Verkündigung Mariens

Verkündigung Mariens

Verkündigung bzw. verkündigen ist das nachdrückliche Kundtun eines wichtigen Sachverhalts. Das Wort wird vor allem im Bereich der Religion verwendet (siehe auch Kerygma) und ist dort gleichbedeutend mit dem Predigen von Gottes Wort.
Demgegenüber wird das Wort Verkündung im Zusammenhang mit Prophezeiungen verwendet, sowie beim öffentlichen Bekanntmachen eines Sieges oder eines Gerichtsurteils.

Inhaltsverzeichnis

Verkündigung zur Weitergabe des Glaubens

Im Christentum wird als Verkündigung die Weiterverbreitung des Evangeliums (wörtlich "Gute Nachricht") von Jesus Christus bezeichnet, wobei sein Leben, die Liebe Gottes, die Erlösung durch sein Sterben und die Auferstehung im Mittelpunkt stehen.

Die Glaubensverkündigung wurde von Jesus nach seiner Auferstehung den Jüngern aufgetragen (Geht hinaus in alle Welt und lehret alle Völker, und taufet sie im Namen des Vaters ..., siehe Mt.28,19). Der missionarische Einsatz der frühen Christen trug wesentlich zur raschen Verbreitung des Christentums bei, obwohl er auch zu Christenverfolgungen führte.

Im außerkirchlichen Sprachgebrauch wird statt „Verkündigung“ eher das Wort Mission verwendet. Es beinhaltet allerdings auch begleitende Tätigkeiten wie Sozial- und Entwicklungshilfe, Angebote zur Bildung und ähnliches. Ebenso haben die Wörter Volksmission und Straßenmission die Verkündigung von Gottes Wort zum Hauptinhalt. Auch der Islam kennt Formen der religiösen Verkündigung, die sich allerdings von der christlichen in Inhalt, Methoden und Wortwahl deutlich unterscheidet.

Als Verkündigung im engeren Sinn wird die Predigt in einem Gottesdienst bezeichnet, vor allem im evangelischen Sprachgebrauch. Funktionell trifft dies ebenso auf die Lesungen und die Predigt im katholischen Gottesdienst (siehe Heilige Messe) und bei den Orthodoxen zu. In allen christlichen Konfessionen wird dies besonders an hohen Festtagen deutlich - etwa im Weihnachtsevangelium, wo der Engel das Wort an die Hirten richtet: Seht, ich verkündige euch eine große Freude, die allem Volk widerfahren wird! (Lukas 2,10).

Mariä Verkündigung

Die Verkündigung von Leonardo da Vinci, um 1472-1475
Die Verkündigung von El Greco, 1575
Siehe auch Verkündigung des Herrn

Verkündigung oder Mariä Verkündigung nennt man jene Begebenheit in der Bibel (Neues Testament), als Maria die Geburt ihres Sohnes Jesus Christus durch den Engel Gabriel verkündigt wurde und sie ihr Einverständnis gab. Dieses Ereignis wird traditionell am 25. März gefeiert und von der Kirche seit den 1980ern exakter als Verkündigung des Herrn bezeichnet. Das Fest galt in Europa lange Zeit als Jahresbeginn, in England bis in das 16. Jahrhundert.

Die Verkündigung im Bericht von Lukas

Der Bibeltext von der Verkündigung stammt aus dem Lukasevangelium 1.Kapitel. Dort wird folgendes erzählt:

Als Marias Verwandte Elisabeth im sechsten Monat zu Johannes (dem Täufer) schwanger ist, erscheint der Engel Gabriel in Nazareth bei Maria, der späteren Gottesmutter (Lk 1, 30-32):
Sei gegrüßt, du Begnadete, der Herr ist mit dir. Sie erschrak über die Anrede und überlegte, was dieser Gruß zu bedeuten habe.
Da sagte der Engel zu ihr: Fürchte dich nicht, Maria; denn du hast bei Gott Gnade gefunden. Du wirst ein Kind empfangen, einen Sohn wirst du gebären: dem sollst du den Namen Jesus geben. Er werde Sohn Gottes genannt werden und den Thron Davids erhalten.

Da Maria mit Josef erst verlobt war, fragte sie, wie das geschehen solle. Der Engel kündigte ihr die Empfängnis durch den Heiligen Geist an und verwies die Zweifelnde auf Elisabeth, die nun im Alter einen Sohn trage - denn für Gott ist nichts unmöglich. Die Anrede des Engels wurde zum Beginn des Gebets „Gegrüßet seist Du, Maria“.

„Mariae Verkündigung“ in der Kunst

Die Szene ist durch die Jahrhunderte ein häufiges Motiv der bildenden Kunst und besonders in der Renaissance vielfältig dargestellt. Meist ist Gabriel gemeinsam mit Maria abgebildet und häufig weisen Madonnenlilien darauf hin, dass Maria jungfräulich ist.

Es gibt in der künstlerischen Darstellung der Verkündigung unterschiedliche Phasen/Einzelphasen: Botschaft, Begrüßung und Gespräch. Fünf Unterphasen: Conturbatio, Aufregung der Maria wegen der unerwarteten und bedeutungsvollen Botschaft - Cogitatio, die Überlegung über das soeben Gesagte - Interrogatio, die Nachfrage - Humiliatio, die Unterwerfung unter den göttlichen Willen - Meritatio, die Betonung des Verdienstes der Maria.

Siehe auch

Weblinks


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