Spreckens

Spreckens
Spreckens
Koordinaten: 53° 29′ N, 9° 8′ O53.4833333333339.13333333333334Koordinaten: 53° 29′ 0″ N, 9° 8′ 0″ O
Höhe: 4 m
Einwohner: 289 (31. Dez. 2008)
Postleitzahl: 27432
Vorwahl: 04764

Spreckens ist ein Ortsteil der Stadt Bremervörde, Landkreis Rotenburg (Wümme) in Niedersachsen.

Wappen von Spreckens

Inhaltsverzeichnis

Wappenbeschreibung

In Rot ein auf silbernem Boden vor einer silbernen Palisade stehender silberner Bauernkrieger, mit goldenem Schwert umgürtet, einem silbernen, goldbeschlagenen Rundschild am linken Unterarm und einer goldenen Lanze in der Rechten.

Geografische Lage

Spreckens liegt im Zentrum des Elbe-Weser-Dreiecks an der Oste, im Dreieck Bremen, Bremerhaven und Hamburg. Umschlossen wird die Gemarkung Spreckens von der Stadt Bremervörde im Norden, den Ortschaften Minstedt im Osten und Fahrendorf im Süden und Oerel im Westen.

Cuxhaven
67km
Engeo,
Bremervörde
3km, 5km
Oerel
10km
Oese
4km
Nachbargemeinden Minstedt
3km
Osterholz-Scharmbeck, Bremen
36km, 52km
Fahrendorf,
Rhade
2km, 20km
Zeven,
Rotenburg (Wümme)
24km, 50km

Geschichte

Das Dorf Spreckens, eine uralte Geestsiedlung, liegt im nördlichen Teil des Kreises Rotenburg/Wümme an der durch Geest und Moor führenden Kreisstraße K102 von Bremervörde nach Gnarrenburg. Im Zuge der Gemeindereform von 1974 wurde die Ortschaft an die Stadt angegliedert, die einen Teil der ausgedehnten Oste-Hamme-Niederung, des geologisch sog. Bremervörder Tals, bildet. Das Dorf besteht aus zwei nördlich und südlich des Sünderbecktals liegenden Hauptortsteilen mit einzelnen verstreuten Gehöften im „Vie", „Hinter dem Großen Felde", auf den „Ridderflaggen", „Heidfeld" und „Vor den Theilen". Am Oste-Hamme-Kanal befand sich die ehemalige Kanalvogtei und Gerkensche Gastwirtschaft (jetzt Hofstelle Brandt). Im nördlichen Teil des geschlossenen Ortes lagen drei der ältesten vier Höfe und der sog. Brink. Der südliche Teil umfasst die aus dem aufgeteilten vierten alten Hof hervorgegangenen Wohnstellen und neue Siedlungen. In diesen Siedlungsteilen ist ansonsten eine typische dörfliche Struktur mit einem Nebeneinander von Wohnen, Dienstleistungs- und Gewerbebetrieben vorhanden. Hauptteile der Gemarkung Spreckens sind flache Erhebungen nördlich und südlich des Sünderbecktals mit den Fluren, Großes Feld, Stüh, Streckbarg, Heidfeld, Ridderflaggen, Kartoffelhöfe, Steinberg, Falkenhütte, Hübscher Berg, ferner das Spreckenser Moor, ein ausgedehntes Hochmoor, mit dem daraus aufragenden Rugenbarg, das westliche Ostetal mit dem „Vie", der „Winnerwiese", dem Wisselbruch und den „Theilen", und schließlich das Sünderbecktal mit der Flur „Reen".

Die ersten schriftlichen Aufzeichnungen über Spreckens liegen aus dem Jahr 1272 vor. Die Bezeichnung für die damalige Siedlung war „Spreckensete" und bestand um 1500 aus 4 Bauernhöfen. Im Laufe der Zeit wurden die Bauernhöfe in Vollhöfner, Kölner, Halbhöfe und Brinksitzer klassifiziert.

Größe und Flächenaufteilung

Die Gemarkung Spreckens ist 754 ha groß. Hiervon werden ca. 154 ha als Ackerland und ca. 385 ha als Grünland genutzt. Außerdem sind noch 78 ha (ca. 10 %) der Bodennutzung als Wald vorhanden. Als Grünanlagen wären der Sportplatz an der Straße „Am Sandstrich" und der Friedhof an der nordöstlich der Ortschaft an der Kreisstraße K 102 noch zu nennen.

Wasserläufe

Die bedeutendsten Wasserläufe sind die an der Ostgrenze fließende, Oste und der zum Fahrendahl-Fahrendorfer Kanal ausgebaute Sünderbeck (im Orte auch Spreckenser Bach genannt). Die östliche Feldmark durchzieht der früher für die Moorschiffahrt bedeutsame Oste-Hamme-Kanal.

Entwicklung

Die Entwicklung der Ortschaft Spreckens wurde nicht nur durch die Landwirtschaft geprägt. Eine gewerbliche Entwicklung begann vor ca. 270 Jahren mit dem Bau einer Glasfabrik in Fahrendorf. Weitere Entwicklung brachte der Bau des Oste-Hamme-Kanals. Mit dem Bahnanschluss, im Jahre 1898, verbesserte sich zugleich die landwirtschaftliche Produktion. Entsprechend der jüngsten Bevölkerungsentwicklung ist im südlichen Siedlungsteil, angrenzend an die vorhandene Bebauung, zwei Wohngebiete entstanden (Auf der Rehn / Heidfeld). In der nördlichen Ortslage, an der Straße „Am Sandstrich", ist in Spreckens ein Dorfgerneinschaftshaus entstanden. In den 1960er Jahren entstand in Spreckens eine Anlage besonderer Art: ein Wildpark, mit Damhirschen, Wildschweinen, Mufflons, der jedoch wieder geschlossen wurde. Die Stromversorgung wird von den Stadtwerken GmbH gewährleistet. Die Wasserversorgung erfolgt durch den Wasserversorgungsverband Bremervörde und die Stadtwerke Bremervörde GmbH. Die Abwasserbeseitigung erfolgt in Spreckens überwiegend dezentral durch Kleinkläranlagen. Ein Anschluss an die zentrale Abwasserbeseitigung ist für das Jahr 2000 vorgesehen. Für die Siedlung auf der Rehn wurde eine Abwasserversorgung eingerichtet. Die Kläranlage wurde von der Stadt Bremervörde übernommen. Gegenwärtig hat Spreckens 293 Einwohner und 66 Häuser. Öffentliche Gebäude sind außer der Mehrzweckhalle und dem Feuerwehrhaus nicht mehr vorhanden. Das Schulhaus ging nach Aufhebung der Ortsschule in Privatbesitz über. Das Dorf kam zum Schulverband Bremervörde (1965). Kirchlich gehört Spreckens zur Liborius-Gemeinde in Bremervörde. Post- und Bahnstation ist ebenfalls Bremervörde.

Die Einwohnerzahlen in Spreckens

  • 1801 - 50 Einwohner
  • 1820 - 50 Einwohner
  • 1867 - 64 Einwohner
  • 1871 - 66 Einwohner
  • 1893 - 79 Einwohner
  • 1897 - 89 Einwohner
  • 1914 - 100 Einwohner
  • 1939 - 230 Einwohner
  • 1970 - 209 Einwohner
  • 1972 - 216 Einwohner
  • 1997 - 293 Einwohner
  • 2008 - 289 Einwohner

Es gibt einzelne Gewerbebetriebe (Schießschule, Versicherungen, Gaststätte, Landschaftsbau, Nachtclub und Aquariumbau). Die Landwirtschaft (Weidewirtschaft und Ackerbau) ist nicht mehr die Haupterwerbsquelle der Einwohnerschaft. Vorhanden sind 8 Vollerwerbs- und 2 Nebenerwerbsbetriebe.

Verkehrsverbindungen

Bezüglich des Straßenverkehrs ist Spreckens an das überörtliche Verkehrsnetz angeschlossen. Die bedeutendste Verkehrsader ist die durch Spreckens führende Bremervörde-Gnarrenburger Kreisstraße K 102, die zur Erschließung der großen Moore zwischen Bremervörde und Gnarrenburg im 18. Jahrhundert zunächst als Moordamm angelegt und nach 1900 als Straße ausgebaut wurde. Die Straße fuhrt weiter über Worpswede, Lilienthal nach Bremen. Ein uralter Weg befindet sich südlich von Spreckens, in der Gemarkung Fahrendorf gelegenen Fahrenberg, worauf sich im 18. Jahrhundert eine staatliche Glasfabrik befand. Wasserwege sind bzw. waren der zum Fahrendahl-Fahrendorfer Kanal ausgebaute Sünderbeck, der ursprünglich als Zufahrt zu der erwähnten Glashütte auf dem Fahrenberge und als Torfabfuhrkanal der Moordörfer Fahrendorf und Fahrendahl diente, ferner der Oste-Hamme-Kanal und insbesondere die Oste. An der Oste liegt eine uralte Schiffsanlegestelle, die „Holthu" (Holzhude). Es handelt sich dabei um eine wohl schon in frühgeschichtlicher Zeit vorhandene Holzverladestelle.

Als uraltes Geestdorf hatte auch Spreckens - wie wohl die meisten alten Geestorte - einen „Brink". Dieser liegt bzw. lag im nördlichen Dorf an der Nordseite der Hauptstraße. Auf einem Teil steht heute ein Wohnhaus und auf dem Eckteil ist eine Raststelle mit Bänken eingerichtet worden, nachdem dort jahrelang das Feuerwehrhaus gestanden hat. In früherer Zeit war der Brink Gemeindeland und diente insbesondere in der Erntezeit als Pferdeweide. Es fanden darauf Versammlungen der Ortsbewohner und mancherlei Volksbelustigungen (Tanz und Spiel) statt. In neuerer Zeit konnten sich Dorfhandwerker auf den Brinken der Dörfer Häuser bauen. Man nannte sie Brinksitzer. Der Spreckenser Brink wurde wahrscheinlich bei der Verkopplung dem Buckschen, jetzt Steffensschen Hofe, zugeteilt. Die Landschaft von Spreckens weist bis zu 11,7 m ansteigende Geestgebiete und weite Niederungen mit Flach- und Hochmoor auf. Der Boden der Geest besteht aus eiszeitlichen Ablagerungen: aus Geschiebesanden und Kiesen sowie Geschiebemergel und Lehm.

Ortsvorsteher in Spreckens

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Weblinks


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