auch am Verkauf des Öls beteiligt.

Aufbau des Imperiums

Bis heute sind am Gebäude von Olympic Airlines das Logo "Ω" von Onassis sowie auf dem Dach das Logo seiner Gesellschaften erhalten

Ab 1956 beherrschte Onassis auch das Luftfahrtwesen Griechenlands. In diesem Jahr übernahm er für 21 Jahre die alleinige Geschäftsleitung der staatlichen Fluggesellschaft; 1957 gründete er die Olympic Airways.

Seit 1953 besaß Onassis – zum Leidwesen des monegassischen Fürstenhauses – die Aktienmehrheit der Société des Bains de Mer (SBM). Damit gehörten Onassis faktisch das Spielkasino und fast alle Luxushotels in Monaco. Rainier erhöhte kurzerhand das Kapital der Gesellschaft und dadurch seinen eigenen Anteil.

1966 eskalierten die jahrelangen Streitigkeiten zwischen Onassis und Fürst Rainier von Monaco.

Im September 1966 zog Onassis die Konsequenzen, verkaufte seine monegassischen Aktien und erwarb damit eine Depositenbank in Genf. Dabei soll es sich um einen Betrag im Minimum von 35 Millionen DM gehandelt haben. Onassis äußerte später, dass er Rainier wohl unterschätzt habe.

Die Tankerflotte (über 70 Schiffe) von Onassis firmierte unter dem Namen Springfield Shipping of Panama und hatte ihren Hauptsitz in Monte Carlo. Als er diese Firma nach Athen verlegte, verlor der Fürst immense Steuereinnahmen. Trotz des Militärputsches 1967 in Griechenland hatte Onassis immer noch gute Kontakte zur griechischen Regierung. Eigentlich wollte er beträchtliche Summen in Griechenland investieren, konnte sich aber mit der Junta nicht einigen.

Auch mit der nachfolgenden Regierung unter Konstantinos Karamanlis hatte Onassis seine Schwierigkeiten. Diese wurden erst gelöst, als die Regierung sich einverstanden erklärte, die Fluggesellschaft Olympic Airways rückwirkend zum 1. Januar 1975 zu übernehmen.

Am 20. Oktober 1968 heiratete er Jackie Kennedy, die Witwe des ermordeten US-amerikanischen Präsidenten. Onassis lernte sie kennen, als sie mit ihrer Schwester Lee Radziwill zu Gast auf seiner Yacht Christina war. Im Januar 1973 stürzte sein Sohn Alexander mit dem Flugzeug ab, ein Jahr später starb seine erste Ehefrau an einer Überdosis Schlaftabletten.

Kennedy und Onassis sahen sich selten. Onassis wurde in der Öffentlichkeit wiederholt mit Maria Callas gesehen, Kennedy lebte abwechselnd auf Skorpios und in Paris. Die meiste Zeit verbrachte Kennedy mit Reisen und Einkaufen, was wiederholt zu Auseinandersetzungen des Paares führte. Onassis gab ihr aufgrund der hohen Ausgaben bei ihren Einkäufen den Spitznamen „Supertanker“, da er meinte, dass ihn Kennedy genauso viel koste wie der Kauf eines Schiffes.[1]

Onassis war gerade dabei, die Scheidung einzureichen, als er am 15. März 1975 in Neuilly-sur-Seine bei Paris an den Folgen einer Lungenentzündung starb. Zu diesem Zeitpunkt befand sich Kennedy mit ihren Kindern in New York. Ihr Anteil am Erbe wurde durch den Ehevertrag stark eingeschränkt. Kennedy akzeptierte schließlich die von Christina Onassis angebotenen 27 Millionen US$; dafür verzichtete sie auf alle Ansprüche am Anwesen der Familie Onassis. „Die Ehe mit Jackie war der größte Fehler meines Lebens“, sagte Onassis kurz vor seinem Tod. Sein Vermächtnis an die Nachwelt: „Wer behauptet, mit Geld sei alles möglich, der beweist nur, dass er nie welches gehabt hat!“

Erbin seines auf mehrere Milliarden geschätzten Vermögens wurde seine Enkelin Athina Onassis, Tochter von Christina Onassis, Thierry Roussel sowie die von ihm gegründete gemeinnützige Alexander-Onassis-Stiftung.

Das „Onassis Port Investment“ Unternehmen

Die Geschichte von O.P.I begann in denn frühen 1960er Jahren und Anfang der 1970er mit Beteiligungen und Investitionen an den Weltmarkthäfen.

Unabhängig vom Erbe und Imperium des Reeders haben noch zu seinen Lebenszeiten und mit seinem Einverständnis einige seiner Mitarbeiter die Onassis Port Investment Commercial Brokerage Co. gegründet, die sich weltweit der Beteiligung an Hafenbetrieben und -märkten widmet.

Trivia

Onassis-Knoten

Onassis trug Krawatten mit einem selbst ausgedachten Knoten, der seither Onassis-Knoten heißt.

Quellen

  1. Biographie für Jacqueline Kennedy in der IMDb

Weblinks


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