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Als natürliche Sprache bezeichnet man in der Linguistik eine von Menschen gesprochene Sprache, die aus einer historischen, diachronen Entwicklung entstanden ist. Natürliche Sprachen unterscheiden sich vor allem im Hinblick auf strukturelle und lexikalische Vagheiten und Uneindeutigkeiten von künstlichen Sprachen wie beispielsweise Programmiersprachen. Als nicht-natürliche Sprachen sind gemäß einer solchen Definition außerdem Plansprachen (wie z. B. Esperanto) zu klassifizieren, da diese nicht Ergebnis autonomer historischer Entwicklungen sind.
Natürliche Sprachen und Plansprachen benutzen auch Gestik, Mimik und Tonfall bzw. Sprachmelodie zur Modulation der Kommunikation.
Daneben gibt es noch eine andere linguistische Definition. Nach dieser ist natürliche Sprache die in einer Bevölkerung verbreitete Sprache, die in ihrer Terminologie stark den jeweiligen Modetrends folgt, und die in weiten Bereichen das unscharfe Wissen einer Bevölkerung abbildet. Sie zeigt damit eine hohe Flexibilität, weil sie auf die Belange von Kleinkindern ebenso Rücksicht nehmen muss, wie auf die von ausgebildeten Fachkräften."[1] Nach dieser Definition ist auch Esperanto eine natürliche Sprache, da es eine weltweite Gemeinschaft von Esperantosprechern gibt, die die Sprache aktiv benutzen; die meisten anderen Plansprachen sind aber auch nach dieser Definition keine natürlichen Sprachen, da sie nicht ausreichend aktiv verwendet werden.
In der Computerlinguistik bezeichnet das Attribut „natürlichsprachig“ die Fähigkeit eines Sprachdialogsystems, Äußerungen, die aus ganzen Sätzen bestehen, zu verarbeiten sowie mehrere Informationen aus einem einzigen Satz zu extrahieren. Dabei wird unterschieden zwischen NLU (Natural Language Understanding, "Verstehen natürlicher Sprache") und IVR (Interactive Voice Response, die auf die Erkennung von einzelnen Wörtern oder Tastentönen (DTMF, siehe Mehrfrequenzwahlverfahren) beschränkt ist.
Siehe auch
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