Myotis dasycneme

Myotis dasycneme
Teichfledermaus
Teichfledermäuse

Teichfledermäuse

Systematik
Überordnung: Laurasiatheria
Ordnung: Fledertiere (Chiroptera)
Unterordnung: Fledermäuse (Microchiroptera)
Familie: Glattnasen (Vespertilionidae)
Gattung: Mausohren (Myotis)
Art: Teichfledermaus
Wissenschaftlicher Name
Myotis dasycneme
Boie, 1825

Die Teichfledermaus (Myotis dasycneme) gehört innerhalb der Fledermäuse zur Familie der Glattnasen.

Inhaltsverzeichnis

Merkmale

Mit einer Größe zwischen 5,7 und 6,7 Zentimeter, einer Spannweite von 20 bis 30 Zentimeter und einem Gewicht von 14 bis 20 Gramm zählt die Teichfledermaus zu den mittelgroßen bis großen europäischen Fledermausarten. Sie ist größer als die ähnliche Wasserfledermaus. Das Rückfell ist mittel- bis dunkelgraubraun gefärbt. Das Bauchfell ist deutlich vom Rückfell abgesetzt und weißgrau bis gelbgrau. Auffällig sind bei dieser Fledermausart die relativ großen mit langen Borsten behaarten Füße und das kurz behaarte rotbraun gefärbte Gesicht. Wie alle anderen Mausohren (Myotis) verfügt auch die Teichfledermaus über einen Ohrdeckel (Tragus), der bei dieser deutlich kürzer als die halbe Ohrlänge ist. Die Teichfledermaus ähnelt optisch sehr der Wasserfledermaus (Myotis daubentonii) und ist, da sie sich auch in ihrem Habitus dieser gleicht, nur schwer von der Wasserfledermaus zu unterscheiden. Sie wird jedoch deutlich größer als die Wasserfledermaus und kann durch Messung beispielsweise der Unterarmlänge, die bei der Teichfledermaus 43 bis 49 Millimeter beträgt, von der Wasserfledermaus unterschieden werden. Bei dieser beträgt die Unterarmlänge 34 bis 42 Millimeter. Zur sicheren Artbestimmung ist daher ein Fang der Tiere notwendig.

Ernährung und Jagdverhalten

Die Teichfledermaus jagt hauptsächlich über größeren Wasserflächen wie Seen oder Flüssen im geradlinigem und schnellen Flug Zuckmücken, Köcherfliegen und andere Insekten, die in und am Wasser leben. Ähnlich wie die Wasserfledermaus liest die Teichfledermaus auch Insekten von der Wasseroberfläche auf. Außerdem werden auch Käfer und Schmetterlinge durch die Teichfledermaus erbeutet. Im Allgemeinen ist die Teichfledermaus an größeren Gewässern anzutreffen als die Wasserfledermaus, die auch über Bächen und anderen kleineren Gewässern jagt.

Ruheplätze

Die Teichfledermaus bevorzugt gewässerreiche Gebiete des Tieflandes bei der Quartiersuche. Die Sommerquartiere und Wochenstuben, befinden sich auf Dachböden und dort oft im Firstbereich. Aber auch Verschalungen oder Hohlwände von Einfamilienhäusern werden als Quartiere angenommen. Wochenstuben mit bis zu 500 Weibchen wurden schon entdeckt. Die Männchen verbringen den Sommer als Einzelgänger.

Als Winterquartiere werden unterirdische Hohlräume, wie zum Beispiel natürliche Höhlen, Keller, Bunker, Stollen oder Schächte aufgesucht. Der bevorzugte Temperaturbereich liegt zwischen 0,5 und 7,5 °C. Die Teichfledermäuse wandern von den Sommer- zu den Winterquartieren zwischen 100 und 300 Kilometer. Viele der Untertagequatiere der Teichfledermaus befinden sich in Höhlen in den Mittelgebirgsrändern, da diese in relativer Nähe zum Tiefland, dem Sommerverbreitungsgebiet liegen. Das größte bekannte Winterquartier ist die Bad Segeberger Kalkberghöhle.

Verbreitung

In Europa erstreckt sich das Verbreitungsgebiet der Teichfledermaus von Nordostfrankreich über das nördliche Mitteleuropa bis Osteuropa. In Deutschland ist die Art relativ selten und wurde bisher im Sommer nur in der Bundesländern Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg, Sachsen, Niedersachsen und Schleswig-Holstein nachgewiesen.

Bedrohung

Die Teichfledermaus steht unter Naturschutz. Gefährdet ist diese Art durch großflächige Trockenlegung von Feuchtgebieten aber vor allem ist diese Art, wie auch andere Fledermausarten durch den Verlust von Sommerquartieren und Wochenstuben durch Gebäudesanierungen betroffen bei denen für absolute Dichtigkeit der Gebäude im Sinne der Energieeinsparung gesorgt wird. Auch das Verschließen der Einflugmöglichkeiten in angestammten Winterquartiere und Störungen im Winterschlaf stellen eine Gefährdung dar.

Weblinks


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