- Muskatplüt
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Muskatblüt (auch Muskatplüt oder Konrad Muskatblut; * um 1390; † nach 1458) war ein deutscher Dichter und der erste Vertreter des Meistersanges.
Leben
In der Tradition der Sangspruchdichtung war Muskatblüt zusammen mit dem jüngeren Michael Beheim der letzte Berufsdichter seiner Zeit. Er lebte in der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts und stammte vermutlich aus Ostfranken.
Da Auftritte von ihm in Nördlingen, Nürnberg und Regensburg bezeugt sind, ist anzunehmen, dass Muskatblüt überwiegend im süddeutschen Raum lebte. Viele Jahre war er wohl auch für den Hof in Mainz tätig, da er 1424 in Nördlingen als „des von Meincz sprecher“ und 1441 in Nürnberg als „des von Meincz varender man“ bezeichnet wurde.
Sein ältestes Lied (Nr. 70) lässt sich exakt auf 1415 datieren, da Muskatblüt hier Ereignisse des Konstanzer Konzils thematisiert. Zwischen 1420 und 1431 nahm er an den Hussitenkriegen teil, und auf die Krönung des Königs Albrecht II. 1438 verfasste er ein Huldigungsgedicht.
Er schrieb Minnegedichte in der Tradition des Minnesanges und allegorisch-geistliche Lieder, darunter für die Frühzeit des Meistersanges typische Marienlieder. Durch eine eigene Autorenhandschrift (Sammlungen von Texten eines einzelnen Dichters) sicherte Muskatblüt das Fortbestehen seines Werks.
Literatur
- Groote, Eberhard von (Hrsg.): Lieder. Saur, München 1990, ISBN 3-598-50998-7 (Mikrofiche, Reprint der Ausgabe Köln 1852)
- Groote, Eberhard von (Hrsg.): Lieder Muskatblut's, Köln 1852
- Junge, Siegfried: Studien zu Leben und Mundart des Meistersingers Muskatblüt. Dissertation, Universität Greifswald, 1932
Weblinks
- Literatur von und über Muskatblüt im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Karl Bartsch: Muskatblut. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 23, Duncker & Humblot, Leipzig 1886, S. 99–101.
Personendaten NAME Muskatblüt ALTERNATIVNAMEN Muskatplüt; Muskatblut; Muskatblut, Konrad KURZBESCHREIBUNG deutscher Dichter GEBURTSDATUM um 1390 STERBEDATUM nach 1458
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