Stimmung (Psychologie)

Stimmung (Psychologie)

Als Stimmung bezeichnet man in der Psychologie eine Form des angenehmen oder unangenehmen Fühlens. In veraltetem Gebrauch findet sich auch das Wort Gemüt[1] oder Gemütsbewegung, Gemütsverfassung.

Inhaltsverzeichnis

Definition

Stimmungen unterscheiden sich von Gefühlen, Emotionen und Affekten dadurch, dass sie als zeitlich länger ausgedehnt erlebt werden. Stimmungen spielen eine wichtige Rolle in der Motivation. Erfahrungen erscheinen als durch Stimmungen „eingefärbt“. Bei trüber Stimmung beispielsweise wirkt die Welt „grau in grau“. Stimmungen können neben ihrem Angenehm- oder Unangenehmsein noch zahlreiche verschiedene Qualitäten besitzen, beispielsweise:

Grundstimmung(en)

Die vorherrschende Art der Stimmung einer Persönlichkeit wird als deren Grundstimmung bezeichnet. Diese Stimmung ist ein sozialpsychologisch relevantes Persönlichkeitsmerkmal.

Die Entstehungsbedingungen der Grundstimmung sind noch schwieriger zu erforschen und dem einzelnen Individuum noch weniger bewusst als die der jeweiligen Stimmungslage.

Siehe auch: Grundgefühl

Philosophie

Ein philosophischer Ansatz zur Interpretation von Stimmungen bzw. „Gestimmtheit“ findet sich im Denken des deutschen Philosophen Martin Heidegger, unter anderem in dessen Hauptwerk Sein und Zeit (1927).

Psychologie

Extreme Stimmungsschwankungen wie die Bipolare Störung deuten auf eine psychische Erkrankung hin. In der Psychiatrie lassen sich Stimmungen erfolgreich durch Psychotherapie oder auch, falls nötig, durch Psychopharmaka beeinflussen.

Viele Tätigkeiten des menschlichen Lebens können bewusst oder unbewusst als Strategien verstanden werden, Stimmungen zu verändern (vergl. Emotionale Intelligenz); so auch Daniel Goleman (in Emotionale Intelligenz, dt. 1996): „Alles, vom Lesen eines Romans oder vom Fernsehen bis zu den Aktivitäten und Freuden, für die wir uns entscheiden, kann als ein Bemühen aufgefasst werden, zu erreichen, dass wir uns besser fühlen.“

Einzelnachweise

  1. Bsp.: Das schlägt mir aufs Gemüt, vgl. den Eintrag „aufs Gemuet schlagen“ in Udos Lexikon für Redensarten, Redewendungen, idiomatische Ausdrücke, feste Wortverbindungen.

Siehe auch

Weblinks


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