Armstrong-Whitworth A.W.650 Argosy

Armstrong-Whitworth A.W.650 Argosy
Armstrong Whitworth A.W.650
Armstrong-Whitworth A.W.650 Argosy
Armstrong-Whitworth A.W.650 Argosy
Typ: Frachtflugzeug
Entwurfsland: Vereinigtes Königreich Vereinigtes Königreich
Hersteller: Armstrong Whitworth
Erstflug: 8. Januar 1959
Indienststellung: 1961

Die Armstrong Whitworth Argosy (je nach Version A.W.650 bzw. A.W.660) ist ein britisches viermotoriges Frachtflugzeug mit Turboprop-Antrieb. Sie darf nicht verwechselt werden mit dem Passagierflugzeug „Argosy“ desselben Herstellers aus der Zeit zwischen den beiden Weltkriegen.

Inhaltsverzeichnis

Entwicklung

Obwohl das Luftfrachtgeschäft Ende der 1950er Jahre einen kontinuierlichen Aufschwung erfahren hat, gelang es Armstrong-Whitworth (später Hawker-Siddeley) nicht, den fortschrittlichen Entwurf des mit Propellerturbinen ausgerüsteten Frachtflugzeuges mit dem Namen Argosy erfolgreich im Markt zu platzieren. Mit den Projektarbeiten wurde 1956 begonnen, und zwei Jahre später, am 8. Januar 1959, flog die erste von zehn Maschinen der Serie 101.

Armstrong Whitworth Argosy ausgestellt in Blenheim

Die Argosy verfügt über ein großes Frachtdeck mit Druckkabine, welches sowohl von vorne wie auch von hinten beladen werden kann. Das Cockpit ist in erhöhter Position über dem Frachtdeck angeordnet. Da die gesamten Entwicklungskosten vom Herstellerwerk getragen werden mussten, übernahm man aus Ersparnisgründen den Flügel des Aufklärungsbombers Avro Shackleton und die Triebwerksgondeln der Vickers Viscount 800.

Als Erstkunde erteilte Riddle Airlines aus den USA einen vorerst auf vier Flugzeuge lautenden provisorischen Auftrag, der bald darauf in eine auf sieben Exemplare erhöhte Festbestellung umgewandelt wurde. Ende 1960 entschied sich auch die British European Airways (BEA), stärker in das Luftfrachtgeschäft einzusteigen, und erwarb die restlichen drei Flugzeuge als Argosy 102.

Im Gegensatz zur Serie 101 waren die BEA-Maschinen fensterlos und mit einem Rolamat-Beladungssystem für den Palettentransport ausgerüstet. Riddle nahm die Argosy 101 im Januar 1961 in Betrieb, gefolgt von BEA im Dezember desselben Jahres. Unterdessen war im Mai 1961 eine verbesserte Argosy 200 projektiert worden. Diese sowohl für den Passagier- wie auch für den Frachttransport verwendbare Variante erhielt als wesentliche Änderung völlig überarbeitete Tragflächen mit größerer Lebensdauer. Die erste Argosy 200 flog am 11. März 1964. Nach dem Ersatz der bisher verwendeten Triebwerke durch leistungsfähigere Dart 532/1 von je 2.230 WPS (1.640,1 WkW) erhielt diese Version die Typenbezeichnung Argosy 222.

Sechs Maschinen dieser Version wurden für die BEA gebaut, welche sie erstmals im Februar 1965 einsetzte. Dafür gab die Fluggesellschaft ihre drei Exemplare der Serie 102 an den Hersteller zurück. Nach Verfügbarkeit der größeren Aviation Traders V.953C Merchantman (Umbau der Vickers V.950 Vanguard) verkaufte BEA ihre verhältnismäßig kostspielig zu betreibende Argosy-Flotte im Jahre 1970 an die kanadische Fluggesellschaft Transair. So wurden nur 17 zivile Argosy-Flugzeuge gebaut, und die Produktion endete am 30. Oktober 1966 mit der Ablieferung der letzten Argosy 222 an die BEA. In Europa war die Argosy zuletzt im Jahre 1985 bei der britischen Express-Frachtgesellschaft Elan Air im Einsatz. Die meisten Argosy aber fanden ihren Weg nach Australien und Neuseeland, wo sie von den Fluglinien IPEC und SAFE Air bis 1992 verwendet wurden.

Größter Betreiber der Argosy wurde das Transportkommando der Royal Air Force, welches zwischen 1961 bis zur Außerdienststellung Ende 1975 insgesamt 56 Maschinen unter der Typenbezeichnung Argosy C Mk.1 als Standard-Mittelstreckentransporter im Einsatz hatte.

Varianten

  • A.W.650 – Zivile Varianten
  • A.W.660 – Militärische Varianten

Technische Daten (Serie 101/102)

  • Antrieb: 4 Rolls-Royce Dart 526 Propellerturbinen, 2.100 WPS (1.544,5 kW)
  • Spannweite: 35,05 m
  • Länge: 26,44 m
  • Höhe: 8,23 m
  • max. Startgewicht: 39.917 kg
  • ökon. Reisegeschwindigkeit: 450 km/h
  • Gipfelhöhe: 6.900 m; Reichweite: 2.700 km
  • Besatzung: 2-3
  • Nutzlast: 12.700 kg

Siehe auch

Weblinks


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