Ruprecht von der Pfalz, Erzbischof von Köln

Ruprecht von der Pfalz, Erzbischof von Köln

Ruprecht von der Pfalz (* 27. Februar 1427; † 26. Juli 1480 auf Burg Blankenstein) war Erzbischof von Köln (1463-1480).

Seine Eltern waren Kurfürst Ludwig III. von der Pfalz und Mechthild von Savoyen.

Ruprecht wurde am 30. März 1463 zum Erzbischof gewählt. Erst im August 1464 durch den Papst bestätigt, sollte er durch seine schwäche Tatkraft die Stände Kurkölns in ihren Rechten nicht schmälern und dem Erzstift durch seine Herkunft äußere Sicherheit gewähren. Gleichzeitig sollte er die inneren Probleme des Erzbistums lösen.

Nachdem ihm für die ersten Jahre seines Episkopates eine gute Regierung bestätigt wurde, kam der ungeduldige Ruprecht jedoch in Streit mit seinen Räten und stürzte sich in außenpolitische Aktivitäten. Eine 1467 eingegangene Allianz sollte zur Rückeroberung der Städte Soest, Xanten und Rees führen. Nachdem er im August 1471 durch den Kaiser die Regalien empfangen hatte, forderte er noch im Herbst von den Ständen eine Erhöhung der Steuer. Um an diese zu gelangen, besetzte er die vom Kölner Domkapitel in Pfand gehaltene Stadt Zons. Dies führte zu einem irreparablen Bruch mit dem Domkapitel.

Ebenso versuchte er die Privilegien der Städte innerhalb des Erzstifts zu beschneiden, wurde jedoch bei der Belagerung der Stadt Neuss 1474/75 geschlagen. Militärisch unterstützt von seinem Bruder Friedrich I. der Siegreiche, begann er die "Stiftsfehde zu Köln". Ruprecht rief daraufhin Karl den Kühnen, Herzog von Burgund zu Hilfe.

Nun kündigten ihm auch die Landstände die Treue auf und führten gegen ihn Klage bei Papst und Kaiser. In eine offene Rebellion brachen die Landstände aus, als sie den Domherren Hermann von Hessen zum Hauptmann und Beschirmer des Erzstifts ausriefen. Lediglich einige kleinere Herren der Ritterschaft und Städte standen noch hinter ihm.

Noch im Dezember 1473 versuchte Kaiser Friedrich III. in der Kölner Stiftsfehde zu vermitteln, scheiterte jedoch. Vielmehr band sich Ruprecht noch enger an seine Verbündete und bezeichnete den Herzog von Burgund als seinen Sachwalter.

Mit der Zeit wurde die Position des Erzbischofs immer schwächer, bis schließlich nur noch die Ämter Kempen und Altenahr zu ihm standen, als er im März 1478 in hessische Gefangenschaft geriet. Auf Burg Blankenstein bei Gladenbach in Gefangenschaft, gestand man ihm unter jülich-bergischer Vermittlung die Beibehaltung seines Titels als Erzbischof und einen angemessenen Lebensunterhalt zu. Hierfür sollte er jedoch auf das Erzbistum Köln verzichten.

Ruprecht starb noch vor Annahme seines Rücktritts durch den Papst und wurde im Bonner Münster begraben. Sein Nachfolger wurde der Verteidiger der Stadt Neuss, Hermann IV. von Hessen.

Ruprecht, der am Palmsonntag 1468 die Bischofsweihe empfangen hatte, konnte auf Erfolge in den Klosterreformen seines Bistums zurückblicken. Selbst selten die hl. Messe zelebrierend, ließ er sich doch jeden Tag die Messe lesen. Im Herbst 1478 ließ er durch seinen Weihbischof, Heinrich von Rübenach, in Büderich eine Diözesansynode abhalten. Im Gegensatz zu vielen seiner Vorgänger, befolgte er die Folgen des vom Papst über ihn verhängten Kirchenbanns und ignorierte ihn nicht.

Der Erzbischof war ein leidenschaftlicher Jäger und Vogelsteller. Einem Hobby, dem er viel Zeit widmete.

Quellen

  • Eduard Hegel: Geschichte des Erzbistums Köln II.1, Köln 1995

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