- Armanenorden
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Der Armanen-Orden (AO) ist eine 1976 gegründete ariosophische germanisch-neuheidnische Organisation. Er ist eine Nachfolgeorganisation der Guido-von-List-Gesellschaft. Wobei Georg von List zur Sommersonnenwende 1911 einen kleinen, inneren Kreis von Adepten innerhalb der List-Gesellschaft gründete und diesen HAO, den Hohen-Armanen-Orden, nannte.[1]
Armanen waren im Verständnis des Armanen-Ordens die geistigen Führer der Germanen, welche der Orden als „Hauptstamm der weißen Rasse“ ansieht. Die Vorsitzenden des Armanen-Ordens, Adolph Schleipfer (bis 1990) und Sigrun von Schlichting (genannt Freifrau von Schlichting), nennen sich Großmeister. Der Armanen-Orden sieht sich als elitäre, hierarchisch gegliederte Organisation von in Mysterien Eingeweihten und übt eine strenge Arkandisziplin. Ziel des Armanen-Ordens ist es, durch Erberinnerung die altgermanische heidnische Religion wieder zu errichten und gegen die „zersetzenden Mächte“ die „Weltenwende“ durchzusetzen.
Neben Guido von List stellen Ideologen wie Karl Maria Wiligut, Julius Evola, Johann von Leers oder Alain de Benoist Bezugspunkte des Armanen-Ordens dar. Eine Zusammenarbeit besteht u.a. mit der vom Verfassungsschutz als rechtsextremistisch eingestuften[2] Artgemeinschaft von Jürgen Rieger.[3]
Inhaltsverzeichnis
Aktivitäten
Sigrun Freifrau von Schlichting errichtet seit 1995 eine neue Ordensburg in Polen, die als religiöses Zentrum der Heiden im germanischen Europa dienen soll. (Feenschloss Rothenhorn, ehem. dt. Heyersdorf, Polen; Rothenhorn-Płac Czerwony Róg)
Lehren
Der Armanen-Orden ist offen völkisch, rassistisch und antisemitisch orientiert und lehnt bspw. jegliche „Rassenvermischung“ ab, da laut den Lehren des Armanen-Orden eine rassisch eindeutig festgelegte unsterbliche Seele sich nicht in einem „gemischtrassigen“ Körper inkarnieren könne.
Die Rolle der Frau sieht der Armanen-Orden an „Heim und Herd“.
Demokratie diene laut Armanen-Orden nur der Verschleierung der Herrschaft „überstaatlicher Mächte“.
Publikationen
Die Arbeitsgemeinschaft Naturreligiöser Stammesverbände Europas (ANSE) gilt vielen Beobachtern als Vorfeldorganisation bzw. öffentlicher Arm des Armanen-Ordens, welcher die Zeitschrift Irminsul - Stimme der Armanenschaft publiziert.
Literatur
- Franziska Hundseder: Wotans Jünger. Neuheidnische Gruppen zwischen Esoterik und Rechtsradikalismus, München 1998, S. 126-132
- Georg Schmid/Georg Otto Schmid: Kirchen Sekten, Religionen. Religiöse Gemeinschaften, weltanschauliche Gruppierungen und Psycho-Organisationen im deutschen Sprachraum. Ein Handbuch, Zürich 2003, S. 427-429
- Rüdiger Sünner: Schwarze Sonne. Entfesselung und Mißbrauch der Mythen in Nationalsozialismus und rechter Esoterik, 2. Auflage Freiburg 1999 ISBN 3-451-27186-9 (zum Armanen-Orden Seite 173–179)
Weblinks
- Ariosophie – was ist das und wo kommt sie her? (Nornirsaett.de)
- Des "listigen Guidos" Erben • Der Armanenorden (Rabenclan.de)
- Armanen-Orden. Kurzinformation (relinfo.ch)
- Schloss Rothenhorn, Polen
Einzelnachweise
- ↑ Zur HAO siehe Nicholas Goodrick-Clarke: Die okkulten Wurzeln des Nationalsozialismus. Graz, Stuttgart : Stocker, 1997
- ↑ [1] Verfassungsschutzbericht 2005 des Bundesministerium des Inneren, Seite 54
- ↑ Zur Zusammenarbeit mit der Artgemeinschaft, siehe Bernd Wagner (Hg.): Handbuch Rechtsextremismus. Netzwerke, Parteien, Organisationen. Ideologiezentren, Medien. Reinbek bei Hamburg 1994, S. 151.
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