- Naniten
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Unter Nanobots oder Nanorobotern (auch: Naniten) versteht man (noch hypothetische) autonome Maschinen (Roboter) im Kleinstformat als eine der Entwicklungsrichtungen der Nanotechnologie.
Heute denkbare Prototypen wären von der Größe eines Streichholzkopfes, in nicht allzuferner Zukunft sollen sie auf die Größe von Blutkörperchen oder darunter schrumpfen und zur Fortbewegung befähigt sein. Solchen Maschinen wird eine große Zukunft in der Medizin vorausgesagt, da sie selbsttätig z. B. im menschlichen Organismus auf der Suche nach Krankheitsherden (wie Krebszellen) zu deren Beseitigung unterwegs sein können.
Für medizinische Anwendungen wären auch lange, dünne, faserförmige Nanobots geeignet, die zwischen den Körperzellen oder in den Blutgefäßen verlaufen. Dadurch wäre es möglich, von außerhalb des Patienten Energie, Information und Material zuzuführen. Diese Anwendung der Nanobots wäre eine direkte Weiterentwicklung der minimal-invasiven Chirurgie. Die Positionierung und Steuerung von frei schwimmenden Nanobots wäre dann nicht mehr notwendig.
Inhaltsverzeichnis
Anwendungsmöglichkeiten
Denkbare Anwendungsmöglichkeiten wären
- Medizin
Krebsbeseitigung, Nachbau von Knochen und Organen, Operationen
- Produktion
Herstellung von Produkten, nur die richtigen Atome müssen vorliegen -> Müll als Rohstoff
- Computernetzwerk und Überwachung durch „intelligenten Staub“
- Militärische Anwendungen
Naniten könnten nicht nur zur Überwachung und Spionage eingesetzt werden, auch die Herstellung von benötigten Produkten wäre möglich. Aber auch der Einsatz als Waffe wäre nicht auszuschließen.
- Weltraumforschung
zum Beispiel als Von-Neumann-Sonden, die Nanobots könnten mit modifizierten Teilchenbeschleunigern oder Gaußkanonen im Vakuum aus der Erdumlaufbahn gestartet werden und/oder den Lichtdruck als Antrieb nutzen
Forschung
Es gibt detaillierte Analysen zur Gefährlichkeit von solchen Szenarien. Im Juni 2004 veröffentlichte das Institute of Physics einen Beitrag [1] von Eric Drexler, in dem er herausstellte, dass Schwärme von autonomen, selbstreplikativen Nanobots weder notwendig noch wünschenswert sind zur Realisierung von molekularer Fertigung. Stattdessen legt er Gründe für den Einsatz autoreproduktiver Fertigungssysteme dar. Ein detaillierter Entwurf für ein solches Alternativsystem stammt von Chris Phoenix und lässt sich online abrufen [1].
Fiktion
Nanobots in der Fiktion:
- Das von Eric Drexler in seinem Buch Engines of Creation geprägte Schlagwort des grey goo (etwa: „grauer Schleim“) hat eine gewisse Popularität gewonnen: Damit gemeint sind Myriaden von amoklaufenden und selbstvermehrenden, aggressiven Nanobots, die in kürzester Zeit alle Dinge auf der Erdoberfläche konsumieren.[2]
- Die Borg, eine fiktive Rasse von Cyborgs der Science Fiction-Reihe StarTrek, nutzen Nanobots (dort „Nanosonden“) zur Assimilation von lebenden Organismen. Diese bauen den Organismus so um, dass er sich in einen Borg verwandelt, wobei die von den Nanobots erzeugten Implantate Körper und Bewusstsein der Opfer durch eine ständige Verbindung zum Borg-Kollektiv fast vollständig kontrollieren.
Quellen
Weblinks
- Riesenstreit im Zwergenland (telepolis)
- Nanoroboter aus DNA-Molekülen konstruiert
- Center for Responsible Nanotechnology, eine nichtkommerzielle Organisation zur Erforschung der gesellschaftlichen und politischen Auswirkungen von Nanotechnologie
- Ray Kurzweil über künstliche Intelligenz und NanoBots
- Viel Spielraum nach unten, Feynman 1959, deutsch
- There’s Plenty of Room at the Bottom, Feynman 1959, englisch
- Autofac, Dick 1955, englisch
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