Muhammad Iunus

Muhammad Iunus
Muhammad Yunus
Muhammad Yunus (Dezember 2004)

Muhammad Yunus (Bengalisch: মুহাম্মদ ইউনুস, Muhāmmad Iunus; * 28. Juni 1940 in Chittagong) ist ein bangladeschischer Wirtschaftswissenschaftler. Er ist Gründer der Mikrokredite vergebenden Grameen Bank und damit einer der Begründer des Mikrofinanz-Gedankens. 2006 wurde er mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Yunus studierte ab 1966 auf Grund eines Fulbright-Stipendiums an der Vanderbilt University (USA). 1969 promovierte er dort in Volkswirtschaftslehre. Von 1970 bis 1972 war er Assistant Professor of Economics an der Middle Tennessee State University in Tennessee, USA. 1972 bekam er eine Professur an der Chittagong University in Bangladesch. Ab 1976 war er Projektmanager der Grameen Bank. Ab 1983 arbeitete Yunus als Managing Director bei der Grameen Bank. Seit 1996 berät er die Regierung von Bangladesch. Muhammad Yunus ist verheiratet und hat zwei Töchter.

Auszeichnungen

Yunus hat inzwischen von zahlreichen Universitäten auf der ganzen Welt Ehrendoktorate erhalten. 1994 erhielt er den Welternährungspreis, 1995 den Freiheitspreis der Max Schmidheiny Stiftung, 1997 den Planetary Consciousness Prize und 1998 den Sydney-Friedenspreis, 2006 den Seoul-Friedenspreis, 2007 den Vision Award. Zudem ist er Gründungsmitglied der Global Academy von Ashoka, einer internationalen Organisation von und für Social Entrepreneurs und Mitglied des Kuratoriums der deutschen Stiftung Entrepreneurship. Für die Förderung wirtschaftlicher und sozialer Entwicklung von unten wurde ihm und der von ihm gegründeten Bank zu gleichen Teilen der Friedensnobelpreis des Jahres 2006 zuerkannt. Er ist nach Rabindranath Tagore und Amartya Sen der dritte Bengale, dem ein Nobelpreis verliehen wurde. 2008 wurde er für sein Buch Die Armut besiegen mit dem Corine-Zukunftspreis ausgezeichnet.

Konzept Sozialunternehmen

Nach Vorstellung von Yunus muss „die Struktur des Kapitalismus vervollständigt werden“ durch die Einführung von Sozialunternehmen. Der Zweck dieser Unternehmen soll nicht die Gewinnmaximierung sein, sondern die Lösung von sozialen und Umweltproblemen. „Wenn man die profit-maximierende Brille abnimmt und zur sozialen Brille greift, sieht man die Welt in einer anderen Perspektive“, meinte er. Falls ein Gewinn anfalle, werde er in das Unternehmen reinvestiert. Die Anteilseigner verdienen nichts, können ihr Kapital jedoch mit der Zeit zurückerhalten. Attraktiv ist eine derartige Geldanlage für Menschen, die Gutes tun wollen, wovon es viele gebe, nach Überzeugung von Yunus.

Werke

  • Die Armut besiegen (Originaltitel: Creating a world without poverty). Carl Hanser Verlag, München 2008, ISBN 978-3-446-41236-1

Literatur

  • Peter Spiegel: Muhammad Yunus – Banker der Armen. Der Friedensnobelpreisträger; sein Leben, seine Vision, seine Wirkung. Herder-Verlag, Freiburg im Breisgau, Basel, Wien 2006, ISBN 978-3-451-05880-6. 

Weblinks


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