Vetschau/Spreewald

Vetschau/Spreewald
Wappen Deutschlandkarte
Wappen der Stadt Vetschau/Spreewald
Vetschau/Spreewald
Deutschlandkarte, Position der Stadt Vetschau/Spreewald hervorgehoben
51.78361111111114.07361111111160
Basisdaten
Bundesland: Brandenburg
Landkreis: Oberspreewald-Lausitz
Höhe: 60 m ü. NN
Fläche: 110,22 km²
Einwohner:

8.770 (31. Dez. 2010)[1]

Bevölkerungsdichte: 80 Einwohner je km²
Postleitzahl: 03226
Vorwahl: 035433
Kfz-Kennzeichen: OSL
Gemeindeschlüssel: 12 0 66 320
Stadtgliederung: 10 Ortsteile
Adresse der
Stadtverwaltung:
Schlossstraße 10
03226 Vetschau/Spreewald
Webpräsenz: www.vetschau.de
Bürgermeister: Bengt Kanzler (parteilos)
Lage der Stadt Vetschau/Spreewald im Landkreis Oberspreewald-Lausitz
Sachsen Cottbus Landkreis Dahme-Spreewald Landkreis Elbe-Elster Landkreis Spree-Neiße Landkreis Teltow-Fläming Altdöbern Bronkow Calau Frauendorf (Amt Ortrand) Großkmehlen Großräschen Grünewald Guteborn Hermsdorf (bei Ruhland) Hohenbocka Kroppen Lauchhammer Lindenau (Oberlausitz) Lübbenau/Spreewald Luckaitztal Neupetershain Neu-Seeland Ortrand Ruhland Schipkau Schwarzbach (Lausitz) Schwarzheide Senftenberg Tettau (Brandenburg) Vetschau/SpreewaldKarte
Über dieses Bild

Vetschau/Spreewald, niedersorbisch Wětošow/Błota, ist eine Kleinstadt im Landkreis Oberspreewald-Lausitz im Süden des Bundeslandes Brandenburg, in Deutschland.

Inhaltsverzeichnis

Geografie

Der Ratskeller am Markt in Vetschau
Schloss Vetschau
Das älteste Haus Vetschaus
Blick auf die beiden Kirchenschiffe der Doppelkirche
Schönebegk-Gedenkstein
Der Nachbau der Slawenburg

Vetschau liegt am Südrand des Spreewaldes ostsüdöstlich von Lübbenau und nördlich der ehemaligen Kreisstadt Calau. Die nördlichen Ortsteile liegen unmittelbar im Biosphärenreservat Spreewald.

Stadtgliederung

Als Ortsteile der Stadt sind ausgewiesen:

  • Göritz (niedersorbisch Chórice)
  • Koßwig (Kósojce)
  • Laasow (Łaz)
  • Missen (Pšyne) - Der Ort hat 490 Einwohner, welche seit etwa 1990 konstant ist. Die urkundliche Ersterwähnung erfolgte 1346 im amtlichen Kirchbuch. Gründer war wahrscheinlich ein Herr von Zabelitz aus der Umgebung von Meißen. Dessen Herkunft war auch für den alten Namen des Ortes Misne verantwortlich. Sehenswert ist die neogotische Kirche aus dem 19. Jahrhundert. Die Grundschule ist ein Modellversuch des Landes Brandenburg „Kleine Grundschule“.[2]
  • Naundorf (Njabožkojce)
  • Ogrosen (Hogrozna)
  • Raddusch (Raduš)
  • Repten (Herpna)
  • Stradow (Tšadow)
  • Suschow (Zušow)

Daneben existieren die bewohnten Gemeindeteile Belten (Běłośin), Fleißdorf (Długi), Gahlen (Gołyń), Lobendorf, Märkischheide (Wusoka, bis 23. Oktober 1937 amtlich deutsch Weissagk[3]), Tornitz (Tarnojsk) und Wüstenhain (Huštań).

Geschichte

Das Wappen für Rath und Gmaind des Marckhts Vetzschew wurde dem Ort am 17. März 1548 durch König Ferdinand I. in Augsburg ausgestellt. Die Urkunde war lange verschollen und wurde erst im Juli 2005 auf einem Dachboden in Vetschau wieder entdeckt[4].

Vetschau war von 1964 bis 1996 Standort eines der größten Braunkohlekraftwerke der Region, des Kraftwerks Vetschau. Die Schornsteine des Kraftwerks waren Wahrzeichen der Stadt, sorgten aber auch für eine erhebliche Schwefeldioxidbelastung.

Eingemeindungen

Märkischheide wurde 1959 eingemeindet.[5] Ende 2001 wurden vier[6], Ende 2002 zwei[7] und im Oktober 2003 weitere vier ehemalige Gemeinden eingegliedert[8].

Ehemalige Gemeinde Datum Anmerkung
Briesen 1. Januar 1926 Eingemeindung nach Tornitz
Dubrau 1. Oktober 1966 Eingemeindung nach Koßwig
Fleißdorf 1. Januar 1974 Eingemeindung nach Naundorf
Gahlen 1. Januar 1957 Eingemeindung nach Missen
Göritz 31. Dezember 2001
Jehschen 1. Januar 1928 Eingemeindung nach Missen
Koßwig 26. Oktober 2003
Laasow 26. Oktober 2003
Märkischheide 1. April 1959
Missen 26. Oktober 2003
Naundorf 31. Dezember 2001
Ogrosen 31. Dezember 2002
Raddusch 26. Oktober 2003
Repten 31. Dezember 2001
Schönebegk 1. Januar 1928
Stradow 31. Dezember 2001
Suschow 31. Dezember 2002
Tornitz 1. Mai 1974 Eingemeindung nach Laasow
Wüstenhain 1. Mai 1974 Eingemeindung nach Laasow


Politik

Stadtverordnetenversammlung (StVv)

Der Stadtverordnetenversammlung besteht aus 18 Stadtverordneten und dem Bürgermeister.

(Stand: Kommunalwahl am 28. September 2008)

Wappen

Das Wappen wurde am 3. Mai 1993 genehmigt.

Blasonierung: „Gespalten; vorn in Rot ein aufgerichteter, nach links gewendeter silberner Windhund mit goldenem Halsband, hinten blau-silbern geschacht.“[9]

Flagge

Die Flagge besteht - bei Aufhängung an einem Querholz - aus zwei Längsstreifen in den Farben Weiß - Rot, auf die das Stadtwappen auf der Nahtstelle aufgelegt ist.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

In Vetschau ist das Niederlausitzer Storchenzentrum mit Ausstellungen zum Weißstorch und Informationen zum Biosphärenreservat Spreewald ansässig.

Bauwerke

Vetschau verfügt über eine zum Teil noch gut erhaltene historische Bausubstanz. Diverse Gebäude sind in der Denkmalliste eingetragen. Im bereits um 1540 entstandenen Schloss Vetschau sitzt heute die Stadtverwaltung. Besonders bekannt ist die aus dem 17. Jahrhundert stammende Wendisch-Deutsche Doppelkirche. Als ältestes Wohnhaus der Stadt gilt das um 1710 entstandene Fachwerkhaus in der Schlossstraße 8, an dessen bemaltem Längsbalken ein historischer Segensspruch zu lesen ist. Bemerkenswert ist auch der um 1890 entstandene Ratskeller Vetschau am Markt 5. Am Rande Vetschaus steht die Ende des 19. Jahrhunderts entstandene katholische Heilige-Familie-Kirche. Zur Erinnerung an die 1928 erfolgte Eingemeindung des Dorfes Schönebegk nach Vetschau wurde 2008 in der Friedrich-Ludwig-Jahn-Straße ein Gedenkstein aufgestellt.

Im Ortsteil Raddusch befindet sich mit der Slawenburg Raddusch ein originalgetreuer Nachbau einer Slawenburg.

Städtepartnerschaft

Wirtschaft und Infrastruktur

Verkehr

Vetschau liegt an der Bundesautobahn 15 und der Bundesstraße 115. Durch Vetschau führt die Hauptstrecke der Bahn AG BerlinLübbenauCottbusForst (Lausitz)PKP.

Persönlichkeiten

Ehrenbürger[10]

  • Ferdinand Griebenow, (1848–1910), Unternehmer, am 15. Juli 1898 zum Ehrenbürger ernannt.
  • Selma Griebenow, geborene Blütchen (1851–1942), Stifterin, am 15. Juli 1898 zur Ehrenbürgerin ernannt.
  • Richard Hellmann, (1876–1971), Unternehmer, am 3. Mai 1929 zum Ehrenbürger ernannt.
  • Peter Ettelt, (1966-2009), Musiker, am 10. Dezember 2009 zum Ehrenbürger ernannt.

Söhne und Töchter der Stadt

Literatur

  • Claus Reimann: Vetschau. Ein Tor zum Spreewald. EUROVERLAG, Cottbus 1993.

Einzelnachweise

  1. Amt für Statistik Berlin-Brandenburg: Bevölkerung im Land Brandenburg am 31. Dezember 2010 nach amtsfreien Gemeinden, Ämtern und Gemeinden (PDF; 31,71 KB), Stand 31. Dezember 2010. (Hilfe dazu)
  2. Märkische Oderzeitung, 22. September 2005, S. 11
  3. Statistik des Deutschen Reichs, Band 450: Amtliches Gemeindeverzeichnis für das Deutsche Reich, Teil I, Berlin 1939; Seite 249
  4. Brandenburgische Archive Heft 24, S. 5-11 als PDF
  5. Gemeinden 1994 und ihre Veränderungen seit 01.01.1948 in den neuen Ländern, Verlag Metzler-Poeschel, Stuttgart, 1995, ISBN 3-8246-0321-7, Herausgeber: Statistisches Bundesamt
  6. StBA: Änderungen bei den Gemeinden Deutschlands, siehe 2001
  7. StBA: Änderungen bei den Gemeinden Deutschlands, siehe 2002
  8. StBA: Änderungen bei den Gemeinden Deutschlands, siehe 2003
  9. Wappenangaben auf dem Dienstleistungsportal der Landesverwaltung des Landes Brandenburg
  10. Ehrenbürger der Stadt Vetschau / Spreewald

Weblinks

 Commons: Vetschau/Spreewald – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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