Niedersgegen

Niedersgegen
Niedersgegen
Ortsgemeinde Körperich
Koordinaten: 49° 54′ N, 6° 16′ O49.90648936.2734564240Koordinaten: 49° 54′ 23″ N, 6° 16′ 24″ O
Höhe: 240 m ü. NN
Eingemeindung: 7. Juni 1969
Postleitzahl: 54675
Vorwahl: 06566
Niedersgegen (Rheinland-Pfalz)
Niedersgegen

Lage von Niedersgegen in Rheinland-Pfalz

Filialkirche St. Dyonisius (mittelalterlicher Wohnturm mit Kapelle)
ehemaliges Gutsherrenschloss Bouvier, jetzt Schullandheim

Niedersgegen ist ein Ortsteil des staatlich anerkannten Erholungsortes Körperich im Eifelkreis Bitburg-Prüm in Rheinland-Pfalz. Das ehemalige Gutsherrendorf beherbergt etwa 100 Einwohner und befindet sich im deutsch-luxemburgischen Naturpark.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Laut einer Schenkungsurkunde von 783 führte der Siedlungsbereich über den gesamten Gaybachgrund vermutlich den Namen Geine, denn als solcher ist er als geine an der geihe erwähnt. Daraus entstand dann der Name Jegen, später Gegen. Dazu bildeten sich eigene Schwerpunkte mit Ortsbezeichnungen, im Norden Obersgegen, im Süden Niedersgegen. 1541 wird Niedersgegen dann erstmals mit dieser Bezeichnung urkundlich genannt.

Das Geschlecht derer von Jegen, die den Herrschern von Vianden lehenspflichtig waren, besaß im 15. Jahrhundert in Niedersgegen einen Gutshof. Deren Spuren verlieren sich jedoch und die Güter wurden von anderen Adelsfamilien besessen. 1816 erwarb der Lederfabrikant Richard aus Clerf durch Einheirat die Häuser und Ländereien von Niedersgegen. Er erbaute 1822 eine Gerberei, was einen wirtschaftlichen Aufschwung des Ortes bewirkte. Zudem ließ der Gutsherr noch andere Gebäude für sich und seine Nachkommen errichten.

Am 7. Juni 1969 wurde die bis dahin eigenständige Gemeinde Niedersgegen aufgelöst und aus dieser zusammen mit den ebenfalls aufgelösten Gemeinden Körperich, Obersgegen und Seimerich die heutige Ortsgemeinde Körperich neu gebildet. Vorher, am 1. Juli 1967, wurde die Gemeinde Kewenig nach Niedersgegen eingemeindet.[1]

Sehenswertes

  • Die katholische Filialkirche St.Dionysius besteht aus einem mittelalterlichen fünfgeschossigen Wohnturm (14. oder 15. Jh.)[2] mit angebauter Kapelle. Die Kapelle kam 1734 dazu, zuvor war der Wohnturm Bestandteil eines Gutshofes, der 1822 bis auf diesen abgerissen wurde. Die Kapelle wurde der Gemeinde 1923 seitens der Familie Bouvier als Geschenk überlassen. Das Erdgeschoss des Wohnturms wurde im Zuge einer Renovierung 1967 mit dem Kirchengebäude vereinigt.
  • Das Gutsherrenschloss, im Denkmalbericht des Landes auch bekannt als Schloss Bouvier, liegt in einer Parkanlage und wird als Schullandheim eines Kölner Gymnasiums genutzt.
  • Das siebenachsiges Herrenhaus (Schlossgut Petry) wurde 1823 nach dem Vorbild von Schloss Weilerbach bei Bollendorf erbaut. Im Tapetenzimmer ist, nach Voranmeldung, die tragische Liebesgeschichte aus dem Roman "Paul et Virginie" von Jacques-Henri Bernadin de St.Pierre als Drucktapete zu besichtigen.[3]
  • Im Park des Schullandheims stehen mehrere über 200jährige Bäume (Eiche, Platane, Linde, Blutbuche)[4].
  • Donatuskapelle aus dem Jahre 1718, daneben die Mauern eines Hofes von 1716.

Literatur

  • Bernhard Gondorf: Die Burgen der Eifel und ihrer Randgebiete, Köln, 1984.
  • Leonhard Palzkill:Ourtal ohne Grenzen, Neuerburg 2006, ISBN 3-00-018095-8

Weblinks

Quellen

  1. Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz, Amtliches Gemeindeverzeichnis 2006, Seite 183
  2. http://www.burgeninventar.de/html/rp/BP_big.html#411
  3. http://www.eifel-route.de/home/index.php?action=target&id=1234&popup=1
  4. http://www.roscheiderhof.de/kulturdb/kultur/kultur7361.html

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