My Man Godfrey

My Man Godfrey
Filmdaten
Deutscher Titel: Mein Mann Godfrey
Originaltitel: My Man Godfrey
Produktionsland: USA
Erscheinungsjahr: 1936
Länge: 90 Minuten
Originalsprache: Englisch
Stab
Regie: Gregory La Cava
Drehbuch: Gregory La Cava,
Morrie Ryskind,
Eric Hatch
Produktion: Charles Rogers
Musik: Charles Previn
Kamera: Ted Tetzlaff
Schnitt: Ted J. Kent
Besetzung

Mein Mann Godfrey ist eine US-amerikanische Filmkomödie mit William Powell und Carole Lombard unter der Regie von Gregory La Cava aus dem Jahr 1936.

Inhaltsverzeichnis

Handlung

Die New Yorker Erbinnen Cornelia und Irene Bullock nehmen an einer extravaganten Party im Waldorf-Ritz Hotel teil. Auf dieser Party wird zu wohltätigen Zwecken eine "Schnitzeljagd" veranstaltet bei der unter anderem nach einem "forgotten man" gesucht werden muss. Die Schwestern, die in verschiedenen Teams spielen, versuchen beide den "forgotten man" auf einer städtischen Müllhalde unter einem der dort lebenden Obdachlosen zu finden, wobei Cornelia zunächst schneller und damit erfolgreicher scheint. Die beiden treffen auf Godfrey Parke. Der überraschend wohlerzogene Godfrey ist jedoch entsetzt über Cornelias vulgäre Art, ihn mit einem Geldschein zu überreden. Im Gegensatz dazu findet er die andere Schwester, Irene, sympathisch. Die beiden kommen überein, dass Irene Godfrey als ihren Fund mitbringen kann. So kann Irene die "Schnitzeljagd" gewinnen, doch Godfrey ist abgestoßen von dem sinnentleerten Lebenswandel der Reichen. Gerade als Godfrey zurück auf die Müllkippe kehren will, bietet ihm Irene einen Job als Butler der Familie Bullock an.

Wie Godfrey rasch herausfindet, sind die Bullocks eine dysfunktionale Familie. Cornelia ist unfähig, irgendjemanden außer sich selbst zu lieben. Die Matriarchin Mrs. Bullock, Angelica für ihre Freunde, hat einen Protegée namens Carlo, der bei jeder Gelegenheit einen Gorilla imitiert und wirklich alles, was essbar scheint, vertilgt. Die Familie verschwendet ihr Geld mit Extravaganzen und Unsinn schneller als das Oberhaupt, Mr. Alexander Bullock, das einzig normale Familienmitglied, es verdienen kann.

Eines Tages, während einer Gesellschaft, erkennt Tommy Gray, ein Gast, in Godfrey seinen alten Freund aus Collegetagen wieder. Um Godfrey die Bloßstellung zu ersparen, erzählt Tommy, Godfrey sei sein ehemaliger Butler mit fünf Kindern. Irene ist tief enttäuscht und erklärt augenblicklich ihre Verlobung mit Charlie Van Rumple, einen wohlhabenden, aber langweiligen Erben eines großen Vermögens.

In der Zwischenzeit stellt sich heraus, dass Godfrey in Wirklichkeit aus einer wohlhabenden Familie aus Boston stammt und aufgrund einer gescheiterten Beziehung freiwillig auf der Müllkippe lebt. Die Bullocks reagieren auf ihre Weise auf die angebliche Enthüllung von Tommy: Cornelia versucht Godfrey zu erpressen, indem sie behauptet, er habe ihre Perlen gestohlen. Mutter Angelica bekommt es mit den Nerven und Irene entscheidet sich am Ende, ihre Verlobung mit Charly wieder zu lösen. Am Ende gehen die beiden Schwestern auf eine längere Europareise. Nach ihrer Rückkehr ist Irene jedoch immer noch in Godfrey verliebt.

Mittlerweile hat es Godfrey geschafft, den Obdachlosen Jobs und eine Zukunft zu verschaffen. Alexander Bullock muss jedoch gestehen das gesamte Vermögen verloren zu haben. Gerade als die Familie zu verzweifeln beginnt, erklärt Godfrey, dass er durch geschickte Transaktionen den Bankrott der Bullocks verhindert hat. Er redet jedem Mitglied der Familie ins Gewissen und kehrt zurück auf seine ehemalige Müllkippe, die er in einen gutgehenden Nachtclub verwandelt hat. Irene folgt ihm und dank der Unterstützung von Mr. Gray schaffen es die beiden, am Ende doch noch zu heiraten.

Hintergrund

My Man Godfrey ist ein typisches Beispiel für die screwball comedies, die in den 1930ern sehr populär waren. Darüber hinaus kommentiert der Film die sozialen Verhältnissen während der Depression, die die wirtschaftliche Lage vieler Millionen verschlechterte. Ähnlich wie Mr. Deeds geht in die Stadt oder Liebe im Handumdrehen kontrastiert der Film den ungleich verteilten Reichtum im Land und die teilweise obszöne Verschwendung von Vermögen durch einige Wenige.

Der Film wurde von Gregory La Cava inszeniert, der für die Arbeit am Drehbuch den damals bekannten Autor und Pulitzerpreisgewinner Morrie Ryskind gewinnen konnte. Die beiden improvisierten oft und schrieben die Dialoge für die Darsteller mitunter in der Nacht vor dem Dreh. Die Schauspieler waren dadurch gezwungen, mehr oder weniger spontan zu reagieren.

La Cava hatte zu Beginn der Dreharbeiten einen Zusammenstoß mit William Powell wegen der Interpretation des Charakters von Godfrey. Die beiden Männer beschlossen, ihren Zwist über einer Flasche Bourbon zu klären. Am nächsten Tag fehlte Powell und niemand wusste, wo er stecken würde. Dann bekam La Cava ein Telegramm:

WE MAY HAVE FOUND GODFREY LAST NIGHT BUT WE LOST POWELL. SEE YOU TOMORROW.

Für Powell war 1936 das beste Jahr seiner Karriere dank weiteren Erfolgen neben Jean Arthur in The Ex Mr. Bradford und mit Myrna Loy und Jean Harlow in Libeled Lady.

My Man Godfrey, der im September 1936 in den nationalen Verleih kam, entwickelte sich zu einem großen finanziellen Erfolg für Universal Pictures, die kurz vorher in die Insolvenz gerutscht waren. Dank der Hilfe von weitern Hits wie Show Boat unter der Regie von James Whale und vor allem Three Smart Girls, der aus Deanna Durbin den größten Star des Studios machte, wurde die Gesellschaft jedoch vor dem Verkauf gerettet.

Die Rolle der Irene Bullock sollte zunächst von Constance Bennett übernommen werden. Es war William Powell, der an seine Ex-Frau Carole Lombard dachte.

1957 drehte das Studio ein Remake von My Man Godfrey mit June Allyson und David Niven in den Hauptrollen.

Kritiken

With Universal's compliments, it presented yesterday the daffiest comedy of the year. [..] There may be a sober moment or two in the picture; there may be a few lines of the script that do not pack a laugh. Somehow we cannot remember them.
auf Dialogwitz und Situationskomik setzende Hollywood-Komödie.[1]

Auszeichnungen

  • Aufnahme in die Liste der Zehn beste Filme des Jahres 1936 der New York Times.

My Man Godfrey war somit der erste Film, der in allen vier Schauspielerkategoriene jeweils eine Nominierung erhielt.

Außerdem ist My Man Godfrey der einzige Film in der Geschichte der Oscars, der zwar Nominierungen in allen wichtigen Hauptkategorien erhielt, jedoch keine Nominierung als Bester Film des Jahres.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. vgl. Lexikon des internationalen Films 2000/2001 (CD-ROM)

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