Stefan Remmler

Stefan Remmler
Stephan Remmler (1993)

Stephan Remmler (* 25. Oktober 1946 in Witten) ist ein deutscher Sänger, Komponist und Musikproduzent. Bekannt wurde er als Sänger der NDW-Gruppe Trio, die mit ihrem Lied Da Da Da ich lieb dich nicht du liebst mich nicht aha aha aha Erfolge feierten.

Inhaltsverzeichnis

Werk

Textlich thematisiert Remmler in seinen Liedern häufig kleine zwischenmenschliche Alltagsgeschichten – meist mit leicht ironischen Untertönen. Auch veröffentlichte er immer wieder Trinklieder. Musikalisch bewegte er sich stets zwischen Schlager und Rockmusik, wobei eine eindeutige Zuordnung bewusst von Remmler vermieden wurde. Zumindest seine letzten drei Alben Vamos, HÜH! und Amnesia tendierten eher zum Rock. Sein aktuelles Album 1, 2, 3, 4. .. klingt dagegen sehr elektronisch-minimalistisch.

Die Lieder von Stephan Remmler sind immer wieder Missverständnissen unterworfen. So wurde ihm vorgeworfen, in dem Lied „Feuerwerk“ das internationale Wettrüsten oder in dem Lied „Schweinekopf“ Kinderprostitution zu banalisieren. Auch sein neueres Lied „Frauen sind böse“ wurde als frauenfeindlich missverstanden. Andererseits wird ihm immer wieder unterstellt, vordergründig banale bzw. lustige Lieder zu schreiben, wobei Remmler selbst seine Lieder weder lustig noch banal findet.[1]

Da Stephan Remmler seit vielen Jahren von der Musik, die er mit Trio gemacht hat, sehr gut leben kann, produziert er nur Musik, die er auch selbst gut findet, selbst wenn dies an den musikalischen Erwartungen seiner Fans vorbeigeht. Beispielsweise veröffentlichte er 1991 ein Album, das ausschließlich aus Cover-Versionen von Freddy Quinn bestand, und welches weder bei seinen Fans noch bei Freddy Quinn selbst gut ankam. Remmler hierzu 2006 in einem Interview: „Ich kann mir meine Musik leisten.“

Am 19. Februar fand in Bremen in der Schwankhalle in Bremen die Premiere eines Musik-Theater-Abends vom Junges Theater Bremen unter dem Titel "Oben aufm Berg - mit Stephan-Remmler-Songs auf der Suche nach dem Schatz der verlorenen Gefühle" statt, der von dem Regisseur Carsten Werner und dem Sänger und Schauspieler Denis Fischer ausschließlich aus Stephan Remmlers Songs konzipiert wurde.


Leben

Remmler ist als Sohn eines Diplomaten in Bremerhaven aufgewachsen. In den 1960er Jahren sang er in der Beat-Band „Just Us“, in der auch Gert „Kralle“ Krawinkel Gitarre spielte. „Just Us“ gastierte unter anderem 14 Tage im Hamburger Star Club. In den 1970er Jahren trat Stephan Remmler unter dem Pseudonym „Rex Carter“ als Schlagersänger auf. Danach wurde er Hauptschullehrer in Bevern/Niedersachsen und Musikdozent an der Universität Oldenburg. Anfang der 1980er Jahre gründete Remmler zusammen mit Gert „Kralle“ Krawinkel und Peter Behrens die Gruppe Trio und war deren Texter und Sänger bis zur Auflösung im Jahre 1986. In einer kreativen Pause bei Trio (1984) veröffentlichte er schon solo als „Stephan & Nina“ die Single „Feuerwerk“ (auch international auf englisch und spanisch) und spielte den Erzähler in dem klassischen Werk Peter und der Wolf unter der Leitung von John Williams.

1986 begann Remmler eine Solokarriere. Er schrieb seine Lieder nun fast ausnahmslos allein und produzierte im Alleingang. Die Remmler-Hits aus dieser Zeit sind „Alles hat ein Ende, nur die Wurst hat zwei“ und „Keine Sterne in Athen“, an deren Erfolg er seither nicht mehr anknüpfen konnte. Die englische Version von „Keine Sterne in Athen“ („I Don't Go To U.S.A.“) erreichte auf den Philippinen die Nummer 1. 1994 wirkte er in dem Musical Tabaluga von Peter Maffay mit. Von 1996 bis 2006 zog sich Stephan Remmler vollständig aus der Öffentlichkeit zurück.

Stephan Remmler gelang es stets, namhafte Musiker für seine Produktionen zu gewinnen. Er spielte mit Klaus Voormann, Carl Carlton, Bertram Engel, Status Quo, Ken Taylor, den Toten Hosen, Lydie Auvray oder Curt Cress. Auf seinem neuesten Album ließ er seine Kompositionen u. a. von Deichkind, Seeed, Thomas D, 2raumwohnung oder auch Mathias Halfpape überarbeiten bzw. interpretieren. Gelegentlich war Stephan auch als Produzent für andere Künstler tätig, wie z. B. Humpe & Humpe oder DÖF.

Live war Stephan Remmler eher selten auf der Bühne zu sehen, da er nach eigenen Angaben lieber im Studio arbeitet, als auf der Bühne zu stehen. So gab es trotz seiner insgesamt acht Studioalben bislang nur zwei Tourneen.

Neben seinem Wirken als Musiker war Stephan Remmler auch in weniger erfolgreichen Filmen zu sehen. So spielte er sich selbst in dem Trio-Spielfilm „Drei gegen Drei“ (1985) oder auch einen Polizisten in der TV-Produktion „Krieg der Töne“ (1987) mit Holger Czukay. Des weiteren war er als Synchronsprecher für den Computer Edgar in dem US-amerikanischen Film „Liebe auf den ersten Bit“ (1984) zu hören.

2003 produzierte Remmler seine drei Söhne Cecil Jonni Lauro, die mit ihrer ersten Single „Everybody Cha Cha“ relativ erfolglos waren. Ein fertig produziertes Album wurde nie veröffentlicht.

Im Jahre 2007 komponierte Remmler mit seinem ältesten Sohn Cecil Remmler den Soundtrack zu dem Film „Vollidiot“ nach dem Buch von Tommy Jaud, der im April 2007 in die Kinos kam [2]. Remmler veröffentlichte in diesem Zuge zusammen mit Nena und Oliver Pocher (der in dem Film die Hauptrolle spielt) die Single „Ich kann nix dafür“. Bei diesem Lied handelt es sich um eine deutsche Version des Liedes Young Folks von Peter Bjorn and John, für das Remmler einen deutschen Text schrieb und auch sang. Das Lied erreichte die Top 10 der deutschen Singlecharts.

Eine Wiedervereinigung seiner alten Band Trio hätte Remmler nach eigenem Bekunden gern gesehen, jedoch misslang dieser Versuch mit Remmlers vager Begründung: „Es wäre gut gewesen, wenn es gut gewesen wäre.“

Privates

Stephan Remmler wohnt mit seiner Familie auf Lanzarote und in Basel. Er ist mit der Innenarchitektin Hilana Raitzik-Remmler verheiratet und hat drei Söhne (Cecil, Jonni und Lauro Remmler).

Diskografie

Alben

  • Peter und der Wolf (1984)
  • Stephan Remmler (1986)
  • Lotto (1988)
  • 10 Jahre bei der Stange (1990, Best-Of)
  • PROJEKT F – Auf der Suche nach dem Schatz der verlorenen Gefühle (1991, Cover-Versionen von Freddy Quinn)
  • BarbarellaMortadellaohneTeller (1992, unveröffentlicht)
  • Vamos (1993)
  • HÜH (1994)
  • Amnesia (1996)
  • 1, 2, 3, 4. .. (2006)

Singles

  • I Know It's Over (1971, als „Rex Carter“)
  • Ich liebe die Sonne (1971, als „Rex Carter“)
  • Feuerwerk (1984, als „Stephan & Nina“) - auch als Fireworks und Fuegos Artificiales veröffentlicht
  • Keine Sterne in Athen (1986)
  • Alles hat ein Ende nur die Wurst hat zwei (1987)
  • Alles hat ein Ende nur die Wurst hat zwei (Die Hackfleisch-Version) (1987)
  • Unter einer kleinen Decke in der Nacht (1987)
  • Vogel der Nacht (1987)
  • I Don't Go To U.S.A. (1987, englische Version von "Keine Sterne in Athen“)
  • Keine Angst hat der Papa mir gesagt (1988)
  • Oben aufm Berg (1988)
  • Drei weiße Birrrken feat. Status Quo (1988)
  • Einer ist immer der Loser (1989)
  • HONG 3 – Fährt ein weißes Schiff nach Hongkong (1991)
  • SCHOEN 4 – Heimweh (1991)
  • BittebitteBarbarella (1992)
  • Blank (1993)
  • Bananaboat feat. Die Toten Hosen (1993)
  • Boom Boom (1994)
  • Schweinekopf (1996)
  • Heut geht die Sonne nicht auf (1996)
  • Only Love Is The Answer feat. Brooke Russell (1997)
  • Frauen sind böse (2006, nur Internet-Download)
  • Einer muss der Beste sein (Ich ich ich) (2006)
  • Ich kann nix dafür mit Nena und Olli (2007, zum Kinofilm Vollidiot)

Auszeichnungen

  • Internationaler Musikpreis 2006 [9]

Quellen

  1. Spiegel-Interview
  2. Meldung auf LAUT.de
  3. ChartSurfer.de
  4. AustriaCharts.at
  5. Hitparade.ch
  6. ChartSurfer.de
  7. AustriaCharts.at
  8. Hitparade.ch
  9. http://www.musikexport.de Deutsches Musik-Export Büro

Weblinks


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