Musée de l'Œuvre Notre-Dame

Musée de l'Œuvre Notre-Dame
Das Frauenhausmuseum im Gebäude der Münsterbauhütte. Linker Flügel erbaut 1347, rechter Flügel erbaut 1579
Hans Baldung: Madonna in der Weinlaube

Das Musée de l’Œuvre Notre-Dame (auf deutsch „Frauenhausmuseum“) ist das Museum der Bauhütte des Straßburger Münsters und allgemein das Museum für Kunst und Kunstgewerbe im rheinischen Raum vom Mittelalter bis 1681 der Stadt Straßburg. Das Museum ist weitberühmt für seine reichen Bestände an Originalskulpturen, -Glasfenstern, -Architekturfragmenten und -Bauplänen des Münsters sowie für seine beachtliche Sammlung von Werken Peter Hemmel von Andlaus, Niclas Gerhaert van Leydens, Ivo Strigels, Konrad Witzens, Hans Baldungs und Sebastian Stoskopffs.

Geschichtlicher Überblick

Die Straßburger Münsterbauhütte (Fondation de l’Œuvre Notre-Dame) wurde 1246 zum ersten Mal urkundlich erwähnt und ist nach wie vor zuständig für die Instandhaltung der Kathedrale. Neben den seit Anbeginn aufbewahrten Bauplänen bewahrt sie Bauteile, wie zum Beispiel Fragmente des 1681 zerstörten Lettners und die Originale der während der Französische Revolution abgenommenen oder -geschlagenen und später durch Kopien ersetzten Skulpturen. Die 1855 gegründete Société pour la conservation des monuments historiques d’Alsace (Gesellschaft zur Erhaltung der historischen Monumente des Elsasses) bemühte sich ihrerseits um die Errettung der wertvollsten Bauteile und Verzierungen (Altäre, Statuen, Gefäße, Wandteppiche) der Zerstörung oder dem Verfall preisgegebener Kirchen, Klöster und Kapellen im ganzen Elsass. Die ab 1890 durch Wilhelm von Bode wiederhergestellte Gemäldesammlung der Stadt wurde ihrerseits gleich von Anfang an durch die Schenkung des „Porträt des Kanonikers Ambrosius Volmar Keller“, ein Meisterwerk Hans Baldungs aus der Privatsammlung Wilhelm II. auch auf regionale Meister fokussiert. Im neuen Kunstgewerbemuseum der Stadt, dem „Hohenlohe-Museum“ wurden schließlich auch Werke angewandter Kunst aus Mittelalter, Renaissance und Frühbarock ausgestellt. Diese vier an verschiedenen Orten aufbewahrten und auf diverse Schwerpunkte konzentrierten Sammlungen wurden 1931 im neu gegründeten Frauenhausmuseum vereint. 1956, nach Behebung der Kriegsschäden durch die Bombardierung Straßburgs im Jahre 1944, wurde dieses im erweiterten Zustand neueröffnet.

Die Sammlung weist neben den Münsterskulpturen, -Glasfenstern usw. auch wertvolle Bauteile aus anderen Straßburger Kirchen auf, wie die 1870 zerstörte Dominikanerkirche, die ab 1867 umgebaute Alt Sankt-Peter-Kirche und die 1904 abgebrannte Magdalenenkirche. Bedeutend sind daneben unter anderem auch die romanischen Bauteile (Kreuzgang, Taufstein) aus Eschau und die Glasfenster aus Wissembourg und Mutzig. Zahlreiche spätgotische Altäre sind ferner anonymen Meistern aus der Schongauerschule zuzuweisen.

Literatur

  • Cécile Dupeux: Strasbourg, Musée de l’Œuvre Notre-Dame, Éditions Scala, Paris, 1999, ISBN 2-86656-223-2

Weblinks


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