- Nagyszombat
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Trnava
Wappen Karte BasisdatenLandschaftsverband (Kraj): Trnavský kraj Bezirk (Okres): Trnava Region: Dolné Považie Fläche: 71,53 km² Einwohner: 68.466 (31. Dezember 2006) Bevölkerungsdichte: 957,16 Einwohner je km² Höhe: 146 Meter Postleitzahl: 917 00 Telefonvorwahl: 0 33 Geographische Lage: 48° 23′ N, 17° 35′ O48.377517.586388888889146Koordinaten: 48° 22′ 39″ N, 17° 35′ 11″ O Kfz-Kennzeichen: TT Gemeindekennziffer: 506745 StrukturGemeindeart: Stadt Gliederung Stadtgebiet: 6 Stadtteile mit 10 Stadtvierteln Verwaltung (Stand: Februar 2007)Bürgermeister: Štefan Bošnák Adresse: Mestský úrad Trnava
Hlavná 1
91771 TrnavaWebpräsenz: www.trnava.sk Gemeindeinformation
auf portal.gov.skStatistikinformation
auf statistics.skTrnava (deutsch Tyrnau, ungarisch Nagyszombat, lateinisch Tyrnavia) ist eine Stadt mit 68.500 Einwohnern (2006) im Westen der Slowakei, Hauptstadt eines Kreises (Trnavský kraj) sowie eines Bezirks. Außerdem ist die Stadt seit 1978 Sitz eines Erzbistums, mit dessen Errichtung die Slowakei zum ersten Mal zu einer von Ungarn unabhängigen Kirchenprovinz wurde.
Inhaltsverzeichnis
Allgemeines
Das historische Stadtzentrum zeichnet sich unter anderem durch eine größere Zahl an Kirchen aus und wird daher auch Kleines Rom (parva Roma), oder heutzutage auch Slowakisches Rom genannt.
Die Stadt war seit dem 17. Jahrhundert ein Zentrum der ungarischen Gegenreformation. Zwischen 1635 und 1777 gab es hier die Tyrnauer Universität, die vom Erzbischof Peter Pázmány gegründet wurde. Die Nachfolgerin dieser Universität ist die heutige Loránd-Eötvös-Universität in Budapest. Trnava war Sitz des Erzbistums Gran von 1541 bis 1820 (und dann wieder seit 1978 als eigenes Erzbistum). Am Ende des 18. Jahrhunderts (als Fortsetzung der Tradition der Tyrnauer Universität) war es ein Zentrum der slowakischen Gelehrten. So beruhte auch die erste slowakische Sprachkodifikation (von 1787 durch Anton Bernolák) auf dem slowakischen Dialekt aus der Gegend von Trnava.
Im 13. Jahrhundert wurde die slowakische Siedlung von deutschen Siedlern nachbesiedelt, deren Anteil jedoch in der Folge allmählich gesunken ist. Der Titel der freien Königstadt wurde im Jahre 1238 vom ungarischen König Béla IV. verliehen. In der langen Zeit der Türkenkriege büßte die Stadt einen großen Teil ihrer Bewohner ein, andererseits kamen viele Ungarn hinzu. 1891 - bereits unter starkem staatlichen madjarischen Einfluss - zählte man unter 11.560 Einwohnern 6.564 Slowakisch-, 3.154 Deutsch- und 1.625 Ungarischsprachige, 9.324 Katholiken, 1.558 Juden und 593 Lutheraner. Die bedeutende jüdische Gemeinde sprach zum größten Teil deutsch. 1930 zählte man unter 23.948 Einwohnern 20.225 (84,4 %) Slowaken, 1.044 (4,3 %) Deutsche und 864 (3,6 %) Ungarn. Bei der Volkszählung von 2001 wurden 70.286 Einwohner registriert, von denen 96,89 % Slowaken, 0,79 % Tschechen, 0,27 % Roma und 0,21 % Ungarn waren.
Im Jahre 2003 wurde mit dem Bau einer Autofabrik des französischen PSA-Konzerns begonnen und insgesamt 700 Millionen Euro investiert. Seit Juni 2006 wird in Trnava der Peugeot 207 produziert; zusätzlich ab Dezember 2008 das Modell Citroën C3 Picasso. Das Werk ist auf eine Jahresproduktion von ca. 300.000 Wagen ausgelegt und soll im Endausbau zwischen 3300 und 3500 Menschen beschäftigen.
Trnava ist auch wegen des alljährlichen internationalen Dobrofestivals, welches immer am Dreifaltigkeitsplatz stattfindet, bekannt. Aus dieser Stadt stammten einst die Dopyera-Brüder, die 1908 in die USA emigrierten und dort die Dobro-Gitarren anfertigten und dieser Art von Gitarre ihren Namen gaben.
Name
Die ersten Quellenbelege stammen aus dem 13. Jahrhundert (z. B. 1211 Sumbot, 1240 Turnaw, 1271 Tirnauia Zomboth dicta – etwa „Trnava, Szombat genannt“). Der slowakische Name ist vom Namen des Flusses Trnava (heute Trnávka) abgeleitet, der soviel wie durch das Dornendickicht fließend (tŕnie = Dornenbusch u. ä.) bedeutete. Die deutsche Form ist von der slowakischen abgeleitet.
Die ungarische Form (Nagy)szombat belegt als Zumbotel im Jahre 1238 – „(Großer) Samstag“ – bezieht sich auf den Markttag.
Stadtgliederung
Die Stadt gliedert sich in sechs Stadtteile mit zehn Stadtvierteln:
- Trnava-stred mit den Stadtvierteln Staré mesto (Altstadt) und Špiglsál (Spiegelsaal)
- Trnava-západ mit dem Stadtviertel Prednádražie,
- Trnava-juh mit den Stadtvierteln Tulipán und Linčianska
- Trnava-východ mit den Stadtvierteln Hlboká und Vozovka
- Trnava-sever mit den Stadtvierteln Kopánka, Zátvor und Vodáreň
- Modranka (1971 eingemeindet; deutsch Modersdorf)
Das Heilige Bild der Maria von Trnava
Die Stadt ist durch die Kirche berühmt, die vom Anfang an große Bedeutung in Trnava genoss.
Im Dom des Heiligen Nikolaus befindet sich das Gnadenvolle Bild der Heiligen Maria. Im Jahr 1585 ließ František Forgáč (der spätere Erzbischof) eine Kopie des Bildes aus dem Kloster der heiligen Alexej und Bonifaz anfertigen.
Im Jahr 1663 soll das Bild Bluttränen geweint haben. Aus diesem Grund hätten die Türken, die die Umgebung plünderten, die Stadt Trnava gemieden.
Im Jahr 1710 brach die Pest aus. Am 21. November 1710, nach einem erneuten Weinen des Bildes, ging die Epidemie zu Ende. Bis heute hat das Bild deshalb eine besondere Bedeutung für die Bewohner von Trnava.
Einige ältere Bewohner glauben, dass mit Hilfe der Heiligen Maria von Trnava und ihres Bildes die Stadt im Zweiten Weltkrieg von Bomben verschont wurde.
Söhne und Töchter der Stadt
- Johannes Sambucus, eigentlich János Zsámboky (* 25. Juli oder 30. Juli 1531; † 13. Juni 1584 in Wien), Arzt, humanistischer Philologe, Polyhistor, Dichter, Kunstsammler, sowie Mäzen.
- Juraj Haulik, Erzbischof von Zagreb
- Péter Pázmány, Erzbischof, Hauptfigur der ungarischen Gegenreformation
- György Káldi, Jesuit, Priester, ungarischer Bibelübersetzer
- Ludwig Schlesinger (1864–1933), deutscher Mathematiker
- Zoltán Kodály, besuchte Gymnasium in der Stadt
- Miroslav Karhan, slowakischer Fußballspieler vom VfL Wolfsburg
- Taťána Kuchařová, Miss World 2006
Siehe auch
- Liste der Städte in der Slowakei
- FC Spartak Trnava, Fußballverein
Weblinks
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