Scirpus californicus

Scirpus californicus
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Totora-Schilf
Blütenstand Tototra-Schilf (Scirpus californicus)

Blütenstand Tototra-Schilf (Scirpus californicus)

Systematik
Klasse: Einkeimblättrige (Magnoliophyta)
Unterklasse: Commelinaähnliche (Commelinidae)
Ordnung: Süßgrasartige (Poales)
Familie: Sauergrasgewächse (Cyperaceae)
Gattung: Simsen (Scirpus)
Art: Totora-Schilf
Wissenschaftlicher Name
Scirpus californicus
(C.A. Mey.) Soják
Boot der Urus aus Totora-Schilf auf dem Titicaca-See
Datei:Totora Schilf.JPG
Totora-Schilf im Krater des Rano Kao (Osterinsel)

Das Totora-Schilf (Scirpus californicus), amerikanisch: California Bulrush oder California Tule, ist eine zu den Sauergrasgewächsen zählende Pflanze, die in Feuchtgebieten auf dem nord- und südamerikanischen Kontinent und der Osterinsel verbreitet ist und von verschiedenen Kulturen vielfältig wirtschaftlich genutzt wurde.

Inhaltsverzeichnis

Verbreitung und Standort

Die Verbreitung reicht von Kalifornien im Norden bis nach Argentinien und Chile im Süden. Totora-Schilf besiedelt Uferzonen von Flüssen, Teichen und Seen in ausgedehnten Kolonien und verträgt auch Brackwasser. Die Verbreitung der Pflanze auf der isoliert gelegenen Osterinsel erfolgte nach archäobotanischen Untersuchungen lange vor der Besiedlung durch den Menschen, vermutlich durch den Kot von Vögeln, ausgehend vom amerikanischen Festland.[1] Heute gibt es in den Kraterseen des Rano Kao und des Rano Raraku noch ausgedehnte Bestände.

Beschreibung

Die gut daumendicken, 2 bis 3 Meter hohen, dunkelgrünen Stängel haben einen dreieckigen Querschnitt mit stark gerundeten Ecken. Die lanzettförmigen Blätter sind nur rudimentär als Ummantelung am Stängelansatz ausgebildet. Im Sommer bis zum Frühherbst ragen seitlich an der Stängelspitze zusammengesetzte Blütenstände mit vielblütigen Ährchen heraus. Die eigentlichen Blüten sind unscheinbar braun. Die Fortpflanzung erfolgt auf zweierlei Weise, durch Austrieb aus dem knotigen Rhizom und durch Samen. Die kleinen, schwimmfähigen Samen werden gerne von Vögeln gefressen, die sich in den Schilfdickichten angesiedelt haben. Über den Vogelkot ist die Verbreitung der Pflanze über weite Areale gesichert.

Bedeutung und Verwendung

Das Stängelinnere ist von Hohlräumen durchsetzt. Die abgeschnittenen, getrockneten und gebündelten Stängel haben im Wasser einen hohen Auftrieb. Das war die Grundlage für eine vielfältige, bis heute anhaltende wirtschaftliche Nutzung. Verschiedene nordamerikanische Indianerstämme, die Chimu, die Mochica und die Osterinsel-Kultur verwendeten gebündelte Totora-Stängel zum Bau von Kanus, Schwimmhilfen und Flößen. Das Volk der Urus lebt heute noch auf schwimmenden Inseln aus Totora-Schilf im Titicaca-See. Häuser und Boote der Urus sind ebenfalls aus Schilf gebaut. Im Norden Perus spielen aus Totora-Schilf gebaute Boote, die dort als Caballito de Totora bezeichnet werden, eine wichtige Rolle in der Küstenfischerei.

In der Osterinsel-Kultur deckte man die runden, an umgedrehte Boote erinnernden Paenga-Häuser mit Tototra-Schilf.[2] Die getrockneten Stängel wurden zu Sitzmatten verflochten und zur Herstellung von Körben und wasserabweisenden Capes genutzt. Die Osterinsulaner stellten Kanus aus Schilfbündeln her, die nach zeitgenössischen Darstellungen so groß waren, dass sie drei Segel tragen konnten.[3]

Einzelnachweise

  1. John Flenley, Late Quarternary Pollen Records from Easter Island, in Nature, International weekly journal of science, Vol. 307, 1984, S. 47 – 50
  2. Bericht William Thomson 1886 [1]
  3. Thor Heyerdahl, Die Kunst der Osterinsel, München-Gütersloh-Wien 1975, S 92, Abb. 21 - 23 sowie Tafel XII und XV

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