7. Königlich Bayerische Kavallerie-Brigade

7. Königlich Bayerische Kavallerie-Brigade

Die 7. Königlich Bayerische Kavallerie-Brigade war ein Verband der Bayerischen Armee. Die Brigade wurde in Siebenbürgen aufgestellt und war Teil der preußischen 3. Kavallerie-Division.

Inhaltsverzeichnis

Kommandeure

26. Mai 1917 - Ende Erster Weltkrieg:

Vorname, Name Kommandeur von bis
Oberstleutnant Joseph von Tannsten gen. Fleischmann (* 29. September 1870; † 29. Juni 1928) 29. Juli 1917 - 3. Dezember 1917
Oberstleutnant Otto Freiherr von Eyb 3. Dezember 1917 - Kriegsende

Geschichte

1917

Die Brigade wurde am 26. Mai 1917 in Dienst gestellt. Ihr unterstanden das 4. Chevaulegers-Regiment und 5. Chevaulegers-Regiment. Oberstleutnant Joseph von Tannstein gen. Fleischmann wurde am 29. Mai 1917 zum ersten Kommandeur der Brigade ernannt. Die schwierige Lage der Achsenmächte ausnutzend fiel Rumänien Anfang September 1917 in Siebenbürgen ein. Zur Abwehr wurde die Brigade mit dem sächsischen Husaren-Regiment Nr. 18 zur 3. Kavallerie-Division zusammengefasst und unverzüglich auf das Hügelgelände ostwärts Hermannstadt geworfen. Dort wehrte die Brigade am 10. September 1917 drei rumänische Bataillone, die durch ihre Artillerie flankierend unterstützt wurde, ab. Am 26. September 1917 befand sie sich auf dem Anmarsch zur Schlacht bei Hermannstadt, als sie beim Oberlauf des Alt von Teilen der rumänischen 2. Armee in der Flanke angegriffen wurde. Mit Heldenmut warf sie sich gegen den weit überlegenen Feind und täuschte ihn mehrere Tage über die wahre Stärke des Verbandes, so dass die Schlacht um Hermannstadt durch die Infanterie der 9. Armee erfolgreich geschlagen werden konnte. Am 30. September 1917 nahm sie bei der Verfolgung der rumänischen Truppen über die Gebirgszüge teil und zersprengte dabei ein rumänisches Reiter-Regiment. Während die Divisionen der 9. Armee nach Osten vorstießen, verlegte die Brigade im Rahmen der 3. Kavallerie-Division am 7. Oktober 1917 an die Nordflanke der Armee und trieb die Reste der rumänischen Truppen über die Grenzpässe zurück. Am 2. November 1917 erhielt die Brigade die Bezeichnung „Deutsch-Siebenbürgische Kavallerie-Brigade“. Anfang November 1917 wurde die Brigade im Rahmen der 3. Kavallerie-Division nach Kronstadt verlegt. Anfang Dezember 1917 wurde sie zwischen Törzburger Pass und Predeal-Pass eingesetzt, wo sie eine bedeutende Stellung erstürmte. Am 3. Dezember 1917 wurde Oberstleutnant Otto Freiherr von Eyb zum Brigade-Kommandeur ernannt. Nach Einnahme des Altschanzpasses wurde die Brigade von einer preußischen Infanterie-Division abgelöst und verlegte bis 7. Dezember 1917 in die Ebenen der Walachai südostwärts Ploesti. An der rechten Flanke der 12. Infanterie-Division drängte sie die russisch-rumänischen Truppen bis 15. Dezember über den Buzaul, bis Ende des Jahres bis an die Putna zurück.

1918

Während für Große Schlacht in Frankreich die Masse der bayerischen Verbände nach Westen verlegt wurden, blieb die Brigade im Osten. Sie marschierte zusammen mit der 4. Kavallerie-Brigade zunächst in die Ukraine. Im Kampf gegen bolschewistische Revolutionäre kam die Brigade über Kiew (11. März 1918), Poltowa (29. März) und Charkow (8. April) bis an die Bahnlinie Rostow - Moskau bei Konstantinowka (9. Mai). Im Juni 1918 kehrte sie wieder nach Kowno und Wolhynien zurück. Im August 1918 wurde die Brigade nach Tiflis, die Hauptstadt des neu gegründeten Staates Georgien, in Marsch gesetzt. Nach dem Waffenstillstand musste sie sich mit Gewalt und List hunderte Kilometer durch zum Teil sehr feindlich gesinnte Staaten durchschlagen. Sie erreichte die Heimat erst im Frühjahr 1919.

Literatur

  • Konrad Krafft von Dellmensingen, Friedrichfranz Feeser: Das Bayernbuch vom Weltkriege 1914-1918, Chr. Belser AG, Verlagsbuchhandlung, Stuttgart 1930
  • Wegner, Günter: Deutschlands Heere bis 1918, Band 10 Bayern, Biblio Verlag, Osnabrück 1984
  • Rudolf v. Kramer, Otto Freiherr von Waldenfels: Der königlich bayerische Militär-Max-Joseph-Orden, Selbstverlag des k. b. Militär-Max-Joseph-Ordens, München 1966

Siehe auch


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