Siedendes Gas Dampf Expansions Explosion

Siedendes Gas Dampf Expansions Explosion
Ein BLEVE eines Tankers

Der BLEVE (Englische Abkürzung für Boiling Liquid Expanding Vapour Explosion) ist eine Gasexplosion einer expandierenden siedenden Flüssigkeit. BLEVEs können bei Druckgasbehältern entstehen, welche verflüssigtes, brennbares Gas enthalten.

Die Reaktion ist in der ersten Phase physikalisch mit einem Kesselzerknall vergleichbar, nur dass beim BLEVE anstatt Wasser Flüssiggas, welches in Folge ebenfalls explodiert, im Tank ist.

Inhaltsverzeichnis

Vorgang

Bei einem BLEVE tritt zuerst Gas durch ein Leck aus und verbrennt ruhig oder der Gastank wird einer externen Energiequelle ausgesetzt (z. B. relativ harmloses Verbrennen des Kraftstoffes bei einem Tankwagenunfall). Dadurch erhitzt sich der Gastank stark und immer mehr Gas verdampft in ihm. Dadurch baut sich im Gasdruckbehälter ein immer größer werdender Druck auf, bis die durch das Feuer bereits geschwächten Wände bersten. Die nun austretenden riesigen Mengen Gas entzünden sich sofort, und es kommt zu einer gewaltigen Explosion mit einem riesigen Feuerball, aus dem noch flüssiges, brennendes Gas herunter regnen kann. Zudem ist mit herumfliegenden Trümmern des Tanks zu rechnen.

Aus dem Gesagten ergibt sich, dass die wirkungsvollste Methode zur Verhinderung eines BLEVE darin besteht, den betroffenen Tank von außen her mit Wasser zu kühlen, um den Temperatur-Anstieg im Inneren zu minimieren.

Unfälle

Größere Schadensereignisse mit BLEVEs ereigneten sich:

  • 1966 in Feyzin, Frankreich
  • 1978: Tanklastzugunglück von Los Alfaques bei Sant Carles de la Ràpita in der Provinz Tarragona, Katalonien, Spanien.
  • 1982 in Tacoa, Venezuela. Dieser Großunfall am 19. Dezember 1982[1] war eine Mischform zwischen BLEVE und Kesselzerknall. Ausgangspunkt war ein Schweröl-Tank, in dem sich oben offenbar eine Gasphase ausgebildet hatte. Arbeiter öffneten den Stutzen einer Messleitung, wo das Gas ausströmte und vorerst ruhig verbrannte. Das erhöhte den Innendruck, bis der obere Teil des Tanks barst, wobei die Trümmer förmlich in die Luft flogen. Danach wütete ein Großfeuer, das auch den benachbarten Tank erfasste. Im unteren Teil eines der Tanks musste sich eine große Menge Wasser befunden haben. Dieses erhitzte sich, konnte aber aufgrund des darüber liegenden Öls nicht sofort verdampfen. Die Verdampfung setzte erst verzögert ein, dafür aber explosionsartig: Ein noch gewaltigeres Inferno als bei der ersten Explosion war die Folge. 150 Menschen fanden den Tod bei diesem bisher schlimmsten Öl-Lagerbrand der Geschichte.
  • 1984 in San Juan Ixhuatepec, Mexiko. Hier brach in einem Lager mit Propan- und Butan-Tanks eine Leitung von 20 cm Durchmesser, die in der Folge nicht wie vorgesehen durch Ventile abgesperrt wurde. Die entstehende Gaswolke explodierte nach 10 Minuten. Diese externe Energiequelle (siehe oben) führte zu einem BLEVE bei einem nahestehenden Tank, was wiederum weitere BLEVEs in Folge bei weiteren Tanks auslöste. Es starben dabei hunderte von Menschen.

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. NZZ zur Tankkatastrophe in Tacoa, abgefragt am 18. Dezember 2008

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