Mässigung

Mässigung
Giotto, Allegorie der Mäßigkeit, Padua, Scrovegni-Kapelle

Die Mäßigung oder die Maße, Mäßigkeit (gr. σωφροσύνη, lat. temperantia) ist eine der vier Platonischen Kardinaltugenden. Die Mäßigung bezieht sich insbesondere auf die Lust. Diese wird – zumindest bei Aristoteles – durchaus positiv betrachtet. Ein Zuviel an Lust wird jedoch genauso abgelehnt wie der vollständige Verzicht auf diese. Das Mitte-Halten ist hier, genau wie in Bezug auf den Mut in der Tapferkeit, das Ziel ethischen Verhaltens. So verweist das Maß direkt auf den Kern der aristotelischen Tugendethik, die Mesotes-Lehre. Eher alltagssprachlich weise: „Das Maß halten“, statt zu zerreden etc. Im Mittelalter sieht Hildegard von Bingen im rechten Maß (lateinisch: discretio) die "Mutter aller Tugenden"[1].

Inhaltsverzeichnis

Siehe auch

Maß, Besonnenheit, Bescheidenheit, Weisheit, memento mori, Vanitas

Literatur

  • Josef Pieper: Zucht und Maß: Über die vierte Kardinaltugend. 9. Aufl. Kösel, München 1964.
  • Josef Pieper: Das Viergespann – Klugheit, Gerechtigkeit, Tapferkeit, Maß. München 1998, ISBN 3466401712 (Kurzfassung der Tugenden-Tetralogie)

Zitat

  • Die Mäßigung ist jene sittliche Tugend, welche die Neigung zu verschiedenen Vergnügungen zügelt und im Gebrauch geschaffener Güter das rechte Maß einhalten läßt. - Katechismus der Katholischen Kirche, Nr. 1809.

Einzelnachweise

  1. Vgl. G.Gresser, Medizinische Ethik bei Hildegard von Bingen (Beitrag der Schweizerischen Akademie für Medizin und Ethik)

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