Pentan-2,4-dion

Pentan-2,4-dion
Strukturformel
Allgemeines
Name Acetylaceton
Andere Namen
  • IUPAC: Pentan-2,4-dion
  • Diacetylmethan
  • β,δ-Dioxopentan
  • 2,4-Pentandion
  • Hacac (als Ligand)
Summenformel C5H8O2
CAS-Nummer 123-54-6
Kurzbeschreibung klare, farblose Flüssigkeit mit angenehmem Geruch [1]
Eigenschaften
Molare Masse 100,12 g·mol−1
Aggregatzustand

flüssig

Dichte

0,98 g·cm−3[2]

Schmelzpunkt

−23 °C [2]

Siedepunkt

140 °C [2]

Dampfdruck

9 hPa  (20 °C)[2]

Löslichkeit

leicht löslich in Wasser: 125 g·l−1 (20 °C) [2]

Sicherheitshinweise
Gefahrstoffkennzeichnung aus RL 67/548/EWG, Anh. I [3]
Gesundheitsschädlich
Gesundheits-
schädlich
(Xn)
R- und S-Sätze R: 10-22
S: (2)-21-23-24/25
MAK

20 ml·m−3 bzw. 83 mg·m−3 [2]

LD50
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.

Acetylaceton (IUPAC-Name: Pentan-2,4-dion) ist eine farblose, angenehm riechende, entzündliche Flüssigkeit, die leicht löslich in Wasser ist. Die Flüssigkeit ist wenig flüchtig, jedoch bilden sich bei erhöhter Umgebungstemperatur Dämpfe, die schwerer als Luft sind. Diese Dämpfe können mit der Luft explosionsfähige Gemische bilden.

Acetylaceton findet Anwendung in der Herstellung von Rostumwandlern und Korrosionsschutzmitteln. In der Pharmazie dient er als Synthesebaustein für Arzneimittel wie z. B. das bei Bakterien folsäuresynthesehemmende Sulfamethazin oder das Nicarbazin.

Acetylacetonat

Acetylaceton ist als β-Diketon eine CH-acide Verbindung. Durch Deprotonieren am α-Kohlenstoff entsteht sein Anion, das Acetylacetonat. Acetylaceton besitzt einen pKs-Wert von 8,99 ± 0,06 (25 °C, I=0), d. h. es reagiert beim Mischen mit Wasser leicht sauer.

Die relativ hohe Säurestärke lässt sich durch den von beiden Carbonylgruppen ausgehenden induktiven Effekt und mesomeren Effekt (negative Ladung des Anions über 5-atomiges π-System delokalisiert) erklären. Die Anordnung der Carbonylgruppen begünstigt auch die Enolisierung, da die Doppelbindung des Enols mit der benachbarten Carbonylgruppe konjugiert ist und die OH-Gruppe eine Wasserstoffbrücke zur Carbonylgruppe ausbildet. Daher liegt Acetylaceton im flüssigen Zustand zu 80% als Enol vor.


Acetylacetonat findet häufig Anwendung als Ligand für Übergangsmetalle. Diese Metallacetylacetonate werden häufig als Katalysator eingesetzt. In der Summenformel eines Komplexes wird Acetylacetonat mit acac abgekürzt, z. B. Rh(CO)2acac.

Beispiele für gebräuchliche Metallacetylacetonate sind:

  • Aluminium(III)-acetylacetonat Al(acac)3
  • Chrom(III)-acetylacetonat Cr(acac)3
  • Cobalt(III)-acetylacetonat Co(acac)3
  • Eisen(III)-acetylacetonat Fe(acac)3
  • Iridiumacetylacetonat Ir(acac)3
  • Kupfer(I)-acetylacetonat Cu(acac)
  • Kupfer(II)-acetylacetonat Cu(acac)2
  • Mangan(III)-acetylacetonat Mn(acac)3
  • Nickel(II)-acetylacetonat Ni(acac)2
  • Vanadylacetylacetonat V(O)(acac)2
  • Zinkacetylacetonat Zn(acac)2

Sicherheitshinweise

Der Einsatz der früher als Aromastoff verwendeten Substanz ist seit 2005 innerhalb der EU in Lebensmitteln verboten, da Hinweise auf Genotoxizität bestehen.[5]


Quellen

  1. Römpp CD 2006, Georg Thieme Verlag 2006
  2. a b c d e f Eintrag zu CAS-Nr. 123-54-6 in der GESTIS-Stoffdatenbank des BGIA, abgerufen am 05.06.2007 (JavaScript erforderlich)
  3. Eintrag zu CAS-Nr. 123-54-6 im European chemical Substances Information System ESIS
  4. a b WEKA Gefahrstoffdatenbank, WEKA Media GmbH & Co. KG, 2009
  5. Entscheidung der EU-Kommission vom 18. Mai 2005 zur Änderung der Entscheidung 1999/217/EG in Bezug auf das Verzeichnis der in oder auf Lebensmitteln verwendeten Aromastoffe. (pdf)

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