Operation Kutusow

Operation Kutusow

Die Orjoler Operation (russisch Орловская операция, auch als Operation Kutusow bekannt) war eine Offensive der Roten Armee im Zweiten Weltkrieg, die als Teil der Schlacht am Kursker Bogen angesehen wird. Die Offensive begann am 12. Juli 1943 und endete am 18. August 1943.[1] Im Rahmen der Offensive konnte zum ersten Mal das Konzept der „Operation in der Tiefe“ erfolgreich umgesetzt werden.[2] Durch Angriffe in divergierende Richtungen konnte dabei eine Zersplitterung der deutschen Verteidigungsmaßnahmen erreicht werden, die letztlich den Rückzug der deutschen Truppen aus dem Raum Orjol zur Folge hatte.

Die Planung für die Orjoler Operation begann Ende April 1943 als Teil der Planungen für die Verteidigung von Kursk. Der ursprünglich Plan sah den Angriff in drei Richtungen vor. Die 11. Gardearmee der Westfront sollte dabei von Norden her angreifen, zwei Angriffsgruppen der Brjansker Front, die 6. Armee und die 3. zusammen mit der 63. Armee von Osten, und die 13. zusammen mit der 70. Armee der Zentralfront von Süden. Die Offensive sollte beginnen, wenn der deutsche Angriff im Süden des Kursker Bogens gestoppt worden war.[3] Die Angriffsvorbereitungen blieben der deutschen Aufklärung weitestgehend verborgen.[4]

Inhaltsverzeichnis

Truppenstärke

Drei sowjetische Fronten, die Brjansker Front unter dem Befehl von Markian Popow, die Zentralfront unter Konstantin Rokossowski und der linke Flügel der Westfront unter Wassili Sokolowski, mit einer Gesamtstärke von 1,3 Mio. Soldaten, 21.000 Geschützen, 2.400 Panzern und 3.000 Flugzeugen [5] standen der deutschen Heeresgruppe Mitte, 37 Divisionen der 2. Panzerarmee und der 9. Armee, mit einer Gesamtstärke von 600.000 Soldaten, 7.000 Geschützen, 1.200 Panzern und 1.100 Flugzeuge, gegenüber. [6] [5]

Verlauf

Nachdem der deutsche Angriff auf Kursk von Norden her gestoppt worden und der deutsche Vorstoß im Süden in der Schlacht bei Prochorowka aufgehalten worden war, setzten am 12. Juli 1943 die zwei sowjetische Fronten, die Brjansker Front und die Westfront, zum Gegenangriff an. Nach dreistündigem vorbereitenden Artilleriebeschuss[6] gelang der 11. Gardearmee der Durchbruch durch die deutschen Stellungen und die Überquerung des Flusses Fomina.[6] Am 13. Juli durchbrachen die Verbände der Roten Armee eine zweite Verteidigungslinie und überquerten am 15. Juli den Fluss Wytebet.[6] Um sie aufzuhalten, führte die Wehrmacht Gegenangriffe durch. [6] Am 20. Juli fiel Mzensk, am 29. Juli Bolchow und am 30. Juli begannen die deutschen Truppen den Rückzug, um der drohenden Einkesselung zu entgehen. [6] Die Rote Armee nahm die Verfolgung auf und besetzte am 5. August die Stadt Orjol. [6] Um den 17. und 18. August erreichten die sowjetischen Truppen die Verteidigungslinie Hagen, an der sie schließlich gestoppt wurden [5]. Zuvor hatten sie am 12. August Dmitrowsk-Orlowski, am 15. August Karatschew im mittleren und am 16. August Schisdra im nördlichen Teil dieses Frontabschnitts eingenommen[7].

Verluste und Folgen

Die Rote Armee stieß auf der 400 Kilometer breiten Front bis zu 150 Kilometer nach Westen vor, zerschlug 14 deutsche Divisionen (nach sowjetischen Angaben 90.000 Tote) und verlor 430.000 Soldaten (113.000 Tote), 2.500 Panzer, 900 Geschütze und 1.000 Flugzeuge [8]. Von den auf deutscher Seite eingesetzten 90 Jagdpanzern vom Typ „Ferdinand“ gingen 39 verloren.[9]

Einzelnachweise

  1. Informationen zur Orjoler Operation beim Russischen Verteidigungsministerium (russisch)
  2. David M. Glantz, The Military Strategy of the Soviet Union, Routledge 1992, S. 143.
  3. David M. Glantz, Soviet Military Deception in the Second World War. Routledge, 1989, S. 160.
  4. David M. Glantz, Soviet Military Deception in the Second World War. Routledge, 1989, S. 161.
  5. a b c Orjoler Operation in Hrono (russisch)
  6. a b c d e f g Orjoler Operation in Russische Zivilisation (russisch)
  7. Die Orjoler Operation in: G. Koltunow, B.Solowjow: Die Kursker Schlacht (Kurskaja bitwa). Moskau, Wojenisdat, 1970
  8. Schlacht am Kursker Bogen in Soldaty 20 weka Abschnitt "Orjoler Operation" (russisch)
  9. Walter Scott Dunn, Soviet Blitzkrieg. The Battle for White Russia, 1944. Lynne Rienner Publishers 2000, S. 75.

Weblinks


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