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Uwe Müßiggang (* 5. November 1951 in Pirna) ist ein ehemaliger Biathlet, der seit 1991 Bundestrainer der deutschen Damen-Nationalmannschaft im Biathlon ist.
Inhaltsverzeichnis
Sportliche Laufbahn
Aktiver Biathlet und Trainer
Als Biathlet schaffte es Müßiggang bis in den B-Nationalkader der DDR. Nach seiner aktiven Karriere studierte er an der Deutschen Hochschule für Körperkultur in Leipzig und betreute in den 1970er-Jahren als Trainer die Talentzentren der Bezirke Karl-Marx-Stadt und Dresden.
Im Jahre 1980 unternahm Müßiggangs Bruder einen Fluchtversuch von der DDR in die Bundesrepublik Deutschland. Uwe Müßiggang wurde daraufhin als Mitwisser verurteilt und saß ein Jahr in Haft. Da er neben der Haftstrafe auch mit einem Berufsverbot bestraft wurde, arbeitete er nach seiner Entlassung vier Jahre lang in einer Gärtnerei als Gabelstaplerfahrer. Nachdem im Jahre 1984 sein Ausreiseantrag in die Bundesrepublik genehmigt wurde, war Müßiggang vier Jahre lang als Sportlehrer am Christopherus-Gymnasium Berchtesgaden, einem Wintersportgymnasium, tätig.
1988 wechselte er als Trainer zum Deutschen Skiverband, wo er zwei Jahre lang die Biathlon-Nationalmannschaft der Herren betreute.
Bundestrainer der Damen
Nach der Vereinigung der beiden deutschen Skiverbände übernahm Müßiggang im Jahre 1991 zusammen mit seinem Co-Trainer Harald Böse die Damenmannschaft. Unter ihrer Regie entwickelte sich Deutschland zu einer der führenden Nationen im Damenbiathlon und war maßgeblich an der immer größer werdenden Popularität dieser Sportart beteiligt. Waren zu Beginn von Müßiggangs Trainertätigkeit bereits erfolgreiche Athletinnen wie Petra Schaaf oder Antje Misersky im Kader, wurden nach und nach mit Athletinnen wie Uschi Disl, Martina Zellner, Katrin Apel, Andrea Henkel, Martina Glagow, Kati Wilhelm oder zuletzt Magdalena Neuner immer wieder junge Talente an die Weltspitze herangeführt, so dass die ganzen Jahre über die deutsche Mannschaft aus Athletinnen mit Chancen auf Spitzenplatzierungen bestand und auch heute noch besteht.
Anfang 2006 wurde Müßiggang von seinen Trainerkollegen zum Trainer des Jahres 2005 gewählt und erhielt den Biathlon-Award schon zum zweiten Mal. Nach 17 Jahren gemeinsamer Arbeit beendete Harald Böse nach der Saison 2006/07 aus Altersgründen seine Tätigkeit als Co-Trainer von Müßiggang, sein Nachfolger wurde der bisherige C-Kader-Trainer Gerald Hönig.
Bilanz
Unter Müßiggangs Regie erreichten die deutschen Biathlon-Damen bei Olympischen Winterspielen sechs Gold-, zehn Silber- und vier Bronzemedaillen. Bei Weltmeisterschaften waren sie mit 22 Gold-, 14 Silber- und 10 Bronzemedaillen erfolgreich. Insgesamt erreichten die von Müßiggang betreuten Athletinnen damit 66 Medaillen bei Großereignissen.
Mit Martina Glagow (Saison 2002/03), Kati Wilhelm (2005/06), Andrea Henkel (2006/07) und Magdalena Neuner (2007/08) gewannen vier Athletinnen den Gesamtweltcup.
Privatleben
Uwe Müßiggang, der Vater einer erwachsenen Tochter ist, ist in zweiter Ehe mit seiner Frau Gabriele verheiratet, die ebenfalls zwei erwachsene Töchter hat. Müßiggang lebt auf einem Bergbauernhof bei Berchtesgaden.
Weblinks
- „Müßiggang: Nach 15 Jahren noch Spaß am Job“ – Artikel bei 1&1 vom 14. März 2005
- „Der Ruhepol hinter dem Fernrohr“ – Artikel im Abendblatt vom 23. Februar 2006
Personendaten NAME Müßiggang, Uwe KURZBESCHREIBUNG deutscher Biathlet und Bundestrainer der Damen-Nationalmannschaft GEBURTSDATUM 5. November 1951 GEBURTSORT Pirna
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