- Mozilla Organization
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Mozilla Foundation Rechtsform: Non-Profit-Organization Zweck: Softwareherstellung Vorsitz: Mitchell Baker Gründungsdatum: 15. Juli 2003 Stifter: America Online Stiftungskapital: 2 Millionen US-Dollar Mitarbeiterzahl: 150[1] Sitz: Mountain View, Kalifornien Website: www.mozilla.org Die Mozilla Foundation ist eine Non-Profit-Organisation, die zur Unterstützung des Open-Source-Projekts Mozilla ins Leben gerufen wurde. Die Organisation setzt fest, in welche Richtung die Entwicklung der Projekte fortgeführt wird, bietet eine grundlegende rechtliche Infrastruktur und kümmert sich um Marken und anderes geistiges Eigentum. Die Foundation besitzt eine Tochterfirma, die Mozilla Corporation, die einige Entwickler angestellt hat und die Versionen der Projekte Firefox und Thunderbird koordiniert. Sie hat ihren Sitz in Mountain View im Silicon Valley in Kalifornien.
Die Mozilla Foundation beschreibt sich selbst als „eine gemeinnützige Organisation, gewidmet der Wahrung der Wahlmöglichkeiten und der Innovation im Internet.“
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Am 23. Februar 1998 rief Netscape die Mozilla Organisation ins Leben, um die Mozilla Application Suite in ihrer Entwicklung zu koordinieren. Die Organisation bestand fast nur aus Netscape-Angestellten, obwohl sie theoretisch von der Firma unabhängig war. Die Mozilla Organisation behauptete, den Mozilla-Browser nur zu Testzwecken zu betreiben, und nicht für Endnutzer. Das führte zunächst zur Entstehung des Beonex Communicators, von denen es auch Endnutzer-Versionen gab, aber die meisten Benutzer luden trotzdem die „offiziellen“ Mozilla-Pakete herunter.
Als AOL, Netscapes Mutterkonzern, die Beteiligung an der Organisation plötzlich stark zurückfuhr, entstand am 15. Juli 2003 die Mozilla Foundation, um Mozillas Überleben auch ohne Netscape sicherzustellen. AOL half großzügig bei der Abspaltung des Projekts: Die benutzte Hardware wurde der Foundation überlassen, drei Mitarbeiter für die ersten drei Monate bezahlt und zwei Millionen Dollar an Spenden über die nächsten zwei Jahre versprochen.
Mozilla Corporation
Am 3. August 2005, also gut zwei Jahre später, gründete die Foundation die Mozilla Corporation, um Entwicklung und Verbreitung der Projekte sicherzustellen. Die Corporation hat die Verantwortung für die Planung der Releases und für Marketing. Außerdem hat sie Verbindungen mit Firmen, von denen viele Mozillas Einkommen sicherstellen. Anders als die gemeinnützige Foundation ist die Mozilla Corporation ein steuerpflichtiges Unternehmen, welches deshalb viel größere Freiheiten in geschäftlichen Angelegenheiten hat.
Aufgaben
Das Aufgabengebiet der Mozilla Foundation wuchs schnell über das der alten Organisation hinaus, als sie viele der Dinge übernahm, die ursprünglich zu Netscape gehörten. Dann wurde ein Trend in Richtung Endverbraucher bemerkbar, und die Foundation begann, Geschäfte mit kommerziellen Firmen zu machen, die Mozilla auf CDs verkaufen sollten und beispielsweise telefonische Unterstützung anboten. Dabei wurde auf die gleichen Anbieter gesetzt wie zu Netscapes Zeiten. Gleichzeitig begann die Mozilla Foundation, ihren Marken und Logos Aufmerksamkeit zu schenken, Urheberrechtsrichtlinien auszuarbeiten und Marketingaktionen zu starten.
Mit der Gründung der Mozilla Corporation wurden dieser alle geschäftlichen Aufgaben übertragen. Die Foundation beschäftigt sich heutzutage nur noch mit der Führung der Projekte (das heißt Firefox und Thunderbird, aber auch noch der nicht „vermarkteten“ Projekte Camino, SeaMonkey usw.) sowie der Erstellung und Durchsetzung von Richtlinien in der Entwicklung und Vermarktung. Die Foundation besitzt die Markenrechte und anderes geistiges Eigentum; die Corporation hat Lizenzen für diese. Außerdem hat sie die Kontrolle über die Quellcode-Repositories der Mozilla-Projekte und entscheidet, wer Code hochladen darf.
Am 13. Februar 2007 wurde die Version 0.9 des „Mozilla Manifest“[2] der Öffentlichkeit vorgestellt, in welchem die Grundprinzipien der Stiftung beschrieben sind.[3]
Finanzierung
Die Mozilla Foundation akzeptiert Geldspenden als Finanzierungsmittel. Neben AOLs Zwei-Millionen-Dollar-Spende gab Mitch Kapor 300.000 Dollar zur Gründung hinzu. Die Stiftung ist steuerbefreit nach IRC 501c 3 des US Tax Code, die Mozilla Corporation nicht.
Die Foundation hat außerdem Abkommen mit diversen Suchmaschinenanbietern. So ist Google Standard-Suchmaschine in der Firefox-Suchleiste. Daneben gibt es von Google eine besondere Firefox-Suchseite.
2007 nahm Mozilla 75 Millionen US-Dollar ein. Damit stiegen die Einnahmen um zwölf Prozent. Die Ausgaben stiegen um 68 Prozent auf 33 Millionen US-Dollar.[4] Im Jahr 2006 hatte die Foundation Einnahmen von 66,8 Millionen US-Dollar, von denen 61,5 Millionen aus Abkommen mit Suchmaschinenanbietern stammten. 85 Prozent dieser Einnahmen stammen von Google. Dem standen Ausgaben in Höhe von 19,8 Millionen US-Dollar gegenüber. Der Überschuss wird größtenteils als Rücklage in risikoarme Kapitalmarktanlagen investiert, um der Stiftung eine nachhaltige Finanzierung ihrer Aktivitäten auch bei einem Wegbrechen der Einnahmen für längere Zeit zu sichern.[5]
Vorstand
Der Vorstand der Mozilla Foundation besteht aus sechs Mitgliedern:
- Mitchell Baker (Vorsitzende)[6]
- Brian Behlendorf
- Brendan Eich
- Joichi Ito
- Mitch Kapor
- Bob Lisbonne
Auch Christopher Blizzard war Teil des Vorstands, wechselte aber in den Vorstand der Mozilla Corporation, dafür trat Joichi Ito der Foundation bei. Bob Lisbonne und Carl Malamud wurden im Oktober 2006 in den Vorstand gewählt.
Die Mozilla Foundation hat daneben eine Anzahl Angestellter, die sich auf die Arbeit an den Projekten konzentrieren:
- David Boswell (Programmierer)[7]
- Frank Hecker (Geschäftsführer)
- Gervase Markham
- Zak Greant
Außerdem hat die Corporation einige Mitarbeiter, von denen viele natürlich vor der Gründung der Corporation bei der Foundation gearbeitet haben.
Das Mozilla-Projekt ist traditionell von einem Komitee namens mozilla.org staff geleitet worden; die Mitglieder sind heute allesamt Vorstandsmitglieder oder Angestellte in Foundation oder Corporation.
Internationales Marketing
Mozilla Europe, Mozilla Japan und Mozilla China sind Non-Profit-Organisationen, welche rechtlich unabhängig voneinander sind, aber nahestehend der Mozilla Foundation sind und das Marketing der Mozilla-Produkte in den Regionen vorantreiben.
Quellen
- ↑ Mozilla-Chefin Baker: "Die Firefox-Gemeinschaft kann niemand kaufen", Spiegel Online, 13. Februar 2008, Interview
- ↑ Mozillas Manifest: 10 Prinzipien für ein offenes, zugängliches und das Leben bereicherndes Internet
- ↑ „Mozillas Manifest für ein besseres Internet“, Heise Online, 14. Februar 2007
- ↑ Independent Auditor's Report and Consolidated Financial Statements 2007, Seite 3
- ↑ Independent Auditor's Report and Consolidated Financial Statements 2006
- ↑ Mozilla-Chefin Baker: "Die Firefox-Gemeinschaft kann niemand kaufen", Spiegel Online, 13. Februar 2008, Interview
- ↑ Blogeintrag über den Beitritt David Boswells zur Foundation vom Mozilla Foundation-Geschäftsführer Frank Hecker
Weblinks
- Offizielle Internetpräsenz der Mozilla Foundation (englisch)
- Mozilla Foundation Forms New Organization to Further the Creation of Free, Open Source Internet Software, Including the Award-Winning Mozilla Firefox Browser. In: Mozilla Press Center. Abgerufen am 3. August 2005.
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