Slupianek

Slupianek
Ilona Slupianek, 1980
Ilona Slupianek, 1981

Ilona Slupianek, geb. Schoknecht, verheiratete Briesenick, später (2008) verheiratete Longo (* 24. September 1956 in Demmin, Mecklenburg-Vorpommern, Deutschland), ist eine ehemalige deutsche Leichtathletin, die - für die DDR startend - bei den Olympischen Spielen 1980 in Moskau die Goldmedaille im Kugelstoßen gewann. Sie wurde im Kugelstoßen zweimal Europameisterin (1978 und 1982) und stellte 1980 zwei Weltrekorde auf - der zweite, 22,45 Meter, ist heute noch gültiger deutscher Rekord.

1977 löste sie den ersten Fall von Doping im DDR-Sport aus. Nach dem Sieg beim Europapokal im August in Helsinki stellte sich ihre Dopingprobe als positiv heraus, und sie wurde von der European Athletic Association (EAA) für ein Jahr gesperrt. 1991 konnten die Dopinggegner Brigitte Berendonk und Werner Franke mehrere Dissertationen und Habilitationsschriften ehemaliger DDR-Dopingforscher in der Militärmedizinischen Akademie Bad Saarow sicherstellen. Anhand der Arbeiten ließ sich die Dopingpraxis vieler bekannter DDR-Leistungssportler, darunter auch Ilona Slupianek, nachweisen. Den Angaben zur Folge bekam Ilona Slupianek von 1981 bis 1984 hohe Dosen Oral-Turinabol.[1]

1984, als die Olympischen Spiele in Los Angeles für die DDR-Sportler wegen des Olympiaboykotts ausfielen, gewann sie die (Ersatz-) Wettkämpfe der Freundschaft und trat danach vom aktiven Sport zurück. Sie heiratete den Kugelstoß-Europameister Hartmut Briesenick und wurde Mutter einer Tochter. 1987 versuchte sie ein Comeback, verpasste aber die Qualifikation für die Olympischen Spiele 1988 in Seoul.

Von 1976 bis 1986 war Ilona Slupianek Abgeordnete der Volkskammer für die FDJ.

Ilona Slupianek startete für den SC Dynamo Berlin und trainierte bei Willi Kühl. In ihrer aktiven Zeit war sie 1,80 Meter groß und wog 95 kg.

Erfolge im einzelnen

Quellen

  1. Brigitte Berendonk: Doping-Dokumente - Von der Forschung zum Betrug. Springer-Verlag, Berlin 1991, ISBN 3-540-53742-2, S. 128, Tabelle 8

Weblinks


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