Muqata

Muqata
Der Amtssitz des palästinensischen Präsidenten
weitgehend zerstörter Amtssitz Arafats im März 2003
Das Grab von Jasir Arafat. Hinter dieser Plakatwand entstand das Mausoleum
Das Mausoleum im Januar 2008

Die Muqataa oder Mukata (arabischمقاطعة‎ Muqāṭaʿa, „Bezirk“, auch „Hauptquartier“) in al-Bireh bei Ramallah (Westjordanland) ist der Sitz der palästinensischen Autonomiebehörde und stellt einen militärischen Bereich dar.

Vor 1948 diente dieser Komplex den Briten ebenfalls als Hauptquartier. Sie errichteten während der Mandatsherrschaft in den 1920er Jahren eine Kaserne, ein Gefängnis und weitere Unterkünfte für Offiziere. Nach 1948 übernahmen und erweiterten die Jordanier, ab 1967 die Israelis das Areal durch weitere Gebäude. Dort waren die Büros der israelischen Militärverwaltung untergebracht.

Nach dem Friedensabkommen von Oslo 1993 verlegten die Israelis ihre Büros in das nahe Beth El und übergaben den Komplex der Palästinensischen Autonomiebehörde. Von 1996 bis November 2004 war es Hauptquartier und Amtssitz des 1. Palästinenser-Präsidenten Jassir Arafat (1929–2004). Im September 2002 wurde ein Teil des ca. 1 km² großen Gebäudekomplexes während einer israelischen Militäroffensive zerstört. Drei Jahre stand Arafat in seinem Amtssitz faktisch unter Hausarrest. Nach seinem Tod in Paris wurde sein Leichnam über Ägypten mit einem Hubschrauber in die Muqataa überstellt, wo ein Staatsbegräbnis direkt auf dem Areal vorgesehen war. Wegen des großen Andrangs kam es zu chaotischen Szenen und die Beerdigung wurde schnell und formlos über die Bühne gebracht. Über dem Grab wurde bis 2007 eine Moschee als Grabmal gebaut.

Unter Präsident Mahmoud Abbas wurde der Komplex wieder aufgebaut. Auf dem Gelände befand sich bis 2007 auch das Passamt, das inzwischen neben dem Innenministerium in Al-Bireh neu errichtet wurde. So befinden sich heute neben dem Amtssitz des Präsidenten nur mehr Repräsentatiosgebäude, das Grabmal für Arafat und eine Kaserne der Präsidentengarde.


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