Torte

Torte
Schwarzwälder Kirschtorte

Eine Torte (von italienisch torta, aus dem spätlateinischen tōrta, „rundes Brot“, „Brotgebäck“) ist ein feiner, aus mehreren horizontalen Schichten bestehender Kuchen, der nach dem Backen des Teigs mit Creme und/oder Früchten gefüllt und anschließend verziert wird. Bisweilen wird in Rezepten der französische Ausdruck Tarte verwendet.

Inhaltsverzeichnis

Moderne Torten

Die meisten Torten basieren auf Biskuit oder Mürbeteig; klassische Torten kombinieren meist einen dünnen Mürbeteigboden (zur Stabilisierung des Tortenbodens) mit Schichten aus Biskuit. Die Füllung besteht häufig aus Cremes auf Grundlage von Butter (Buttercremetorte), geschlagener Sahne (Sahnetorte) oder Quark (z. B. Käsesahnetorte, Cassata), die je nach Rezept mit Zutaten wie Vanille, Kakao, Kaffee, gemahlenen Nüssen und frischen oder kandierten Früchten sowie Spirituosen aromatisiert sind. Auch Marzipan und Konfitüren finden als Füllung Verwendung. Torten sind oft überzogen – mit der Creme, die auch zur Füllung dient, mit Glasur oder Kuvertüre – und mit Creme oder Schlagsahne aus dem Spritzbeutel, mit zu Blättern, Blüten und anderem geformter Marzipanmasse oder Schokolade und Früchten verziert.

Einfacher sind Obsttorten, die meist aus einer einzelnen Teigschicht bestehen, mit frischen oder gedünsteten Früchten belegt und mit Tortenguss bedeckt werden. Eine in Deutschland beliebte Obsttorte ist Erdbeertorte.

Fachlich zählen Konditoren auch diverse italienische Süßspeisen (Zuccotto, Cassata, Varianten des Tiramisù oder der Zuppa inglese) sowie die französischen Petit Fours zu den Tortenzubereitungen.

Traditionell werden Torten in runder Form (in der Regel mit einem Durchmesser zwischen 20 und 30 Zentimetern) hergestellt. Für bestimmte Tortenzubereitungen sowie in der gewerblichen Herstellung werden auch rechteckige Formen verwendet – die einzelnen Stücke werden dann meist als Cremeschnitten oder ähnlich bezeichnet. Die in Italien beliebten Kuppelformen (Halbkugelformen) sind mittlerweile auch in Deutschland und Österreich zu finden. Daneben haben sich in den letzten Jahren auch diverse Phantasieformen etabliert (Sternform etc.), die aber vorwiegend in der häuslichen Zubereitung zu finden sind.

Kindergeburtstagstorte

Für die Herstellung von Torten und anderen Feinbackwaren gibt es einen eigenen Berufsstand, den Konditor (schweizerisch Confiseur). In der gehobenen Gastronomie ist der Pâtissier mit der Zubereitung betraut.

Da die Zubereitung von Torten aufwändiger ist und oft größere Kenntnisse erfordert als die eines einfachen Kuchens, werden Torten oft zu besonders festlichen Anlässen serviert, etwa als Hochzeitstorte.

Der Tortenwurf ist ein Teil klassischer Comedy, in neuerer Zeit auch eine Form des sozialen Protests.

Geschichte

Bei Adelung ist 1793 zu lesen: „Torte, in den Küchen, ein Gebackenes, welches gemeiniglich aus einem Butterteige in einer eigenen Pfanne bereitet, und hernach in einem Backofen gebacken wird. Man hat sie gefüllt und ungefüllt.“

Der Begriff „Torte“ bezeichnete ursprünglich aber keine süße Konditoreiware, sondern eine gefüllte Pastete, die meistens herzhaft war. Dieselbe Bedeutung hatte das zugrunde liegende italienische Wort torta. In dieser Bedeutung wurde der Begriff noch im 19. Jahrhundert verwendet. Das Wiener Appetit-Lexikon von 1894 erwähnt noch eine damals populäre Marinetorte in Gestalt eines Segelschiffes nach dem Vorbild alter Schaugerichte, die mit Klößen aus Hechtragout, Pilzen, Austern und Krebsschwänzen gefüllt war „und Hummerschwänze sich im Tauwerk schaukeln.“[1]

Als älteste süße Torten gelten Mandeltorte (gefüllt mit einer Mandelmasse) und die Linzer Torte. Die ersten bekannten Rezepte für Cremeschnitten erschienen 1651 bei La Varenne. Die meisten heute bekannten Sahne-, Schokoladen- und Cremetorten entstanden erst im 19. und 20. Jahrhundert. Die Herstellung von Schlagsahne mit dem Schneebesen vor der Erfindung des elektrischen Handrührgerätes war sehr zeitaufwändig. Canache wurde um 1850 in Paris erfunden, Buttercreme wird von deutschen Konditoren erst seit Ende des 19. Jahrhunderts verwendet.[2]

Bekannte Torten

   

Einzelnachweise

  1. Robert Habs/Leopold Rosner, Appetit-Lexikon, Badenweiler 1997, S. 528 (EA Wien 1894)
  2. Irene Krauß, Chronik bildschöner Backwerke, Stuttgart 1999, S. 265 ff.

Weblinks

 Commons: Konditorei-Spezialitäten – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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  • torte — (n.) sweet cake, tart, 1748, from Ger. Torte; earlier sense of round cake, round bread (1550s) is from M.Fr. torte; both from L.L. torta flat cake, also round loaf of bread (Cf. It. torte, Sp. torta), probably related to TART (Cf. tart) (n.1);… …   Etymology dictionary

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  • Torte — (franz. tarte; ital. u. span. torta; v. lat. tortus, »gedreht«), ursprünglich ringförmiges Backwerk, jetzt: seiner platter Kuchen …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

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  • torte — ► NOUN (pl. torten or tortes) ▪ a sweet cake or tart. ORIGIN German, from Latin torta round loaf, cake …   English terms dictionary

  • torte — [tôrt; ] Ger [ tō̂r′tə] n. pl. tortes or Ger. torten [tō̂r′tən] [tō̂r′tən] [Ger < It torta < LL(Ec), twisted bread: see TART2] a rich cake, variously made, as of eggs, finely chopped nuts, and crumbs or a little flour …   English World dictionary

  • Torte — Not to be confused with tort, a civil wrong at law. A torte is a cake made with many eggs and usually ground nuts or even bread crumbs instead of or in addition to flour. [ [http://www.m w.com/dictionary/torte] Merriam Webster Collegiate… …   Wikipedia

  • torte — ⇒TORS, TORSE ou TORTE, adj. et subst. masc. I. Adjectif A. [En parlant d une matière souple] Qui est tordu; qui a été soumis à une torsion. Soie torse. Les fils sont de tors droit ou de tors gauche (...). Dans le fil tors gauche, les spirales… …   Encyclopédie Universelle

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