Panhard

Panhard
Fahrzeug von Panhard-Levassor in der Zeit von 1890 bis 1895

Panhard ist der Markenname des französischen Autoherstellers Panhard & Levassor für Kleinwagen und Panzerfahrzeuge nach dem zweiten Weltkrieg. Panhard & Levassor startete 1891 als erstes Unternehmen der Welt die Herstellung und den Verkauf von serienmäßig produzierten Fahrzeugen. Der Bau ziviler Automobile wurde 1967 nach der Fusion mit Citroën eingestellt. Die zwischen den Kriegen begonnene Produktion von Panzerfahrzeugen gibt es noch heute; dieser Unternehmensteil wurde 2005 von Auverland übernommen.

Panhard & Levassor erfand Ende der 1890er Jahre den Panhardstab, der noch heute bei vielen Fahrzeugen mit Starrachsen Verwendung findet.

Inhaltsverzeichnis

Markengeschichte

Panhard Dyna X
Panhard 24 CT (1964)
Panhard-Panzer Panhard 178

Um 1800 ließ sich der Bretone François-René Panhard in Paris nieder. Er arbeitete zuerst als Sattler, später als Kutschenmacher. Sein Sohn, Adrien Panhard, übernahm das Geschäft und stieg erfolgreich in den Wagenhandel und die Vermietung von Fahrzeugen ein.

Adrians ältester Sohn, René, wurde Geschäftspartner des Holzmaschinenfabrikanten Jules Perin; 1867 gründeten die beiden die „Perin, Panhard & Cie“. Als dritter Geschäftspartner kam 1873 der Ingenieur Émile Levassor, ein Studienfreund Renés, hinzu. Neben den Holzmaschinen wendete sich das Unternehmen 1876 dem Bau von Gasmotoren mit "Otto und Langen"-Lizenz zu, zehn Jahre später dem von Benzinmotoren mit Daimler-Lizenz. Um 1890 wurde begonnen, Motoren in Fahrzeuge ohne Pferde einzubauen, und 1891 begann unter dem Markennamen „Panhard & Levassor“ die erste serienmäßige Fabrikation von Automobilen.

Unternehmensentwicklung

Obwohl Panhard-Levassor den Schwerpunkt der Produktion auf Rennwagen und Luxusmodelle verlagert hatte, blieb das Unternehmen bis 1900 einer der weltweit führenden Automobilhersteller hinter dem Marktführer De Dion-Bouton. Auf den Rennstrecken errang die älteste Automarke glänzende Siege. Nachdem jedoch Émile Levassor bei einem Rennen tödlich verunglückt war, und man sich aus dem Rennsport zurückgezogen hatte, konzentrierte sich die Produktion auf Lastwagen und Luxusfahrzeuge. Bei den Luxuskarossen war der Autobauer in dieser Zeit in Frankreich zusammen mit Marken wie Delaunay-Belleville und Hispano-Suiza führend. Unter der Leitung von Arthur Krebs, der von 1897 bis 1916 Geschäftsführer war, verteidigte Panhard bis zum Ersten Weltkrieg die führende Position vor seinem inländischen Konkurrenten Renault.

Nach 1919 behielt Panhard seine traditionelle unternehmerische Ausrichtung bei, die von "Luxus- und Sportmodellen" sowie von Motoren ohne Ventile geprägt wurde. Das Engagement in die von Charles Yale Knight entwickelten Schiebermotoren bestand bei Panhard seit 1910. Dieses Konstruktionsprinzip bestach durch geringe Geräuschentwicklung, hohes Drehmoment sowie große Betriebssicherheit, allerdings auf Kosten eines hohen Ölverbrauchs. 1925 erreichte ein mit einer 4,8 l Maschine mit 290 PS ausgerüstetes Fahrzeug den seinerzeitigen Geschwindigkeitsweltrekord für Fahrzeuge ohne Ventile von 185,773 km/h.

In den 1920er Jahren waren die Panhard-Modelle mit 4-, 6- und 8-Zylindermotoren von 10 bis 35 PS ausgerüstet; in den 1930er Jahren erschienen die 6-CS, 6-DS und 8-DS mit 6 und 8 Zylindern von 13 bis 29 PS; 1933 kam dann der Panoramique und 1936 schließlich der Dynamic. Ansonsten umfasste das Produktionsprogramm in dieser Zeit eine breite Palette von Benzin-, Diesel- und Gaslastwagen, Schienenbusse und Flugzeugmotoren, sowie einige leichte Panzer für die Armee; auch die Herstellung von Holzmaschinen wurde fortgesetzt. Im Gegensatz zur Konkurrenz versäumte man jedoch bei Panhard, sich auf den wachsenden Markt für in Serie produzierte, preiswerte Kleinwagen einzustellen. Renault, Citroën und Peugeot hatten dagegen ab 1930 bei den in Frankreich hergestellten Pkws schon einen Marktanteil von 75 %.

Nachdem das französische Unternehmen Citroën 1955 die Firma Panhard zu 25 % übernommen hatte, erfolgte später die Fusion der beiden Unternehmen. Im Jahre 1967 wurde das letzte zivile Panhard-Automobil gebaut. Die vor dem Krieg aufgenommene Produktion von Panzerfahrzeugen wurde bis heute fortgeführt, etwa mit dem Véhicule Blindé Léger. Ab 1986 bis zum Verkauf von Panhard an Auverland im Jahr 2004 wurden nunmehr gepanzerte Fahrzeuge gebaut.

Von 1949 bis 1954 wurden Panhard-Fahrzeuge in Lizenz auch vom deutschen Unternehmen Veritas unter der Bezeichnung Dyna Veritas in geringer Stückzahl hergestellt.

Pkw-Modelle der Nachkriegszeit

Panhard hatte sich nach 1945 vollkommen von den Luxusfahrzeugen mit Schiebermotoren abgewandt. Stattdessen entwickelte man mit dem Ingenieur Grégoire ein ganz neues Konzept. Neben Lastwagen wurden kleine, aber technisch interessante Automobile mit luftgekühltem Zweizylinder-Boxermotor und der ersten in Serie hergestellten Pkw-Karosserie aus Aluminium produziert. Der Panhard Dyna X war 1945 das erste Nachkriegsmodell, mit dem die Marke Panhard eingeführt wurde, und der bis 1954 im Fertigungsprogramm war.

eigene Modelle

Typ Bauzeitraum
Panhard Dyna X 1945–1954
Panhard Junior 1951–1956
Panhard Dyna Z 1953–1959
Panhard PL 17 1959–1965
Panhard CD 1962–1965
Panhard 24 1963–1967

Modelle mit Panhard-Technik

Typ Bauzeitraum
Dyna Veritas 1949–1954
Rosengart Scarlette 1952
DB HBR 5 1954–1961
DB Le Mans 1958–1964
Sera-Panhard 1959–1961

Trivia

Bis 1905 war die Firma C.S. Rolls & Co. Generalimporteur und Verkäufer von Panhard Automobilen in Großbritannien. C.S. Rolls & Co. war im Besitz von Charles Stewart Rolls, dem späteren Partner von Henry Royce. Gemeinsam gründeten diese beiden Rolls-Royce.

Weblinks

 Commons: Panhard – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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