- Mörre (Sankt Leonhard In Passeier)
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Mörre (ital. Mora) ist eine Fraktion der Gemeinde St. Leonhard in Passeier in Südtirol mit ca. 50 Einwohnern. Die Fraktion Mörre liegt auf der Höhe östlich des Ortes St. Martin in Passeier, wobei die Passer die Grenze zwischen den beiden Gemeinden bildet.
Mörre grenzt deshalb westlich der Passer an St. Martins Fraktion Kalmtal, während die Fraktionen Tall (Schenna) im Süden und Prantach im Norden zum Gemeindegebiet von St. Leonhard gehören.
Infrastruktur
Erreichbar ist die Fraktion über eine schmale kurvige Bergstraße, die Mörrerstraße. Mörre besteht aus keinem zentralen Dorf, sondern aus mehreren Gehöften, die sich auf dem Mörrerberg verteilen.
Ein Kreuzweg führt aufwärts zur Wallfahrtskapelle Unserer Lieben Frau in der Mörre (1848), die exponiert in ca. 700 m Höhe über dem Passeiertal liegt. Von dort aus blickt man weit in den Talgrund der Passer in Richtung Meran einerseits und nach St. Martin mit dem Golfplatz nördlich der Fraktion Quellenhof andererseits.
Wallfahrtskirche
1739 schenkte ein Unbekannter dem Mörrer Bauern Hias ein Marienbild (Kopie nach Sassoferrato), das dieser zunächst in seiner Wohnstube aufbewahrte. Als der Hof daraufhin wirtschaftlich aufblühte, begannen Notleidende und Kranke aus der Umgebung, diesem Bild wundertätige Kräfte zuzuschreiben, und pilgerten zu dem Bild. 1752 baute Hias eine Kapelle, die 1848 durch den heutigen Bau ersetzt wurde.
Der barocke Altar, der das Gnadenbild der Mutter vom guten Rat birgt, wird von zwei Schnitzfiguren von Anton Ferner und seiner Werkstatt (1764, Passeier), links Leonhard von Limoges und rechts Damian, flankiert. Ein Votivbild, das den Tod des Heiligen Josef thematisiert, stammt von Josef Haller (1768), einem Vertreter der Passeirer Malerschule, die es im 18. und 19. Jahrhundert in St. Martin gab.
Weitere barocke Gemälde stellen das Jüngste Gericht (Sebastian Haid, um 1750) sowie den Heiligen Johannes von Nepomuk dar.
Literatur
- Gruber, Karl: Die Kirchen von St. Leonhard in Passeier, Tappeiner Verlag, Lana 1993
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