Niederwürzbacher Schlösser

Niederwürzbacher Schlösser
Annahof
Digitale Rekonstruktion: Blick vom Annahof auf das Schloss

Die Niederwürzbacher Schlösser sind ein Barockensemble in Niederwürzbach (Blieskastel, Saarpfalz-Kreis, Saarland) bestehend aus den Schlössern Annahof, Monplaisir und Philippsburg, letzteres auf Mandelbachtaler Gemarkung.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Im letzten Viertel des 18. Jahrhunderts ließen sich die Grafen von der Leyen nahe ihrer Residenz in Blieskastel insgesamt 5 kleine Schlösser bzw. Landhäuser in einer ausgedehnten Parkanlage um den Niederwürzbacher Weiher anlegen. Der Urheber dieser Planung ist bislang unbekannt, allerdings ist Hofbaumeister Peter Rehais in verschiedenen Rechnungen belegt. In der Französischen Revolution wurde die Anlage 1792 zerstört. Das Anwesen „Bon voisin” (1786-89), das Lustschloss "Mon Plaisir" und der Annahof überstanden die Kriege, während das Lustschloss „Bagatelle” (1786-92) nebst dem großen Schloss Philippsburg verloren gingen.

Annahof

Der Annahof, auch „Runder Bau” genannt, wurde um 1782 für die Gräfin Marianne von der Leyen erbaut. Einem zweigeschossigen Wohnbau mit Walmdach schließen sich halbrunde Wirtschaftstrakte an, die Türme an der Nordseite entstammen einer Erweiterungsphase um 1920. Das Gebäude diente als Aufenthaltsort für Ausflüge und war nicht für längere Aufenthalte konzipiert. In den Seitenflügeln wurden Schweizer Kühe gehalten.

Monplaisir

Monplaisir

Schloss Monplaisir war das eigentliche Lustschloss der Gräfin Maria Anna. Der Gebäudekern beinhaltete eine bereits im Mittelalter bestehende Mühle, die um 1783 erweitert und umgestaltet wurde. Die Beletage erhielt hierbei die Wohnung der Gräfin. Im Verlaufe des 19. Jahrhunderts wurde das ehemalige Lustschloss weiterhin als Mühle genutzt und erweitert. In den 70er Jahren des 20. Jahrhunderts wurde das völlig herunter gekommene Gebäude abgerissen.

Der „Rote Bau” bzw. „Maison Rouge” wurde als Landhaus durch Peter Reheis für den Beichtvater der Gräfin Maria Anna in den Jahren 1786-89 erbaut, aber bald dem gräflichen Sekretär Schaller zur Verfügung gestellt. Einem eingeschossigen rot verputztem Wohnbau mit Mansarddach schließen sich niedrigere Wirtschaftshöfe an.

Philippsburg

Philippsburg

Um 1782-1788 wurde Schloss Philippsburg als Gegenstück zur Philippsburg in Koblenz als Neu-Philippsburg errichtet. Das Schloss wurde 1792 stark beschädigt und im Laufe des 19. Jahrhunderts abgetragen. Die ausgedehnte Anlage ist jedoch in einer Vedoute von 1790 überliefert. Es war einer der bedeutendsten Bauten der frühen Neugotik des 18. Jahrhunderts in Mitteleuropa. Erhalten hat sich lediglich das ehem. Gesindehaus (heute Forsthaus), ein außergewöhnlicher Bau mit „gotischen“ Spitzbogenfenstern und den Resten einer gotischen Dachbalustrade.

Digitale Rekonstruktion: Blick auf Innenhof und Schlosskirche

Siehe auch

Weblinks

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