Reischdorf

Reischdorf
Rusová
Rusová führt kein Wappen
Rusová (Tschechien)
DEC
Basisdaten
Staat: Tschechien
Region: Ústecký kraj
Bezirk: Chomutov
Gemeinde: Kryštofovy Hamry
Geographische Lage: 50° 27′ N, 13° 10′ O50.45309113.163531770Koordinaten: 50° 27′ 11″ N, 13° 9′ 49″ O
Höhe: 770 m n.m.
Einwohner: 0 (2009)
Postleitzahl: 431 91
Verkehr
Straße: Vejprty - Klášterec nad Ohří
Bahnanschluss: Chomutov–Vejprty

Rusová (deutsch Reischdorf) ist ein Ortsteil von Kryštofovy Hamry im tschechischen Teil des Erzgebirges. Das Dorf befand sich am Kamm des mittleren Erzgebirges im Einzugsgebiet der Preßnitztalsperre und wurde 1974 abgerissen.

Geschichte

In einer Urkunde von 1367 wird der Ort erstmals als Reuzentorff erwähnt. Es befand sich an einer alten Handelsstraße von Prag über Saaz in Richtung Leipzig, die über den Preßnitzer Pass führte. Viele Einwohner waren früher Fuhrleute, die als Getreidehändler bis nach Südosteuropa kamen. Darüber hinaus wurde im Ort Spitzenklöppelei betrieben.

1872 erhielt Reischdorf einen Bahnhof an der Strecke Komotau–Weipert der Buschtěhrader Eisenbahngesellschaft (BEB). Das Projekt einer Verlängerung der Preßnitztalbahn vom sächsischen Jöhstadt über Preßnitz (Přísečnice) bis Reischdorf scheiterte später aus finanziellen Gründen.

Nach 1945 wurde die deutsche Bevölkerung des Ortes fast vollständig vertrieben, eine Wiederbesiedlung mit Tschechen gelang nur teilweise. 1948 erhielt Reischdorf den neuen tschechischen Namen Rusová. Im Zusammenhang mit dem Bau der Talsperre Preßnitz wurde Rusová Anfang der 1970er Jahre geräumt und bis 1974 abgerissen. Heute erinnert nur noch die devastierte Bahnstation Rusová an die einstige Ansiedlung.

Die Gemeinde Reischdorf hatte am 1. Dezember 1930 2045 Einwohner, am 17. Mai 1939 waren es 2080 und am 22. Mai 1947 485 Bewohner.

Literatur

  • Rudolf Hemmerle: Sudetenland. Bechtermünz Verlag, Augsburg 1996, ISBN 3-86047-183-X

Weblinks


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