Reichenbach (Odenwald)

Reichenbach (Odenwald)
Wappen Deutschlandkarte
Wappen der Gemeinde Lautertal (Odenwald)
Lautertal (Odenwald)
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Lautertal (Odenwald) hervorgehoben
49.7333333333338.7Höhenangabe falsch oder mehr als zwei NachkommastellenKoordinaten: 49° 44′ N, 8° 42′ O
Basisdaten
Bundesland: Hessen
Regierungsbezirk: Darmstadt
Landkreis: Kreis Bergstraße
Höhe: 300–605 m ü. NN
Fläche: 30,76 km²
Einwohner: 7212 (31. Dez. 2007)
Bevölkerungsdichte: 234 Einwohner je km²
Postleitzahlen: 64684–64686
Vorwahlen: 06254 und 06251(für den Ort Elmshausen)
Kfz-Kennzeichen: HP
Gemeindeschlüssel: 06 4 31 014
Adresse der Gemeindeverwaltung: Nibelungenstraße 280
64686 Lautertal
Webpräsenz:
Bürgermeister: Jürgen Kaltwasser (SPD)
Lage der Gemeinde Lautertal (Odenwald) im Kreis Bergstraße
Karte
Ortsteil Reichenbach mit evangelischer Kirche - dahinter sind die Felsenmeerschule und am rechten oberen Bildrand eine Natursteinfabrik zu sehen

Lautertal (Odenwald) ist eine Gemeinde im hessischen Odenwald, die 1972 durch den Zusammenschluss mehrerer Gemeinden entstand.

Inhaltsverzeichnis

Geografie

Geografische Lage

Das Lautertal beginnt bei der Quelle des Baches Lauter an der Neunkircher Höhe und verläuft in westliche Richtung zunächst breiter, dann recht schmal und steil bis an die Bergstraße, wo die Lauter in Bensheim ihren Namen in Winkelbach ändert. Außerdem gehören zu Lautertal mehrere Höhenzüge zu beiden Seiten des eigentlichen Tales.

Nachbargemeinden

Lautertal grenzt im Norden an die Gemeinden Seeheim-Jugenheim und Modautal im Landkreis Darmstadt-Dieburg, im Osten an die Stadt Lindenfels, im Süden an die Gemeinde Fürth und die Stadt Heppenheim sowie im Westen an die Stadt Bensheim.

Ortsgliederung

Lautertal besteht aus den Ortsteilen Lautern, Reichenbach, Elmshausen, Gadernheim, Raidelbach, Breitenwiesen, Knoden, Schannenbach, Beedenkirchen, Staffel und den direkt benachbarten Weilern Schmal-Beerbach und Wurzelbach.

Geschichte

Die Gemeinde Lautertal besteht seit dem 1. Januar 1972 und entstand bei der Gebietsreform in Hessen[1]. Die bis dahin selbstständigen Gemeinden Beedenkirchen, Elmshausen, Gadernheim, Lautern, Raidelbach, Reichenbach, Staffel und Wurzelbach schlossen sich freiwillig zusammen. Noch im gleichen Jahr wurden die Gemeinden Knoden und Schannenbach zwangseingegliedert; 1978 musste Schmal-Beerbach folgen.

Der Ursprung der einzelnen Gemeindeteile liegt zum Teil bereits im römischer Zeit (siehe Felsenmeer) und im Mittelalter (von einer vermutlich einmal bestehenden Burg bei Gadernheim haben sich jedoch keine Reste erhalten).

Politik

Gemeindevertretung

Die Kommunalwahl am 26. März 2006 lieferte folgendes Ergebnis:

Parteien und Wählergemeinschaften %
2006
Sitze
2006
%
2001
Sitze
2001
SPD Sozialdemokratische Partei Deutschlands 50,6 16 51,8 16
CDU Christlich Demokratische Union Deutschlands 33,7 10 30,8 10
FWGL Freie Wählergemeinschaft Lautertal 7,0 2 10,3 3
GLL Grüne Liste Lautertal 6,4 2 7,1 2
FDP Freie Demokratische Partei 2,2 1
gesamt 100,0 31 100,0 31
Wahlbeteiligung in % 54,3 59,2

Bürgermeister

Jürgen Kaltwasser (SPD) ist seit 1995 Bürgermeister von Lautertal.

Partnerstädte

  • Parish of Aldenham (England), seit 25. Oktober 1980
  • Jarnac (Frankreich), seit 4. September 1982

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Ein Wegweiser am Naturfreundehaus Borstein verweist auf alle touristischen Ziele: Kaiserturm, Kuralpe, Ohlyturm, OWK-Ehrenmal, Borstein, Neunkircher Höhe, Felsberg, Hohenstein, Zehnes, Reichenbach, Felsenmeer, Fürstenlager, E1

Der Geo-Naturpark Bergstraße-Odenwald ist ein Naherholungsgebiet für zahlreiche Tagestouristen des bevölkerungsreichen Rhein-Main- und Rhein-Neckar-Gebiets. Neben zahlreichen lokalen Wanderwegen kreuzen sich in Lautertal die Europäischen Fernwanderwege E1 und E8.

Felsenmeer

siehe Hauptartikel Felsenmeer (Lautertal)

Bei Familien beliebt ist das überregional bekannte Felsenmeer oberhalb des Ortsteils Reichenbach. Es handelt sich um einen mit abgerundeten Granitblöcken überzogenen Berghang, der auch von Kindern leicht durchklettert werden kann. Die Römer nutzten das Felsenmeer zur Gewinnung von Baumaterial. Davon zeugt unter anderem die so genannte Riesensäule.

Hohenstein und Borstein

Im Ortsteil Reichenbach liegen zwei, vom Deutschen Alpenverein anerkannte, Kletterfelsen, der 17 m hohe Hohenstein und der 8 m hohe Borstein beim Naturfreundehaus. Beide Felsen verfügen auch über Aufstiege mit geringem Schwierigkeitsgrad und werden von vielen Kletterkursen genutzt.

Historische Häuser

Mehrere Ortsteile haben ihre alten Fachwerk-Rathäuser bewahrt, zumeist aus dem 16.-17. Jh.: Elmshausen, Reichenbach und Gadernheim (dort ist heute das Heimatmuseum untergebracht). Des weiteren ist in Gadernheim bereits 1608 eine Schmiede zu finden, das älteste Gebäude des Lautertals. Sie gehört zu den ältesten unveränderten Schmieden Hessens. Sie ist jedoch in schlechtem Zustand und wird wohl nicht mehr lange zu erhalten sein.

Kaiserturm

Der Kaiserturm

Vorgänger war ein 24 m hoher Holzturm, der 1888 von Adam Fleischman erbaut und am 11. Februar 1904 in einer Sturmnacht umgerissen wurde.
Der Kaiserturm (zur Erinnerung an Kaiser Wilhelm I.)) auf der Neunkircher Höhe ist der höchste Punkt im Lautertal. Er steht auf Gadernheimer Gemarkung. In seiner heutigen Ausführung wurde er von den Architekten Hacker und Jaide als Aussichtsturm mit einer Höhe von 34 m entworfen. Maurermeister Adam Arras aus Gadernheim erbaute den Turm 1906/07. Die Initiatoren nahmen das 25jährige Bestehen der Ortsgruppe Darmstadt des Odenwaldklubs zum Anlass, den Turm am 7. Juli 1907 in einer Einweihungsfeier förmlich an die Bevölkerung zu übergeben.
1982 wurde der Kaiserturm aufwändig saniert. Doch schon wenige Jahre später zeigten sich wieder Risse im Turm, die, durch „riesige Antennen“ von Post und Polizei verursacht, das Regenwasser eindringen und im Innern Fäulnisprozesse in Gang setzen ließen. Im November 1986 waren Dank der finanziellen Unterstützung durch die Kreise Darmstadt-Dieburg und Bergstraße sowie der Stadt Darmstadt alle Schäden behoben.
Im Kaiserturm befindet sich „die höchste Wirtschaft“ des Odenwaldes.

Evangelische Pfarrkirche Gadernheim

Die Kirche in Gadernheim

1912/1913 erbaute der bekannte Jugendstil-Architekt Heinrich Metzendorf diese große Kirche im sog. Heimatstil. Sie dominiert, auf dem höchsten Hügel des Dorfes gelegen, das obere Lautertal. Es handelt sich um einen Saalbau mit ausladender polygonaler Apsis und einem Fassadenturm, alles mit steilen Dächern gedeckt. Nach außen hin zeigt die Kirche vor allem Granit und - davon abgesetzt - Sandsteinelemente. Der obere Teil der Fassade und des Turmes ist mit graublau lackierten Holzschindeln verschalt. Die Innenausstattung (Gestühl, Kanzelaltar) ist aus der Erbauungszeit erhalten.

Einzelnachweise

  1. Gesetz zur Neugliederung des Landkreises Bergstraße vom 11. Juli 1972, GVBl. I S. 222, § 1 Gemeinde Lautertal

Weblinks


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