Staufensee

Staufensee

47.3833333333339.77916666666677Koordinaten: 47° 23′ 0″ N, 9° 46′ 45″ O

Steganlage am Eingang der Schlucht

Die Rappenlochschlucht liegt etwa fünf Kilometer vom Stadtzentrum von Dornbirn, Vorarlberg, Österreich, entfernt, im vorderen Bregenzerwald. Sie ist eine der größten Schluchten Mitteleuropas und entstand durch den Durchbruch der Ebniter- bzw. Dornbirner Ache durch die Kalk-Mergelberge des vorderen Bregenzerwaldes. Sie liegt am Zugang zur Walsersiedlung Ebnit, etwas oberhalb der alten Industrieansiedlung Gütle. Am Ausgang der Rappenlochschlucht befindet sich der Staufensee, mit dem über 100 Jahre alten Wasserkraftwerk Ebensand, dessen Energie die Spinnmaschinen in der Textilfabrik Hämmerle in Gütle betrieb, sowie zum Betrieb der Elektrischen Bahn Dornbirn - Lustenau, einer der ersten voll elektrifizierten Bahnstrecken Mitteleuropas, verwendet wurde. Heute wird der im Kraftwerk Ebensand erzeugte Strom ins Vorarlberger Verbundsnetz eingespeist.

Im Mittelteil der Schlucht

Ein zweites Turbinenhaus wurde in Gütle selbst errichtet, dessen Turbinen durch Wasser aus einer genieteten Druckrohrleitung, die direkt durch die Rappenlochschlucht geführt wurde, angetrieben wurde. Da diese Druckrohrleitung inspiziert und gewartet werden musste, entstanden die ersten Stege und Steige durch die Schlucht. Vor allem der Textilfabrikant Franz Martin Hämmerle, der Inhaber der gleichnamigen, heute stillgelegten Spinnerei in Gütle, machte sich um den Ausbau der Klammwege verdient. 1902 wurde schließlich die Begehung der Schlucht dem allgemeinen Publikum möglich gemacht.

Waldrapp

Die Namensherleitung ist unklar und umstritten. Möglicherweise geht der Name auf den Waldrapp zurück, einer im späten Mittelalter in den Alpengebieten ausgestorbenen Ibisart, die in solch engen Felsschluchten ihre letzten Kolonien hatte.

Die beeindruckende Kulisse der Schlucht wird auch immer wieder für diverse Events und Kunstaktionen genutzt. Besonderes Aufsehen erregte dabei eine Aktion des aus Dornbirn stammenden Künstlers Martin E. Greil, der am Eingang der Schlucht eine Drahtskulptur in Form eines Riesenpenis aufstellen ließ.

Am Eingang der Schlucht befindet sich die Parzelle Gütle mit einem Rolls-Royce-Museum und dem mittlerweile stillgelegten ehemals höchsten Springbrunnen Europas, der mit Überschusswasser aus der Druckrohrleitung gespeist wurde. Der Brunnenbetrieb führte zur Pilzentwicklung in den umliegenden Wohnhäusern, weshalb er nur noch zu einem normalen Springbrunnen degradiert wurde. Am anderen Ende der Rappenlochschlucht sei noch die Alplochschlucht zu erwähnen, die durchaus sehenswert ist. Kehrt man dann zur Rappenlochschlucht zurück, ist es möglich, zu Fuß auf den Karren (Berg) als Bergwanderer zu steigen.

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