- Mädchen für alles
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Faktotum (ältere Schreibweise Factotum, von lat.: fac totum = mach alles) ist ein im 17. Jahrhundert aufgekommenes Fremdwort zur Bezeichnung einer Person, die in einem Haushalt, Betrieb oder einer sonstigen Organisation (z. B. Kloster, Schule) eine Vielzahl von Aufgaben wahrnimmt. Eine solche Person wird heute auch „Mädchen für alles“ genannt. Das Wort Faktotum kann je nach Kontext und Organisationstyp eine unentbehrliche Hilfskraft in einer gehobenen Vertrauensstellung, oder aber im Gegenteil eine niedere Hilfskraft bezeichnen, die alle diejenigen Arbeiten übernimmt, für die keine besonderen spezialisierten Fähigkeiten erforderlich sind.
Siehe auch Hauspersonal.
Faktotum als Buch- und Filmtitel
Charles Bukowski wählte den Begriff Faktotum (Factotum) als Titel seines zwischen 1970 und 1974 entstandenen Buches über seine Zeit als Herumtreiber im Amerika der 1940er Jahre. Der norwegische Regisseur Bent Hamer verfilmte dieses Buch 2005 als Factotum mit Matt Dillon als trinkendem, spielsüchtigem Gelegenheitsarbeiter Henry Chinaski.
Faktotuminitialen im Buchwesen
Als Faktotum-Initiale bezeichnet man im Buchwesen ein als Holzschnitt oder Metallstich ausgeführtes Ornament mit einem leeren Feld in der Mitte, in das die Drucktype eines beliebigen Großbuchstaben des Alphabets eingesetzt werden kann, um den Anfangsbuchstaben eines Kapitels im Druck hervorzuheben. Faktotum-Initialen wurden besonders im Buchdruck der Frühen Neuzeit verwendet.
Siehe auch:
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