Oblaten (OMI)

Oblaten (OMI)

Der Orden Oblati Mariae Immaculatae (Ordenskürzel: OMI; lat. Oblaten der makellosen Jungfrau Maria) ist ein missionarischer Orden der katholischen Kirche und wurde 1816 vom heiligen Eugen von Mazenod gegründet. Die Mitglieder werden auch Oblatenmissionare oder in Deutschland „Hünfelder Oblaten“ genannt.

Inhaltsverzeichnis

Name

Der Name „Oblaten“ kommt ursprünglich aus dem Lateinischen, und zwar von offere: darbringen, hingeben. Das Partizip Perfekt Passiv lautet oblatus und daher ist der Oblate einer, der sein Leben hingibt, im Leben in einer Ordensgemeinschaft für Gott.

Geschichte

Unter dem Einfluss der französischen Revolution spielte der christliche Glaube im Leben der einfacheren Schichten eine immer geringere Rolle. Nachdem der französische Adlige Eugen von Mazenod zum Priester geweiht worden war, lehnte er jede Beförderungsmöglichkeit seitens seiner Diözese Aix-en-Provence ab, um so diesen Menschen, den „Ärmsten und Verlassensten“, beistehen zu können. Bald schon spürte er den Ruf, eine Gemeinschaft von Priestern zu gründen, die den Glauben auf einfache Weise – vor allem aber im provenzalischen Dialekt – verkündeten. Am 25. Januar 1816 gründete er die Missionare der Provence.

Zehn Jahre später, am 17. Februar 1826, wurde die Gemeinschaft unter dem Namen Oblati Mariae Immaculatae durch Papst Leo XII. als Klerikerkongregation päpstlichen Rechts formal errichtet. Die von Eugen von Mazenod verfassten Satzungen und Regeln, die von der Religiosenkongregation aus diesem Anlass eingehend geprüft wurden, sind an die Regeln der Redemptoristen angelehnt.

Schon bald waren die Oblaten nicht nur in der Provence tätig, sie breiteten sich in verschiedenen Diözesen Frankreichs aus; die Kongregation stand an der Spitze der Missionierungsbewegung, die in der Mitte des 19. Jahrhunderts einsetzte. Hauptziele der Missionare waren dabei ab 1841 vor allem die französischen Kolonien, wie Kanada. Weitere Ziele waren ab 1847 Sri Lanka und die USA, Algerien und Südafrika/Natal.

Erste Niederlassung in Deutschland war 1895 das Bonifatiuskloster in Hünfeld, das vor allem mit dem Zweck gegründet wurde, Missionare für die Seelsorge in Deutsch-Südwestafrika, dem heutigen Namibia, auszubilden.

Oblaten heute

Heute sind die Oblaten auf allen Kontinenten vertreten. Zum 31. Januar 2010 zählte der Orden 4.138 Mitglieder, darunter 3.109 Priester, 362 Brüder und 43 Bischöfe, unter ihnen Kardinal Francis Eugene George von Chicago[1].

Eine deutsche Ordensprovinz hatten die Oblaten von 1895 bis 2007. Am 21. Mai 2007 wurde die Mitteleuropäische Provinz gegründet, die aus der ehemaligen deutschen Provinz und der ehemaligen Generaldelegatur Österreich-Tschechien besteht. Sie wird derzeit vom Provinzial P. Thomas Klosterkamp OMI geleitet.

Generaloberer ist seit dem 28. September 2010 P. Louis Lougen OMI aus den USA.

Ein weiblicher Zweig, die Oblatinnen, wurde vor einigen Jahren gegründet.

Heilige und Selige Oblaten

Oblaten, für die ein Seligsprechungsverfahren läuft
Oblaten, die den Titel Diener Gottes tragen

Generalobere

Weitere bedeutende Oblaten

Oblatenbischöfe

Niederlassungen

Deutschland

Einzelnachweise

  1. http://www.omiworld.org/ARC/ARC_5_2_2010-18_7_13.htm

Weblinks


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