- Armeesportklub
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Die Armeesportvereinigung Vorwärts, kurz ASV Vorwärts, war in der DDR die Sportorganisation der Nationalen Volksarmee (NVA) bzw. vor deren Gründung die der Kasernierten Volkspolizei.
Bekannt war der einheitliche ASV-Trainingsanzug, ein brauner Trainingsanzug aus Dederon oder Baumwolle mit gelb-roten Seitenstreifen und dem ovalen ASV-Emblem auf der Brust, der häufig auch nach der aktiven Zeit als Freizeitkleidung getragen wurde.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Der militärische Wiederaufbau in Ostdeutschland begann 1948 durch die Deutsche Verwaltung des Innern (DVdI) mit dem Aufbau der Verwaltung Schulung, die 1949 zur Hauptverwaltung für Ausbildung (HVA) umorganisiert wurde. Die HVA gründete 1950 eine eigene Sportvereinigung, die SV Vorwärts der HVA Leipzig. Im gleichen Jahr wurde in Parow die SV Sturmvogel der DDR-Seepolizei ins Leben gerufen. Die HVA hatte den Auftrag erhalten, die paramilitärische Organisation Kasernierte Volkspolizei aufzubauen. Diese wurde am 1. Juli 1952 gegründet, die SV Vorwärts HVA wurde in SV Vorwärts der KVP umbenannt, ihr wurde am 1. August 1953 die SV Sturmvogel angegliedert. Die Fußballmannschaft von Vorwärts Leipzig wurde im Sommer 1953 nach Berlin verlegt und mit ihr der ZSK Vorwärts KVP Berlin gegründet. Ein Jahr später wurde der SV Vorwärts Parow nach Rostock delegiert.
Am 18. Januar 1956 wurde die Nationale Volksarmee gegründet, die die KVP ablöste. Es folgte am 1. Oktober 1956 die Gründung die Armeesportvereinigung Vorwärts, die beiden Standorte in Berlin und Rostock wurden ihr unterstellt. Die ASV wurde Mitglied im Deutschen Turn- und Sportbund der DDR (DTSB) und gehörte auch zu den Gründungsmitgliedern des am 12. März 1958 in Moskau von zwölf Armeen ins Leben gerufenen Sportkomitees der befreundeten Armeen (SKDA). In den einzelnen Standorten der NVA wurden lokale Sportvereinigungen (ASG) gebildet. Zum zentralen Schwerpunktklub wurde der ASK Vorwärts Berlin entwickelt. Ihm folgten weitere Leistungszentren mit dem ASK Vorwärts Frankfurt (Oder) für die Sportarten Boxen, Gewichtheben, Handball, Judo, Radsport, Ringen, Sportschießen und Turnen (weiblich), dem ASK Vorwärts Oberhof für Wintersport sowie dem ASK Vorwärts Potsdam für Fechten, Kanurennsport, Leichtathletik, Schwimmen, Turnen (männlich) und der ASK Vorwärts Rostock für Rudern und Segeln.
Fußball
Das Leistungszentrum für den Fußball wurde am 18. Januar 1966 mit dem FC Vorwärts Berlin gegründet. Daneben entstanden zahlreiche hauptsächlich Fußball betreibende Armeesportgemeinschaften, die über die ganze DDR verteilt waren und zeitweilig bis in die zweitklassige DDR-Liga aufstiegen. Vorwärts Stralsund war gar für zwei Spielzeiten in der höchsten Spielklasse Oberliga vertreten. Noch als Sektion des ASK Vorwärts gewannen die Berliner 1958 ihre erste Fußballmeisterschaft, der bis 1969 weitere vier Titel folgten. 1954 und 1970 gewannen sie zudem den DDR-Fußballpokal. Zahlreiche Nationalspieler kamen von Vorwärts Berlin, so Otto Fräßdorf (33 Länderspiele), Gerhard Körner (33), Jürgen Nöldner (30), Karl-Heinz Spickenagel (29) oder Hans-Dieter Krampe (28). Doch brachte die zentrale ASV Vorwärts auch immer wieder durch die Verlegung ganzer Mannschaften Unruhe in den Armeefußball. Mit Vorwärts Rostock (1967 nach Stralsund), Vorwärts Cottbus (1974 nach Kamenz), Vorwärts Leipzig (1974 nach Dessau) und Vorwärts Meiningen (1974 nach Plauen) waren allein vier Zweitligisten von dieser Maßnahme betroffen. Später wurden die Vorwärts-Mannschaften in Kamenz, Löbau, Neubrandenburg und Plauen gänzlich aufgelöst. Höhepunkt der Umsiedlungen war 1971 der Umzug des FC Vorwärts Berlin nach Frankfurt (Oder), der sich später als schwerwiegender Fehler entpuppte, denn der FC verlor in der Provinz zunehmend an Qualität und Attraktivität und musste gar 1978 für ein Jahr, ab 1988 endgültig in der Zweitklassigkeit spielen.
Auflösung
Nach dem Ende der Volksarmee löste sich die Armeesportvereinigung Vorwärts am 14. Dezember 1990 auf.
Olympiasieger
Durch die intensive Förderung der Armeesportler kamen aus den Reihen des ASV Vorwärts eine große Anzahl Spitzensportler, die nicht nur DDR-Meisterschaften sondern auch zahlreiche Olympiasiege und Weltmeistertitel errangen:
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