Niemitz Apotheke

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Lage des Stadtteils

Hamburg-Altstadt

Lage des Bezirks

Hamburg-Mitte

Basisdaten
Bundesland: Hamburg
Bezirk: Hamburg-Mitte
Fläche: 2,4 km²
Einwohner: 1556 (2004)
Bevölkerungsdichte: 648 Einwohner je km²
Vorwahl: 040
Kfz-Kennzeichen: HH

Hamburg-Altstadt ist ein Hamburger Stadtteil im Bezirk Hamburg-Mitte, hier befindet sich der zentrale und historische Stadtkern der Freien und Hansestadt Hamburg.

Inhaltsverzeichnis

Geografie

Das Hamburger Rathaus ist der Sitz der Bürgerschaft und des Senats

Der Stadtteil Hamburg-Altstadt liegt in Hamburg zentral zwischen Neustadt, Klostertor und St. Georg. Sein Westteil ist ein Teil der Hamburger Innenstadt. Die Grenze zur Neustadt im Westen bildet das Alsterfleet; nach Süden wird die Altstadt durch den Zollkanal, nach Osten und Norden durch die Gleisanlagen der Verbindungsbahn begrenzt.

Geschichte

Die Burgen

Auf dem Gebiet der Altstadt befand sich der älteste Siedlungskern Hamburgs. Hier lag die Hammaburg im Bereich zwischen Petrikirche und Domplatz. Im Keller des Gemeindehauses St. Petri können die Fundamente eines Wehrturms der Bischofsburg besichtigt werden, die anstelle der von den Wikingern im Jahre 845 zerstörten Hammaburg errichtet wurde. Weitere Einzelheiten zur Siedlungsentwicklung im Hauptartikel Geschichte Hamburgs.

Blick vom Deichtor auf die Stadt im Jahre 1700

Altstadt

Ab 1240 entstanden die Wallanlagen. Im Bereich der Altstadt gab es folgende Stadttore: Brooktor, Sandtor, Ellerntor, Ferdinandstor, Steintor, Klostertor und Deichtor.

Die „alte“ Neustadt

Das heutige als Stadtteil Neustadt bezeichnete Gebiet ist im Artikel Hamburg-Neustadt beschrieben. Hier wird die rund um St. Nikolai entstandene Neustadt behandelt.

Der Name Neustadt geht auf die Gründung der gräflichen Stadt durch Gustav Adolf III., Graf zu Schauenburg, Stormarn und Holstein um 1188 zurück. Die Gründung stand in Konkurrenz zur bischöflichen Stadt rund um den Bereich Domstraße, Petrikirche. Die Straße Neue Burg in der Nähe der Nikolaikirche erinnert an diese Gründung, die Trostbrücke verbindet seit 1266 die beiden Teile der Altstadt. Die damals "alte" Neustadt gehört heute zum Hamburger Stadtteil Hamburg-Altstadt

Weitere Ausdehnung der Altstadt

Erstmalig erwähnt wurde 1255 die Jacobikirche und 1256 die Katharinenkirche. Beide Erwähnungen dokumentieren die Ausdehnung der Stadt in Richtung Osten im Zuge der Steinstraße (Jakobikirche) und nach Süden in die Elbmarsch (Katharinenkirche). Bis zur Besiedlung der Hamburger Neustadt (Kirchspiel St. Michaelis) im 17. Jahrhundert bestand damit die Altstadt Hamburgs aus den vier Kirchspielen St. Petri, St. Nikolai, St. Katharinen und St. Jakobi. Diese Kirchspiele hatten auch Bedeutung als Organisationseinheiten bei der Verwaltung der Stadt.

Zur Entwässerung des im Mündungsdelta von Alster und Bille gelegenen Gebiets wurden Fleete angelegt. Sie dienten später dem Warenverkehr. Einige Fleete wurden durch den Bau der Speicherstadt im südlichen Teil des Kirchspieles St. Katharinen (südlich vom Zollkanal) in den 1880-er Jahren entbehrlich. Dabei wurden ca. 20.000 Einwohner vertrieben. Weitere Fleete wurden nach dem Zweiten Weltkrieg mit Trümmerschutt verfüllt.

Etliche Straßennamen erinnern noch an die alten Fleete: Gröningerstraßenfleet, Deichstraßenfleet, Steckelhörnfleet, und das Katharinenfleet. Übrig blieben nur das breite Nikolaifleet, das kleine Becken des Mönkedammfleets und das Alsterfleet. Die Ansätze von Steckelhörnfleet und Gröningerstraßenfleet sind noch bei der Katharinenbrücke und bei der Zollenbrücke zu erkennen.

Zerstörung und Wiederaufbau

Nach Fertigstellung der Wallanlagen 1624 begann man im Bereich der Hamburger Innenstadt mit der Umgestaltung des Alsterlaufs. Erst 1624 entstand der Alsterdamm (heute Ballindamm).

Nördlich des am Oberhafen gelegenen Deichtores errichtete man 1842 den Berliner Bahnhof der Hamburg-Bergedorfer Eisenbahn. Kurz vor seiner Eröffnung wurden praktisch alle Gebäude der nordöstlichen Altstadt durch den Großen Brand zerstört.

1857 wurde der Berliner Bahnhof durch einen Neubau ersetzt. Ab 1900 wurden Hamburgs Eisenbahnanlagen wesentlich umgestaltet. Dabei wurde der Hamburger Hauptbahnhof, der jedoch knapp in St. Georg liegt, 1906 eröffnet. Ab 1906 wurde die Mönckebergstraße angelegt, unter der seit 1912 die erste U-Bahn Hamburgs mit den Haltestellen Rathausmarkt (heute Rathaus) und Barkhof (heute Mönckebergstraße) verläuft. Im Bereich zwischen dem Ballindamm an der Binnenalster und der Steinstraße entstanden große Kontorhäuser und Kaufhäuser, überwiegend mit Sandsteinfassaden.

Einzelne Gebiete

Die Hochhausgruppe „City Hof“

City Hof

Der City Hof bezeichnet eine Gruppe von vier Hochhäusern (Architekt: Rudolf Klophaus). In den 1950er Jahren gebaut (Fertigstellung ca. 1958), waren dies die ersten Hochhäuser der Hamburger Innenstadt seit dem Bau des Klockmann-Hauses in den 1930er Jahren. Mit ihrer Außenverkleidung aus Faserzement-Platten sollten sie den Fortschritt im Bauwesen demonstrieren. Diese grauen Platten wurden bald gegen eine hellere, freundlicher wirkende Verkleidung ausgewechselt, lange bevor man sich über die Verwendung von Asbest Gedanken machte. Außerdem neu für Hamburg war eine Einkaufspassage. Diese abschüssige, asphaltierte Passage wurde nie von den Kunden angenommen, seit Jahren gibt es hier keine Läden mehr.

Neue Planungen sehen vor, diese Häuser bis 2011 abzureißen. Das dort befindliche Bezirksamt Hamburg-Mitte soll bis dahin in ein jetzt frei gewordenes Bürohaus in St. Georg umziehen.

Neubau von St. Nikolai nach dem Großen Brand

Reichenstraße

Karte Hamburgs 1835; südöstlich der Alster die Altstadt, nordwestlich davon die Neustadt

Die südlich der heutigen Großen und Kleinen Reichenstraße Richtung Hauptstrom der Elbe liegende ehemalige Insel ist bereits um 850 besiedelt worden. Es handelt sich damit um die älteste Besiedlungserweiterung aus der Hammaburg hinaus in das Marschengebiet. Das Gebiet der ehemaligen Insel wird (nach heutigen Straßennamen) durch die Trostbrücke im Westen, die Große und die Kleine Reichenstraße im Norden sowie die Willy-Brandt-Straße im Süden begrenzt. Im Osten war in etwa der Hopfensack die Grenze. Dort wo sich heute die Flächen der Reichenstraßen befinden, lag früher das Reichenstraßenfleet. Die Grundstücke verliefen vom Fleet nach Süden bis zum Gröningerstraßenfleet, auf dessen Gebiet heute die Willy-Brandt-Straße verläuft. Während zum Reichenstraßenfleet hin die Wohn- und Geschäftsräume erbaut wurden, lagen die Speicher Richtung Gröningerstraßenfleet.

Im Reichenstraßenfleet befand sich der Hafen der Hammaburg, größere Schiffe landeten später im Grönigerstraßenfleet an. Ab 1866 wurde das Reichenstraßenfleet zugeschüttet, um eine breite Straße vom Berliner Bahnhof zum Stadtzentrum anlegen zu können. Namensgeber waren tatsächlich wohlhabende Bürger, die außerhalb der Keimzelle der Stadt siedeln konnten und von dort aus Handel betrieben.

Cremon

Die Marschinsel Cremon wurde 1188 eingedeicht und den Siedlern der Neuen Burg als Weide zugewiesen. Bereits kurze Zeit später wurde die Insel besiedelt. Richtung Hafen am Nikolaifleet wurden die Häuser erbaut. Hinter den Häusern wurde ein Entwässerungsgraben, das spätere Katharinenfleet, gegraben. Die jenseits des Katharinenfleets gelegenen Grundstücke dienten zunächst weiter als Weide und wurden erst später bebaut. Im Mittelalter wurde dann außendeichs direkt am Nikolaifleet gebaut.

Grimm

Die Insel Grimm wurde bald nach dem Cremon besiedelt. Die Besiedlung erfolgte ähnlich wie beim älteren Cremon, jedoch ohne rückwärtiges Entwässerungsfleet. Auf dem Grimm liegt die im Ursprung aus dem 13. Jahrhundert stammende Hauptkirche St. Katharinen. Das Kirchspiel war nach der Besiedlung von Cremon und Grimm zur geistlichen Versorgung der Bevölkerung beider Inseln gegründet worden.

Nikolaifleet, Hamburgs Hafen an der Alster
Nikolaifleet mit Reimersbrücke und Katharinenkirche 1863

Deichstraße

Jenseits von Cremon und Grimm liegt die Deichstraße. Das Gebiet wurde von der Neuen Burg aus um 1200 bebaut. Am Nikolaifleet befand sich seit dem Mittelalter der Hamburger Hafen. In der Deichstraße ist der Große Brand von 1842, der praktisch die gesamte damalige Kernstadt zerstörte, ausgebrochen. Dass die alte Bausubstanz in den 1970er Jahren nicht abgerissen wurde, ist dem „Verein Rettet die Deichstraße“ zu verdanken, der mit Spendengeldern und dem Verkauf von Andenken die Restaurierung verschiedener Gebäude ermöglichte.

Fußgängerbrücken über die Willy-Brandt-Straße (früher: Ost-West-Straße) und den Zollkanal erlauben heute einen touristischen Rundgang vom Rathausmarkt über die Ruine der St.-Nikolai-Kirche und die Deichstraße zur Speicherstadt.

Hafen am Nikolaifleet

Seit dem 12. Jahrhundert, entwickelte sich das Nikolaifleet zum Hauptumschlagplatz Hamburgs. Da sowohl Ebbe (wegen Niedrigwassers) als auch bei Flut (wegen der Brückendurchfahrten) ein Ein- und Auslaufen der größer werdenden Schiffe immer schwieriger wurde, wurde ein Elbhafen gebaut (s. Hamburg-Klostertor).

Einkaufsviertel

1910 wurde als Entlastung der Steinstraße die Mönckebergstraße durch die alte Bebauung durchgebrochen. Sie war als Haupteinkaufsstraße konzipiert und lief der bisherigen ersten Adresse Großer Burstah bald den Rang ab. Auch heute noch konzentriert sich hier der Hamburger "Shopping"-Bereich. Wohnbebauung ist in diesem Bereich der Altstadt seitdem so gut wie nicht mehr vorhanden.

Kontorhausviertel

In den 1920er Jahren entstanden die Klinkerbauten des Kontorhausviertels im Südosten. Die engen Wohnquartiere (Gängeviertel) wurden saniert.

Religionen

Hamburg war ursprünglich in vier Kirchspiele eingeteilt: St. Jacobi, St. Katharinen, St. Nikolai und St. Petri. Als fünftes Kirchspiel kam später St. Michaelis in der Neustadt hinzu. Mit der Reformation, die in Hamburg durch Johannes Bugenhagen durchgeführt wurde, wurde Hamburg lutherisch. Erst durch die Reglemente über die fremden Religionsverwandten konnten auch französische Reformierte und englische Anglikaner ihren Gottesdienst legal in Hamburg ausüben. Die römisch-katholische Gemeinde hingegen musste lange auf die Privatkapelle in der kaiserlichen Gesandtschaft ausweichen und bekam erst spät den sogenannten „Kleinen Michel“ in der Neustadt zum Gottesdienst zugewiesen.

Einwohnerentwicklung

Es gibt nur wenige Wohnungen, die meisten davon in den Mitte der 1930er Jahre gebauten Blocks des Kontorhausviertels. Seinerzeit war kein Bedarf an weiteren Büroraum. Zur Zeit (2006) wandelt die SAGA weiteren Wohn- in Gewerberaum um. Das Viertel ist durch Kaufhäuser, Ladengeschäfte und Kontorhäuser geprägt.

Einwohner:

Politik

Für die Wahl zur Bürgerschaft und der Bezirksversammlung gehört Hamburg-Altstadt zum Wahlkreis Hamburg-Mitte.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Museen

Direkt neben dem Hauptbahnhof liegt die Hamburger Kunsthalle. Im Neubau (Galerie der Gegenwart) wird Kunst des 20. Jahrhunderts ausgestellt.

Theater

Das Thalia Theater ist die zweitgrößte Sprechbühne der Stadt.


Spitze des Chilehauses

Bauwerke

Mönckebergstraße; im Hintergrund die Petrikirche

Wirtschaft und Infrastruktur

Kaufhäuser und zahlreiche Läden prägen neben mehreren Hauptverwaltungen und vielen Kontorhäusern den Charakter.

Mönckebergstraße und Spitalerstraße sind die Haupteinkaufstraßen Hamburgs.


Medien

Mehrere Zeitungs- und Zeitschriftenverlage haben in Hamburg-Altstadt ihren Sitz, beispielsweise Der Spiegel, das manager magazin, der Heinrich Bauer Verlag und Die Zeit.

Weblinks

53.55107Koordinaten: 53° 33′ N, 10° 0′ O


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