Missen (Vetschau)

Missen (Vetschau)
Missen
Pšyne
Koordinaten: 51° 44′ N, 14° 3′ O51.72722222222214.05111111111168Koordinaten: 51° 43′ 38″ N, 14° 3′ 4″ O
Höhe: 68 m ü. NN
Einwohner: 481 (31. Dez. 2002)
Eingemeindung: 26. Okt. 2003
Postleitzahl: 03226
Vorwahl: 035752

Missen, niedersorbisch Pšyne, ist ein Ortsteil der Stadt Vetschau/Spreewald im Nordosten des südbrandenburgischen Landkreises Oberspreewald-Lausitz.

Inhaltsverzeichnis

Lage

Missen liegt in der Niederlausitz östlich des Naturparks Niederlausitzer Landrücken und wird von der Luckaitz durchflossen. Der Dorfanger ist in Ost-West-Richtung angelegt. Im Norden des Ortes befinden sich die Wohnungsbauten, im Süden landwirtschaftliche Anlagen. Im Osten liegen die Schule, Geschosswohnungen, der Friedhof und der Sportplatz.

Umgeben ist der Ort von Vetschauer Ortsteilen. Im Norden liegt der Gemeindeteil Jehschen sowie die Orten Repten und Erlenau weiter im Norden folgt die Stadt Vetschau/Spreewald. In Nordosten, Osten und Südosten folgen die Orte Tornitz, Briesen, Wüstenhain und Lassow. Westlich von Missen befinden sich der Gemeindeteil Gahlen sowie die Stadt Calau und im Nordwesten ihr Ortsteil Bolschwitz. Im Süden grenzt der Ort an Ogrosen, weiter südlich folgen Ortsteile der Gemeinde Luckaitztal.

Geschichte

Ortsgeschichte

Es wird angenommen, dass es sich bei dem Angerdorf Missen wie beim Gemeindeteil Gahlen und beim 1986/1987 abgebrochenen Ort Kahnsdorf um eine planmäßige deutsche Siedlung handelt, die im Auftrag des Bistum Meißen angelegt wurde. Der Ortsname lässt eine Verbindungen zum Wort Meißen zu. Ernst Eichler leitet den Ortsnamen vom altsorbischen Wort Mšina oder Mšeny was mit Moos bestanden bedeutet, ab. Das Küchengut Missen war ein Bauerndorf der Markgrafschaft Niederlausitz für das Ablieferungspflicht nach Lübben bestand. Im Jahr 1346 wurde die Missener Kirche erstmals erwähnt. Der älteste Teil des Ortes wird zwischen Kirche und Winkel vermutet, da von dieser Stelle aus die Straßen strahlenförmig in die Nachbarorte führen. Im Jahr 1761 wird der Ort als Missen sowie als Pschinne erwähnt, 1843 folgt die Nennung als Pšyny.

Nach dem Wiener Kongresses kam Missen mit der gesamten Niederlausitz an das Königreich Preußen und gehörte zum Landkreis Calau. Nach der Separation kam das Erbrichtergut an den Grafen von Pourtales. Dabei handele es sich um einen landwirtschaftlichen Großbetrieb mit 30 Arbeitskräften. Neben dem Erbrichtergut entwickelte sich das Kruggut bestehend aus Brennerei, Brauerei und Gaststätte mit 15 Arbeitskräften. Des Weiteren gab es im Ort eine Wassermühle.

Am 1. Januar 1928 wurde der Ort Jehschen nach Missen eingegliedert. Nach dem Zweiten Weltkrieg gehörte Missen zum 1952 neugegründeten Kreis Calau. Im Jahr 1955 wurde in Missen eine Zentralschule mit Turnhalle und Schulküche errichtet. Der Nachbarort Gahlen wurde am 1. Januar 1957 eingemeindet.[1] Der Ort gehört zum Kirchenkreis Niederlausitz. Am 26. Oktober 2003 wurde das Dorf mit den Orten Koßwig, Lassow und Raddusch in Vetschau/Spreewald eingegliedert.[2]

Einwohnerentwicklung

Einwohnerentwicklung in Missen von 1875 bis 2002 [3]
Jahr Einwohner Jahr Einwohner Jahr Einwohner Jahr Einwohner Jahr Einwohner Jahr Einwohner Jahr Einwohner
1875 275 1933 386 1964 694 1989 511 1993 489 1997 515 2001 481
1890 315 1939 359 1971 674 1990 498 1994 497 1998 510 2002 481
1910 347 1946 539 1981 602 1991 494 1995 502 1999 500
1925 359 1950 531 1985 570 1992 499 1996 509 2000 492

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Die Dorfkirche wurde 1887 im Stil der Neogotik anstelle einer baufälligen Fachwerkkirche errichtet. Sie besteht aus einem Saalbau mit fünfseitiger Apsis und einem eingezogenem quadratischem Turm. In der Kirche befindet sich eine Sauer-Orgel aus der Erbauungszeit der Kirche. Die Kirche gehört zu den Baudenkmalen der Stadt Vetschau/Spreewald.

Wirtschaft und Infrastruktur

Nördlich von Missen verläuft die Bundesautobahn 15.

In Missen gibt es heute eine Grundschule und einen Kindergarten. Die Grundschule wurde für den Modellversuch des Landes Brandenburg "Kleine Grundschule" ausgewählt. Die ehemalige Oberschule ist im Neoklassizistischen Stil der DDR errichtet.

Einzelnachweise

  1. Gemeinden 1994 und ihre Veränderungen seit 01.01.1948 in den neuen Ländern, Verlag Metzler-Poeschel, Stuttgart, 1995, ISBN 3-8246-0321-7, Herausgeber: Statistisches Bundesamt
  2. StBA: Änderungen bei den Gemeinden Deutschlands, siehe 2003
  3. Statistik Brandenburg (PDF)

Literatur

  • Ernst Eichler: Die Ortsnamen der Niederlausitz. VEB Domowina-Verlag, Bautzen 1975.

Weblinks


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