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NordWest1 war ein Schweizer Lokalfernsehsender.
Geschichte
Der Sender NordWest1 entstand 2004 aus dem früheren NordWest 5, das zuvor unter dem Namen AumattTV im gleichnamigen Reinacher Altersheim Mitte der 1990er Jahre auf Sendung ging. Der Sender wurde zuerst von Videoamateuren, dann von Profis in Zusammenarbeit mit ehemaligen Solothurnischen Lokalsender IntroTV, dann infolge von Insolvenz und einer Konzessionsverletzung wieder von Amateuren und seit 2002 wieder von Profis betrieben.
Die Internet Medien AG, unter Leitung des Journalisten und Medienunternehmers Beat Alder, produzierte ab Sommer 2002 - anfänglich mit nur einer kleinen Digicam - wöchentlich eine 20 Minuten dauernde Magazinsendung. Moderiert wurde die Sendung von Peter Kleiber. 2003 wurde die Nordwest Medien AG mit einem Aktienkapital von 100'000 Franken gegründet. Beteiligt waren das Eletrizitätsunternehmen Elektra Birseck Münchenstein (EBM), die Treuhandgesellschaft ITAG mit einer Tochtergesellschaft, der Basler Zahnarzt Dr. Adar Tavor, der Unternehmer Georg H. Endress (Endress+Hauser)und Beat Alder.
Im Jahr 2002 beschäftigte der Sender fünf Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Wöchentlich wurde eine einstündige Magazinsendung aus dem Kanton Basel-Landschaft. Aufgrund der Werbezeitenbeschränkung musste der Sendebetrieb aber stetig ausgebaut werden. Nach einem kleinen Gewinn im ersten Jahr resultierte 2003 bei Erträgen von CHF 659'105.- ein Verlust von CHF 32'339.-. Im Juli 2004 gelang es Beat Alder nach zähem Ringen und grossen Widerständen seitens TeleBasel und der Basler Regierung vom Bundesamt für Kommunikation (Bakom) eine Sendekonzession für die gesamte Region Basel zu erwirken.
Bis dahin behalf sich NordWest 5 mit alter Technologie. Das Wochenprogramm wurde auf Magnetband aufgezeichnet. Das Band wurde jeweils per Auto von Allschwil nach Reinach gebracht. In einem fensterlosen Raum, der einst als Besenkammer diente, stand das Abspielgerät, das die Signale zur Kopfstation sendete. Die Sendetechnologie war heillos veraltet und nicht sehr zu verlässig. Es bestand latent die Gefahr eines Totalausfalls.
Mit dem Erhalt der erweiterten Konzession war klar, dass der Sender in jeder Hinsicht wachsen musste. Das Aktienkapital wurde auf CHF 600'000.- aufgestockt, neue Aktionäre kamen dazu, andere gingen. Neu stiess Radiopionier Christian Heeb dazu, der rund 13,5 % Anteil erwarb.
Nur wenige Monate später, im Oktober 2004, kam es innerhalb des Verwaltungsrates zu Spannungen. Christian Heeb und Beat Alder konnten sich über die Ausrichtung des Senders nicht einigen. Alder setzte auf viele Kleinkunden und vergleichsweise primitives Fernsehen ohne Kulissen und teure Technologien. Heeb hingegen wollte dem Sender auf ein höheres Niveau bringen, das für nationale Werbung interessant werden sollte. Der Ausbau und die Expansion führte zu einem Halbjahresverlust in Höhe von rund 600'000 Franken. Das führte zu Spannungen im Aktionariat. Schliesslich kam es im Verwaltungsrat zwischen Heeb und Alder zum Eklat. Nachdem die EBM und Heeb angedroht hatten, sie würden aussteigen, wenn Alder weiter dabei sein würde, schlug sich Dr. Adar Tavor auf die Seite der beiden Mitaktionäre. Alder war in der Minderheit und musste sein Büro räumen.
Heeb übernahm die Leitung des Senders. Er machte aus NordWest 5 NW1, investierte in ein modernes Studio und aufwändige Technologie. Am Ende sendete NW1 von Montag bis Freitag ein tagesaktuelles Lokalprogramm, verlor aber zusehends an Volkstümlichkeit und Popularität. Das Publikum hatte Mühe sich zu indentizieren. Dazu gehörte, dass die kleinen Werbetreibenden, die vorher zu günstigsten Tarifen Fernsehwerbung machen konnten, nicht mehr ins Konzept passten. Der Sender versuchte, sich als "der" Sender für die Nordwestschweiz zu etablieren und hatte den Frontalangriff auf Telebasel gestartet. Den Machern von NW1 gelang dies allerdings nicht, da Telebasel doch einen beachtlichen Vorsprung in puncto Redaktion und Produktion hat.
Die Defizite des Senders wurden stetig grösser. Im Mai 2006 zogen sich die beiden Hauptaktionäre EBM und Christian Heeb vom Sender zurück. Am 16. Juni 2006 teilte die Hauptaktionärin Elektra Birseck Münchenstein (EBM) mit, dass der Sendebetrieb eingestellt wird. Die 22 Mitarbeiter erhielten die Kündigung. Das Abenteuer NW1 kostete den Energieversorger EBM 5.5 Millionen Franken, diese werden schlussendlich durch die Stromkunden bezahlt. Ende Juni 2006 wurde der Betrieb eingestellt, und am 8. September 2006 der Kanal abgeschaltet.
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