Nitrosylhydrogensulfat

Nitrosylhydrogensulfat
Strukturformel
Nitrosylschwefelsäure
Allgemeines
Name Nitrosylschwefelsäure
Andere Namen

Nitrosylhydrogensulfat, Bleikammerkristalle

Summenformel HNO5S
CAS-Nummer 7782-78-7
Kurzbeschreibung farblose stechend riechende Kristalle
Eigenschaften
Molare Masse 127,08 g/mol
Aggregatzustand

fest

Schmelzpunkt

Zersetzung bei 73,5 °C[1]

Dampfdruck

5,8 hPa (20 °C)[1]

Sicherheitshinweise
Gefahrstoffkennzeichnung [1]
Brandfördernd Ätzend
Brand-
fördernd
Ätzend
(O) (C)
R- und S-Sätze R: 8-14-29-35
S: 14-23-26-30-36
WGK 3[1]
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.

Nitrosylschwefelsäure ist eine chemische Verbindung mit der Formel (NO)HSO4. Das Salz ist ein Quelle des Nitrosylions (NO+) und gehört zur Gruppe der Hydrogensulfate.

Inhaltsverzeichnis

Vorkommen

Nitrosylschwefelsäure entsteht zum Beispiel bei der Reinigung von Abgasen (Rauchgas) aus der metallverarbeitenden Industrie, wenn Naßreinigungsverfahren mit Schwefelsäure eingesetzt werden.

Gewinnung und Darstellung

Nitrosylschwefelsäure entsteht bei der Reaktion von Stickoxiden mit konzentrierten Schwefelsäure (z.B. als Nebenprodukt beim Bleikammerverfahren). Es kann auch durch Reaktion von Salpetriger Säure mit Schwefelsäure oder durch Einleiten von Schwefeldioxid in Salpetersäure gewonnen werden.[2]

\mathrm{HNO_2 + \ H_2SO_4 \longrightarrow \ NOHSO_4 + \ H_2O}
\mathrm{SO_2 + \ HNO_3 \longrightarrow \ NOHSO_4}

Verwendung

Nitrosylschwefelsäure wird verwendet:

  • zur Herstellung von Caprolactam, Farbstoffen und Schädlingsbekämpfungsmitteln
  • zur Diazotierung von Aminen (als Ersatz für Nitrosylschwefelsäure können dabei auch andere NO+ liefernde Verbindungen wie Nitrosylfluorborat [NO]BF4 oder Nitrosylchlorid benutzt werden).

Quellen

  1. a b c d Eintrag zu CAS-Nr. 7782-78-7 in der GESTIS-Stoffdatenbank des BGIA, abgerufen am 02.01.2008 (JavaScript erforderlich)
  2. G. Brauer (Hrsg.), Handbook of Preparative Inorganic Chemistry 2nd ed., vol. 1, Academic Press 1963, S. 406.

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