Mozza

Mozza
Morrissey beim SXSW-Festival 2006

Steven Patrick Morrissey (IPA: [ˈmɒɹɪsiː]) (* 22. Mai 1959 in Manchester, England) ist ein britischer Sänger, der unter anderem für seine kontroversen Texte und provokanten öffentlichen Äußerungen bekannt ist. Als Künstlernamen verwendet er seinen Nachnamen und wird von der Musikpresse und vielen Fans kurz Moz oder Mozzer genannt.

Morrissey ist vor allem als Sänger der stilbildenden und erfolgreichen Achtzigerjahre-Indie-Band The Smiths bekannt, die im Jahre 2004 vom New Musical Express zum Most Influential Artist Ever („einflussreichster Künstler aller Zeiten“) erhoben wurde.

Nachdem sich The Smiths 1987 auflösten, startete Morrissey eine wechselhafte, aber dennoch erfolgreiche Solokarriere. Seine häufig provokanten und zynischen Texte drehen sich um Themen wie soziales Außenseitertum, Tierrechte, mehrdeutige Sexualität und unerwiderte Liebe, und sind vor allem für ihre beißende Selbstironie, ihre persönliche Offenheit und ihren intellektuell und politisch beeinflussten Wortwitz bekannt.

Inhaltsverzeichnis

Biographie

Kindheit und Jugend

Steven Patrick Morrissey wurde am 22. Mai 1959 in Davyhulme, einem Vorort von Manchester, als Sohn der irisch-katholischen Einwanderer Elizabeth Dwyer und Peter Morrissey geboren und wuchs in Stretford/Manchester auf. Schon früh entwickelte er Interessen, die sich von denen seiner Altersgenossen abhoben, und begann im Alter von sechs Jahren, Schallplatten von diversen Schlagersängern (u. a. Sandie Shaw, Billy Fury, Marianne Faithfull) zu sammeln.

Zu seiner Mutter, einer Bibliothekarin, hatte er ein enges Verhältnis. Er wollte zunächst sogar selbst Bibliothekar werden. Seiner Mutter hat er viele seiner Leidenschaften und Hobbys zu verdanken, die er in seiner Jugend fast bis zur Besessenheit pflegte. Bereits in seiner Kindheit fing er an, Werke von Oscar Wilde zu lesen, was seine spätere Arbeit stark beeinflussen sollte. Im Laufe seiner Kindheit konnte Morrissey beobachten, wie sich seine Eltern immer weiter auseinanderlebten. Sie ließen sich allerdings erst scheiden, als Steven bereits 17 Jahre alt war. Die Beziehung seiner Eltern und die Taten der Serienmörder Myra Hindley und Ian Brady, die im Manchester der frühen 60er-Jahre Kinder und Jugendliche missbrauchten und umbrachten, hatten Einfluss auf seine weitere Entwicklung. Die Mörder wurden überführt, nachdem sie von einem Mann names David Smith bei der Polizei angezeigt wurden. Dies ist allerdings nur eine von unzähligen Deutungen des späteren Bandnamens The Smiths. In einem seiner ersten Songs, Suffer Little Children, arbeitete er genau diese Geschichte der ermordereten Kinder aus Manchester auf, was für die ersten heftigen Kontroversen in der englischen Boulevardpresse sorgte. Im Alter von elf Jahren beschloss Morrissey, Vegetarier zu werden. Da Morrissey bei seinem Schuleinstufungstest nicht gut abschnitt, musste er auf die St. Mary's Secondary Modern School in Stretford gehen, die damals vor allem für ein niedriges Bildungsniveau und rückständige Erziehungsmethoden bekannt war. Die Erfahrungen, die er in seiner Schulzeit machte, verarbeitete Morrissey später im Smiths-Song The Headmaster Ritual. Er zog sich in dieser Zeit immer mehr in sich zurück und hatte wenig Kontakt zu seinen Mitschülern, war allerdings häufig bei diversen Rockkonzerten in Manchester zu sehen.

Nachdem er früh die Schule beendet hatte, beschäftige er sich mit Literatur, Film und Musik. Als frühe Vorbilder dienten Morrissey der Schauspieler James Dean, die Glamrockband The New York Dolls und die Schriftstellerin Shelagh Delaney, deren Drama A Taste of Honey eine Hauptinspiration für seine späteren Texte sein sollte.

Seine Jugend war von Depression und Frustration geprägt. Er hatte kaum Freunde, nahm Antidepressiva und Schlafmittel und verließ selten sein abgedunkeltes Schlafzimmer, in dem er oft tagelang auf einer Schreibmaschine herumtippte. Er hatte zwar ein oder zwei kleinere Jobs, gab sie aber nach kurzer Zeit wieder auf. Dennoch war er in der Szene Manchesters durch seine musikjournalistischen Tätigkeiten kein Unbekannter mehr, und 1978 ersetzte er für kurze Zeit den Sänger der Band The Nosebleeds, in der auch Billy Duffy spielte, der später als Gitarrist von Theatre of Hate und The Cult bekannt wurde.

Die Jahre mit The Smiths

Im Januar 1982 lernte er schließlich den vier Jahre jüngeren Gitarristen Johnny Marr (eigentl. Maher) kennen, der zu dieser Zeit versuchte, eine Band zu gründen. Morrissey beschrieb das Zusammentreffen so, dass Johnny Marr eines Tages einfach vor seiner Tür gestanden und er sofort gewusst hatte, dass dies die Begegnung war, auf die er immer gewartet hatte. Sie begannen sofort, zusammen zu arbeiten. Marr schrieb die Musik, Morrissey die Texte.

Zusammen mit dem Bassisten Andy Rourke und dem Schlagzeuger Mike Joyce gründeten die vier Mancunians die Gruppe The Smiths. Das Zusammenspiel der ironischen, psychologischen Texte von Morrissey und der melodischen Gitarrenriffs von Marr machte The Smiths zu einer der einflussreichsten Bands. In der Musik der Smiths vereinigten sich traditionelle Rockelemente mit eingängigem Pop, elegante Melodien mit kraftvollen Gitarrenriffs, sensibles Auftreten mit kontroversen Texten, Melancholie mit zynischem Humor. Besonders interessant ist Morrisseys damaliger Gebrauch von Blumen (vor allem Narzissen und Gladiolen), die er als Bühnenrequisiten verwendete und wild durch die Luft schwang, sowie sein eigenwilliger Tanzstil.

In dieser Zeit begann auch das merkwürdige Verhältnis zwischen Morrissey und einigen englischen Musikzeitschriften, die ihn einerseits zum neuen Musikgott erhoben, andererseits aber immer wieder wegen seiner zynischen, mehrdeutigen Texte angriffen. Insgesamt veröffentlichte die Band während der Zeit ihres Bestehens vier Studioalben, drei Compilation-Alben und ein Live-Album.

Im Jahr 1987 spürten die Bandmitglieder immer mehr, dass die Chemie nicht mehr stimmte. Nachdem Johnny Marr die Band plötzlich verließ, versuchten Joyce, Rourke und Morrissey vorerst ohne Marr auszukommen, scheiterten aber nach kurzer Zeit damit. Die vier Bandmitglieder gingen eigene Wege; Morrissey und Marr kommunizierten in der Folgezeit nur über die britische Boulevardpresse.

Heute geben viele bekannte Rockbands (u. a. The Libertines, Franz Ferdinand, Oasis, The Killers, Deftones, New Found Glory, Suede, Belle and Sebastian, Muse) die Smiths als Einflussquelle an. Insbesondere der exaltierte Gesangsstil Morrisseys beeinflusste viele Britpop-Bands der 90er-Jahre.

Karriere als Solokünstler

Kurz nach der Trennung der Band The Smiths im September 1987 veröffentlichte Morrissey schon Anfang 1988 seine erste eigene Single Suedehead und sein erstes Soloalbum Viva Hate, die sofort in die englischen Charts einstiegen. Morrissey schrieb weiterhin nur die Texte und den Gesangspart, für das Instrumentale waren im Verlauf seiner Solo-Karriere verschiedene Musiker wie Stephen Street, Alain Whyte, Boz Boorer und Jesse Tobias verantwortlich. Der häufige Wechsel des Managements, der auch schon in der Zeit der Smiths üblich war, setzte sich in Morrisseys Solokarriere fort.

Obwohl er in den folgenden Jahren weiterhin regelmäßig Singles und Longplayer veröffentlichte, waren die meisten weniger erfolgreich als erwartet. Singles wie Ouija Board, Ouija Board wurden förmlich von der Kritik zerrissen, woraufhin die Arbeit an Morrisseys zweitem Soloalbum Bona Drag unterbrochen und die Platte später nur als B-Seiten-Sammlung veröffentlicht wurde.

Auch wenn die folgenden Alben wie Kill Uncle kommerziell nie besonders erfolgreich waren, entstand um den Sänger im Laufe der Zeit eine fanatische Anhängerschaft und ein regelrechter Hype. Charakteristisch für den Starkult um Morrissey ist vor allem, dass sich während seiner Auftritte immer wieder Fans auf die Bühne empor kämpfen und versuchen, den Sänger zu umarmen und zu küssen. Nachdem Morrissey seit der Trennung der Smiths nicht mehr getourt hatte, erfolgte 1991 die erste Welttournee. Eines seiner Konzerte im Hollywood Bowl in Los Angeles war mit 17.000 verkauften Tickets in nur 22 Minuten schneller ausverkauft als ein Konzert der Beatles. Das 1994 veröffentlichte, von einem melancholischen Ton geprägte Album Vauxhall and I erreichte wieder eine Topplatzierung in den britischen Charts und wird als das beste seiner Solokarriere angesehen. Das dazugehörige The More You Ignore Me, The Closer I Get erreichte während der 90er Jahre als einzige Morrissey-Single einen Platz in der britischen Top-Ten.

Im Verlauf seiner Karriere war Morrissey immer wieder scharfer Kritik ausgesetzt. Aufgrund der Zweideutigkeit seiner Texte (z. B. in Reel around the fountain und The hand that rocks the cradle auf dem Debütalbum der Smiths) wurde er in den 80er Jahren pädophiler Andeutungen beschuldigt. Weil er auf einem Reunion-Gig der Ska-Band Madness im August 1992 in einen Union Jack gehüllt und flankiert von zwei Skinheads auftrat und seinen umstrittenen Song The National Front Disco aus dem Album Your Arsenal spielte, begann in der englischen Musikpresse eine Rassismus-Debatte, die sich gegen Morrissey richtete und auf seinen kontroversen Auftritt bezog. Er selbst reagierte nicht auf die Vorwürfe, weshalb ihn ehemals begeisterte Musikzeitschriften wie der NME boykottierten.

Während Morrissey der britischen Klatschpresse eher als beliebte Zielscheibe für Negativschlagzeilen diente, entwickelte sich in den 90er Jahren vor allem in den USA eine treue Anhängerschaft um den Sänger. Obwohl Morrissey heute als einer der ur-britischsten Stars gesehen wird, wandte er sich in dieser Zeit immer mehr von England, mit dem er in einer Art Hassliebe (z.B. Irish Blood, English Heart) verbunden ist, ab. Nach einer kurzen Phase in Dublin zog er 1998 nach Los Angeles um und wohnte dort bis Mitte 2005 in einer Villa am Sunset Boulevard, die 1931 von Clark Gable gebaut wurde. Sein derzeitiger Wohnort ist Pressemeldungen zufolge ein Hotel in Rom.

Die von Fans und der Musikpresse häufig geäußerten Spekulationen um eine Reunion von The Smiths zerschlugen sich endgültig im Jahr 1996, als Mike Joyce, der Ex-Drummer von The Smiths, Morrissey auf ihm angeblich zustehende Zahlungen aus der gemeinsamen Smiths-Zeit verklagte. Morrissey wurde schließlich zu entsprechenden Zahlungen verurteilt und verarbeitete die aus seiner Sicht schreiende Ungerechtigkeit in dem Song Sorrow Will Come in the End, der auf dem Album Maladjusted erschien und in dem offensichtlich gegen Joyce gerichtete Morddrohungen anklingen. Aus diesem Grund landete dieser Song in Großbritannien auf dem Index und ist auf der dort veröffentlichten Album-Version nicht zu finden.

Nach mehreren Jahren ohne Plattenvertrag und - gemessen an seinen früheren Erfolgen - mittelmäßigen Platten, erschien 2004 das Album You are The Quarry, das von Fans und Kritik gleichermaßen begeistert aufgenommen wurde. Alle vier Single-Auskopplungen, Irish Blood, English Heart, First of the Gang to Die, Let me kiss you und I have forgiven Jesus stießen in Großbritannien bis in die Top 10 vor, was zuvor bei noch keinem anderen Morrissey- oder Smiths-Studio-Album vorkam. Die beiden erstgenannten schafften es auch in Deutschland in die Top 50. Nach Jahren des selbstgewählten Exils begab sich Morrissey wieder auf eine ausgedehnte Tour durch Großbritannien, die in einem in kürzester Zeit ausverkauften Konzert am Tag seines 45. Geburtstages in seiner Geburtsstadt Manchester vor über 15.000 Zuschauern gipfelte. Ein Mitschnitt des Konzerts ist unter dem Titel Who put the M in Manchester als DVD erschienen. Weiterhin kam im Jahr 2005 das Live-Album Live At Earls Court auf den Markt.

Im April 2006 erschien das Album Ringleader of the Tormentors, begleitet von der ersten Single-Auskopplung You have killed me. Produziert wurde das Werk von Studiolegende Tony Visconti (T. Rex, David Bowie) in den in Rom befindlichen Tonstudios von Ennio Morricone, dessen Orchester auch auf dem Track Dear God, Please Help Me zum Einsatz kommt.

Nachdem Morrissey das Publikum im Sommer 2006 unter anderem bei Rock am Ring, Rock im Park und dem Montreux Jazz Festival mit seinen Auftritten begeisterte, folgte im Dezember 2006 eine Kurztour durch Deutschland (Frankfurt, München, Düsseldorf, Berlin und Hamburg).

Morrisseys momentane Band besteht aus Boz Boorer (Gitarre), Jesse Tobias (Gitarre), Gary Day (E-Bass), Mikey V. Farrell (Keyboards) und Matt Walker (Schlagzeug). Während der US-Tour 2007 ersetzte Solomon Walker (Matt Walkers Bruder) Gary Day.

Nachdem Morrissey das Label Sanctuary verlassen hat und einen neuen Vertrag mit Decca eingegangen ist, wurde im Februar 2008 eine weitere "Greatest Hits"-Compilation mit den beiden ausgekoppelten Singles That's how People grow up und All you need is me veröffentlicht.

Am 14. Februar 2009 erschien sein neues Album Years Of Refusal, welches in den Conway Studios, Los Angeles aufgenommen wurde. Produzent war wie bereits bei You Are The Quarry der Amerikaner Jerry Finn, der kurz nach Fertigstellung des Werks an den Folgen einer Hirnblutung verstarb.

Morrissey hat außerdem bestätigt, im Moment an seiner Autobiografie zu arbeiten.

Morrisseys Ansichten

Morrissey gilt mitunter als exzentrischer Zeitgenosse. In seiner Musik oder in Interviews äußert er sich oft bewusst provokativ zu den folgenden Themen:

  • Politik: Margaret Thatcher war in der Smiths-Zeit eine seiner Lieblingsfeindinnen, über die er sich immer wieder ausließ. Er beschuldigte sie, die englische Arbeiterklasse zerstören zu wollen. Nach seinem Anti-Thatcher-Song Margaret On The Guillotine wurde sein Haus von der britischen Polizei durchsucht. Weitere Zielscheiben seiner Kritik sind Tony Blair und George W. Bush. Vor den US-Wahlen 2004 forderte er öffentlich dazu auf, Bush aus dem Amt zu wählen. Als er gefragt wurde, ob er ein Fußballfan sei, sagte er, er wäre ein besessener Fan, würde man statt eines Balles (den damaligen Englischen Premierminister) Tony Blair herumkicken.
  • Rassismus: Seine Songs Bengali in Platforms und The National Front Disco mit der zynischen Textzeile "England for the English" wurden wiederholt - und nach Ansicht vieler fälschlich - als rassistisch ausgelegt und führten zu einer Debatte über Morrisseys politische Ansichten. Obwohl er nach eigenen Angaben über eine große Anzahl von Platten schwarzer Musiker verfügt (u.a. von Martha & the Vandellas - „Third Finger - Left Hand“) und ein erklärter Fan der Gruppe The Supremes ist, konnte er die Vorwürfe, Abneigung gegen Black Music zu hegen, bis heute offensichtlich nicht ausräumen.
  • Sexualität: Er bekannte sich in den achtziger Jahren dazu, in einer Art selbstverordnetem Zölibat zu leben. 1990 verkündete er, dass er sich seinen Sex allabendlich bei den Live-Auftritten hole. Das und die Tatsache, dass sich viele seiner Texte um homoerotische Themen drehen, viele seiner Idole homo- oder bisexuell waren und er sich bei Auftritten oft sehr provokativ zeigt, führte zu Gerüchten über seine Homosexualität. Er selbst hat sich dazu nie klar geäußert, sagte aber er sei „keine sehr sexuelle Person“ und forciert das Verwirrspiel. (Songs mit hierzu relevanten Texten: Piccadilly Palare, He Knows I'd Love to See Him, Still Ill, This Charming Man, Handsome Devil, A Swallow On My Neck, (I'm) The End Of The Family Line, Ambitious Outsiders)

„Ich finde es äußerst langweilig, dass in unserer Gesellschaft so viel Wert auf Sexualität gelegt wird. Ich finde die ganze Idee von Sexualität überflüssig. Begriffe wie Heterosexualität, Bisexualität, Homosexualität kann ich nicht akzeptieren. Sie sind nur Vorsilben, die dem Wort ‚Sexualität‘ vorangestellt werden. Es ist daraus zu folgern, dass es große Unterschiede zwischen den Menschen gibt, und das stimmt nicht. Eigentlich brauchen alle Menschen genau das Gleiche. Ich kann Heterosexualität auf keinen Fall anerkennen. Sie existiert nicht, und ich bin davon überzeugt, Homosexualität existiert auch nicht.“

Morrissey: zitiert in: Axel Schock & Karen-Susan Fessel: OUT!, Querverlag, Berlin 2004, ISBN 3-89656-111-1

  • Einzelgängertum: Morrissey ist schon seit seiner Kindheit als exzentrischer Einzelgänger bekannt, der mit nur wenigen Leuten gut auskommt. Das mussten auch viele seiner Mitarbeiter am eigenen Leib erfahren, die er ohne ersichtlichen Grund feuerte, indem er ihnen mysteriöse Botschaften auf Postkarten zukommen ließ. Als seine engsten Freunde zählen Linder Sterling, eine Sängerin und Fotografin, die er bereits seit den 70er Jahren kennt und seit einigen Jahren auch Nancy Sinatra. Mit dem Boxer und Fotografen Jake Walters war er Mitte der 90er Jahre sehr eng befreundet.
  • Vegetarismus: Seine Mutter, eine überzeugte Vegetarierin, beeinflusste Morrissey dazu, selbst für Tierrechte einzutreten. Er ist seit seinem elften Lebensjahr Vegetarier; dem zweiten Studioalbum der Smiths gab er den Namen Meat is Murder. 2005 bekam Morrissey für seinen Einsatz für Tierrechte den Linda McCartney Memorial Award der Tierschutzorganisation PETA verliehen. Er weigerte sich, im Dresdner Alten Schlachthof aufzutreten, nachdem er erfuhr, was der Name des Auftrittortes übersetzt bedeutet, und ließ ein dort geplantes Konzert absagen. Nachdem die kanadische Regierung 2006 eine Robbenjagd angekündigt hatte, beschloss Morrissey auf Konzerte in Kanada zu verzichten.
  • Musik: Morrissey war schon in seiner Kindheit ein wandelndes Lexikon der Popgeschichte. Im Alter von zehn Jahren las er bereits alle wichtigen Musikzeitschriften, mit zwölf war er auf seinem ersten Konzert. Morrissey war auch einer der wenigen, die bei dem mittlerweile berühmten Auftritt der Sex Pistols in der Manchester Lesser Free Trade Hall im Jahre 1976 dabei waren. Zu seinen frühen musikalischen Einflüssen gehören Patti Smith, sowie T.Rex (dessen Song "Cosmic Dancer" häufig in der Anfangsphase seiner Solokarriere live gespielt wurde) und Roxy Music.
  • Die Royals: Morrissey bezichtigte die englische Königsfamilie wiederholt des Ignorantentums und der selbstverliebten Dummheit. Er ist der Ansicht, dass Prinz Charles absolut keine Intelligenz besitze. Seine Abneigung gegen die königliche Familie und ihre Wurzeln wird in "Irish blood, English heart" besonders deutlich zur Schau getragen ("...and spit upon the name Oliver Cromwell and denounce this Royal line that still salutes him ...").
  • Literatur: Morrissey ist schon seit seiner Kindheit sehr literaturbegeistert und ein großer Fan von Oscar Wilde (er behauptet, alles von ihm und über ihn gelesen zu haben) und Shelagh Delaney, deren Werk "A taste of Honey" einen beträchtlichen Einfluss auf viele Texte der Smiths-Songs hatte. In seiner Jugend schrieb er selbst auch mehrere kurze Bücher, darunter die James-Dean-Biografie James Dean is not dead und ein Buch über seine Lieblingsband, die New York Dolls.

Diskografie

Studioalben

  • 1988 - Viva Hate - UK 1.
  • 1991 - Kill Uncle - UK 8.
  • 1992 - Your Arsenal - UK 4.
  • 1994 - Vauxhall and I - UK 1.
  • 1995 - Southpaw Grammar - UK 4.
  • 1997 - Maladjusted - UK 8.
  • 2004 - You Are the Quarry - UK 2. DE 7.
  • 2006 - Ringleader of the Tormentors - UK 1.
  • 2009 - Years Of Refusal - UK 3. DE 4.

Konzertalben

  • 1993 - Beethoven Was Deaf - UK 13.
  • 2005 - Live at Earls Court - UK 18.

Kompilationen

  • 1990 - Bona Drag (B-Seiten/Singles) - UK 9.
  • 1995 - World of Morrissey - UK 15.
  • 1997 - Suedehead: The Best of Morrissey - UK 25.
  • 1998 - Rare Tracks (Japanisches Mini-Album)
  • 1998 - My Early Burglary Years (Nordamerikanische B-Seiten-Kompilation)
  • 2001 - The Best of Morrissey (Nordamerikanische Kompilation)
  • 2008 - Greatest Hits

Singles

Jahr Song UK US Hot 100 US Modern Rock DE Album
1988 Suedehead 5 - - 29 Viva Hate
1988 Everyday Is Like Sunday 9 - - - Viva Hate
1989 The Last of the Famous International Playboys 6 - 3 - keine Albumsingle (später kompiliert in 'Bona Drag')
1989 Interesting Drug 9 - 11 - keine Albumsingle (später kompiliert in 'Bona Drag')
1989 Ouija Board, Ouija Board 18 - 2 - keine Albumsingle (später kompiliert in 'Bona Drag')'
1990 November Spawned a Monster 12 - 6 - keine Albumsingle (später kompiliert in 'Bona Drag')'
1990 Piccadilly Palare 18 - 2 - keine Albumsingle (später kompiliert in 'Bona Drag')'
1991 Our Frank 26 - 2 - Kill Uncle
1991 Sing Your Life 33 - 10 - Kill Uncle
1991 Pregnant for the Last Time 25 - - - keine Albumsingle
1991 My Love Life 29 - - - keine Albumsingle
1992 We Hate It When Our Friends Become Successful 17 - 2 - Your Arsenal
1992 You're the One for Me, Fatty 19 - - - Your Arsenal
1992 Certain People I Know 35 - - - Your Arsenal
1992 Glamorous Glue - - 13 - Your Arsenal
1992 Tomorrow - - 1 - Your Arsenal
1994 The More You Ignore Me, the Closer I Get 8 46 1 - Vauxhall and I
1994 Now My Heart Is Full - - - - Vauxhall and I
1994 Hold on to Your Friends 47 - - - Vauxhall and I
1994 Interlude (mit Siouxsie Sioux) 25 - - - keine Albumsingle
1995 Boxers 23 - - - World of Morrissey
1995 Dagenham Dave 26 - - - Southpaw Grammar
1995 The Boy Racer 36 - - - Southpaw Grammar
1995 Sunny 42 - - - keine Albumsingle
1997 Alma Matters 17 - - - Maladjusted
1997 Roy's Keen 42 - - - Maladjusted
1997 Satan Rejected My Soul 39 - - - Maladjusted
2004 Irish Blood, English Heart 3 - 36 65 You Are the Quarry
2004 First of the Gang to Die 6 - - 83 You Are the Quarry
2004 Let Me Kiss You 8 - - - You Are the Quarry
2004 I Have Forgiven Jesus 10 - - - You Are the Quarry
2005 Redondo Beach / There Is a Light That Never Goes Out (Doppel-A-Seite) 11 - - - Live at Earl's Court
2006 You Have Killed Me 3 - - 65 Ringleader of the Tormentors
2006 The Youngest Was the Most Loved 14 - - - Ringleader of the Tormentors
2006 In the Future When All's Well 17 - - - Ringleader of the Tormentors
2006 I Just Want to See the Boy Happy 16 - - - Ringleader of the Tormentors
2008 That's How People Grow Up 14 - - 65 Greatest Hits
2008 All You Need Is Me 24 - - - Greatest Hits
2009 I'm Throwing My Arms Around Paris 21 - - - Years of Refusal
2009 Something Is Squeezing My Skull 46 - - - Years of Refusal

Filmografie

  • 1990 - Hulmerist, Musikvideos aus den Jahren 1988-90
  • 1992 - The Smiths. The Complete Picture, Auswahl von Musikvideos aus der Zeit mit den Smiths
  • 1992 - The Malady Lingers On, Musikvideos aus den Jahren 1991-92
  • 1992 - Live in Dallas, Morrissey-Livekonzert aus dem Jahr 1991
  • 1995 - Introducing Morrissey -Livekonzert aus dem Jahr 1995
  • 2002 - The Importance of Being Morrissey, TV-Dokumentation
  • 2004 - Who Put the 'M' in Manchester, Morrissey-Livekonzert aus dem Jahr 2004
  • 2008 - Live At The Hollywood Bowl, Morrissey-Livekonzert aus dem Jahr 2007

Literatur

  • Goddard, Simon, The Smiths - Songs that saved your life, Heel Verlag, 2007, ISBN 978-389880-735-7
  • West, Mike: The Smiths in Quotes, Babylon Books, 1985, ISBN 0-907188-26-5
  • Middles, Mick: The Smiths, Omnibus Press, 1985, ISBN 0-7119-0693-9
  • Robertson, John: Morrissey In His Own Words, Omnibus Press, 1988, ISBN 0-7119-1547-4
  • Rogan, Johnny: Morrissey and Marr: The Severed Alliance, Omnibus Press, 1992, ISBN 0-7119-3000-7
  • Reid, Pat: Bigmouth: Morrissey 1983-1993, Dunce Directive, 1993, ISBN 0-283-06209-6
  • Raizer, Sebastien: Morrissey, Histoire d'un dandy rebelle, Les Editions Du Camion Blanc, 1993, ISBN 2-910196-01-1
  • Slee, Jo: Peepholism: Into The Art Of Morrissey, Sidgwick & Jackson, 1994, ISBN 0-283-06209-6
  • Bret, David: Morrissey: Landscapes Of the Mind, Robson Books, 1994, ISBN 0-86051-923-6
  • Rogan, Johnny: The Complete Guide To The Music Of The Smiths & Morrissey/Marr, Omnibus Press, 1995, ISBN 0-7119-4900-X
  • Simpson, Mark: Saint Morrissey, SAF Publishing, 2003, ISBN 0-946719-65-9
  • Reid, Pat: Morrissey, Absolute Press, 2004, ISBN 1-899791-73-6
  • Bret, David: Scandal and Passion, Robson Books, 2004, ISBN 1-86105-787-3
  • Rogan, Johnny: Morrissey: The Albums, Omnibus Press, 2006, ISBN 0-9529540-5-2
  • Hopps, Gavin: Morrissey: The Pageant Of His Bleeding Heart, Continuum International Publishing Group, 2008, ISBN 978-0-8264-1866-1
  • Brown, Len: Meetings With Morrissey, Omnibus Press, 2008, ISBN 978-1-84772-376-5
  • Morrissey: The New York Dolls, Babylon Books, 1981 / 1995, ISBN 0-907188-50-8
  • Morrissey: James Dean Is Not Dead, Babylon Books, 1983, ISBN 0-907188-06-0

Weblinks


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