Westerwaldlied

Westerwaldlied
Westerwald bei Arborn
Der Westerwald bei Ersfeld
Getreideernte im Westerwald 1958

Der Westerwald ist ein rechtsrheinisch gelegenes Mittelgebirge in den deutschen Bundesländern Rheinland-Pfalz, Hessen und Nordrhein-Westfalen. Er ist Teil des Rheinischen Schiefergebirges. Seine höchste Erhebung ist mit 657 m ü. NN die zum „Hohen Westerwald“ gehörende Fuchskaute. Er wird landläufig definiert als jenes Land zwischen den Flüssen Dill, Lahn, Sieg und Rhein.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Lage

Der Westerwald liegt südwestlich des Dreiländerecks Rheinland-Pfalz–Hessen–Nordrhein-Westfalen im Landkreis Altenkirchen, Lahn-Dill-Kreis, Landkreis Limburg-Weilburg, Landkreis Neuwied, Rhein-Lahn-Kreis, Rhein-Sieg-Kreis, Westerwaldkreis und im Kreis Siegen-Wittgenstein. Er befindet sich südlich des Rothaargebirges, südwestlich des Gladenbacher Berglandes, nördlich des Taunus und östlich des Mittelrheins und erstreckt sich etwa südlich von Siegen/Burbach, südwestlich von Haiger, nordwestlich von Weilburg, nördlich von Limburg an der Lahn, nordöstlich von Koblenz, östlich von Linz am Rhein, südöstlich von Wissen und südlich von Betzdorf. In seinem Zentrum liegen Bad Marienberg, Hachenburg und Westerburg.

Im Uhrzeigersinn wird der Westerwald durch die Tallandschaften dieser Fließgewässer begrenzt: dem Rhein zwischen Koblenz und Linz, der Sieg bis Betzdorf, der Heller, der Dill und ab deren Mündung bei Wetzlar der Lahn bis Lahnstein.

Geomorphologisch gehört der Westerwald zum Rheinischen Schiefergebirge und bildet den Großteil von dessen östlicher, rechtsrheinischer Hälfte. Es gehört allerdings auch das östlich der Dill gelegene Gladenbacher Bergland und die bis 680 m hohe Struth zum Naturraum Westerwald, während die bis 641 m hohe Haincher Höhe (von der die Struth abzweigt) nebst der 579 m hohen Kalteiche schon zum Rothaargebirge gezählt wird.

Aufteilung

Höhenmäßig gliedert sich der Westerwald in diese drei Regionen:

Unterer bzw. Vorderer Westerwald oder Vorderwesterwald:

Der „Untere Westerwald“ grenzt an die Tallandschaften von Rhein und Lahn und stellt den West- und Südwestteil des Westerwalds als zertaltes Rumpfgebirge in Höhenlagen von 200 bis 400 m dar. Darin eingelagerte Senkungsräume (Dierdorfer Senke, Montabaurer Senke) sind für ihre Tonvorkommen bekannt (Kannenbäckerland). Im Südwesten befindet sich mit der waldreichen Montabaurer Höhe (545 m) ein Härtlingszug aus Quarzit sowie das Naturschutzgebiet Malberg. Das nordwestlich anschließende Siebengebirge bei Bonn (bis 464 m) wird räumlich schon dem Mittelrheingebiet zugerechnet.

Oberer Westerwald:

Der „Oberer Westerwald“ liegt als teils bewaldetes vulkanisches Kuppenland mit größeren Basaltdecken vor allem im Bereich der Westerwälder Seenplatte auf etwa 350 bis 500 m Höhe. Südlich schließt sich als Teil des Lahntals das Hügelland des Limburger Beckens an.

Hoher Westerwald:

Der „Hohe Westerwald“ ist eine mit Wäldern versehene, wellige und zugleich basalthaltige Hochfläche mit ausgeprägtem Reizklima auf rund 450 bis 657 m Höhe. Hier befindet sich mit der Fuchskaute der höchste Berg des Westerwalds.

Ortschaften

Kreisstädte im Westerwald sind: Altenkirchen (Landkreis Altenkirchen), Montabaur (Westerwaldkreis) und Neuwied (Landkreis Neuwied). Darüber hinaus haben der Lahn-Dill-Kreis, der Landkreis Mayen-Koblenz, der Rhein-Lahn-Kreis und der Landkreis Limburg-Weilburg Anteile am Westerwald. Nimmt man die Sieg als nördliche geografische Begrenzung des Westerwaldes an, so gehört ebenfalls der rechtsrheinische Rhein-Sieg-Kreis zu Teilen (z. B. das Siebengebirge und die Gemeinden Eitorf und Windeck) dazu.

Geologie

Säulenbasalt am Hummelsberg

Geologisch ist der Westerwald Teil des Rheinischen Schiefergebirges und stellt wie dieses einen stark erodierten Rest des großen variszischen Gebirgssystems dar, welches in der Vorzeit große Teile Europas prägte.

Das devonische Grundgebirge wird von vulkanischen Massen aus dem Tertiär überlagert, insbesondere Basalten und Tuffen. Wirtschaftlich bedeutend war und ist neben der Gewinnung von Schiefer, Kalk, Quarzit und Ton auch das Eisen, der Bimskies im Neuwieder Becken, verschiedene Mineralquellen und früher der Abbau von Braunkohle.

Das gesamte Gebiet des Westerwalds lag im Erdaltertum (vor 600 bis 270 Mio. Jahren) unter einem tropisch warmen Meeresarm. Dieses Meer lagerte viele Kilometer dicke Sedimente in die variszische Geosynklinale ab, die bei der folgenden Gebirgsbildung stark gefaltet wurden. Die am Nord- und Südwestrand des Westerwalds gelegenen Städte Siegen und Koblenz gaben auch zwei Schichten des Unter-Devons mit ihren bunten Schiefern ihre Namen. Den oberen Gebirgsstock bilden ausgedehnte vulkanische Decken aus Basalt mit eingelagerten Tuffen.

In einigen Gebieten baut man seit langem Schiefer und Ton ab, der im so genannten Kannenbäckerland, aber auch an einigen anderen Orten in Töpfereien weiterverarbeitet wird. Auch der Export, insbesondere nach Italien, ist bedeutend (über eine Million Tonnen pro Jahr). Im östlichsten Westerwald (hessischer Teil) finden sich interessante Kalksteinvorkommen aus unterschiedlichsten geologischen Zeiträumen. Der Erdbacher Kalk aus dem Unterkarbon gab einer kleinen Zeitstufe den Namen „Erdbachium“.

Bei Breitscheid finden sich Reste eines Atolls aus dem subtropischen Devonmeer vor 380 Millionen Jahren. Teile dieser Kalkformation werden im Tagebau gewonnen; bei Enspel wurde ein Fossilien-Schutzgebiet eingerichtet, in dem Institute mehrerer Hochschulen Forschungen und Exkursionen betreiben. Einige Karsthöhlen sind Forschungsthemen der Speläologie und bewirken das zeitweilige Verschwinden und Wiederauftauchen des Erdbachs.

Das geologisch alte Rumpfgebirge des Westerwalds wird in seinem nördlichen Teil von vulkanischem Hochland aus tertiären Basaltdecken überlagert. Es überdeckt ein Gebiet von etwa 50 × 70 km, woraus sich rund 3.000 km² ergeben, womit der Westerwald zu den flächenmäßig größeren Gebirgen Deutschlands gehört. Im Bereich von Senkungsräumen hat er in seinem flacheren Westteil („Vorderer“ oder „Unterer Westerwald“) den Charakter eines Hügellands. Typisch für die Wirtschaft des zu etwa 40 % bewaldeten „Oberen Westerwalds“ ist der traditionelle Abbau von Schiefer, Ton, Diabas und Basalt, die Töpferei und die Eisenindustrie; unter anderem auch Bergbau im Siegerländer Erzrevier. Der Westerwald hat trotz seiner relativ geringen Höhe ein für Mittelgebirge typisches Reiz-Klima. Wirtschaftlich-kulturell gehört er zu den bekanntesten Gebirgen Deutschlands.

Berge

Der höchste Berg des Westerwalds ist die im „Hohen Westerwald“ befindliche Fuchskaute. Zahlreiche Berggipfel und -kuppen übersteigen die 600-Meter-Höhenlinie. Zu den Erhebungen des Westerwalds gehören (sortiert nach Höhe in Meter über Normalnull):

Hauptartikel: Liste der Berge und Erhebungen des Westerwalds

  • Fuchskaute (657 m), bei Willingen, Westerwaldkreis, Rheinland-Pfalz
  • Stegskopf (654 m), bei Emmerzhausen, Landkreis Altenkirchen, Rheinland-Pfalz
  • Salzburger Kopf (653 m), bei Salzburg, Westerwaldkreis, Rheinland-Pfalz
  • Höllberg (643 m), bei Driedorf, Lahn-Dill-Kreis, Hessen
  • Auf der Baar (618 m), bei Driedorf / Breitscheid, Lahn-Dill-Kreis, Hessen
  • Barstein (614 m), bei Breitscheid, Lahn-Dill-Kreis, Hessen
  • Knoten (605 m), bei Driedorf, Lahn-Dill-Kreis, Hessen
  • Die Höh (598 m), bei Burbach, Kreis Siegen-Wittgenstein, Nordrhein-Westfalen
  • Montabaurer Höhe (545 m) mit dem Köppel (540 m), bei Montabaur, Westerwaldkreis, Rheinland-Pfalz
  • Hohenseelbachskopf (530 m), bei Daaden, Kreis Siegen-Wittgenstein und Landkreis Altenkirchen, Nordrhein-Westfalen u. Rheinland-Pfalz
  • Gräbersberg (513 m) bei Alpenrod, Westerwaldkreis, Rheinland-Pfalz
  • Mahlscheid (509 m), bei Herdorf, Kreis Siegen-Wittgenstein und Landkreis Altenkirchen, Nordrhein-Westfalen u. Rheinland-Pfalz
  • Dernbacher Kopf (427m), bei Dernbach (Landkreis Neuwied), Rheinland-Pfalz
  • Malberg (422 m), bei Moschheim
  • Heidenhäuschen (398 m), bei Waldbrunn, Landkreis Limburg-Weilburg, Hessen
  • Hummelsberg (389 m), bei Linz am Rhein, Landkreis Neuwied, Rheinland-Pfalz
  • Beulskopf (388 m), bei Altenkirchen, Landkreis Altenkirchen, Rheinland-Pfalz

Gewässer

Wied bei Michelbach

Fließgewässer

Zu den Fließgewässern des Westerwalds gehören:

Stillgewässer

Zu den Stillgewässern des Westerwalds gehören:

Geschichte

Frühzeit

Auf Grund der vorgeschichtlichen Funde konnte festgestellt werden, dass schon die Kelten im Westerwald ansässig waren und die Eisenerzvorkommen nutzten; das war in der sog. Hallstattzeit (ältere Eisenzeit, ca. 750 bis 500 v. Chr.). Die Einwanderung erfolgte aller Wahrscheinlichkeit nach vom Hunsrück aus. Aus der La-Tène-Zeit stammen die keltischen ringwallbewehrten Schutz- und Fliehburgen, die u.a. auf dem Malberg anzutreffen sind.

Schon während der La-Tène-Zeit drangen vom Osten und vom Siegtal die Germanen ein; sie kamen um 380 v. Chr. in den oberen Westerwald, umgingen den Hohen Westerwald als unwegsame Waldwildnis und stießen im 2. Jahrhundert zum Rhein vor.

Römerzeit

Noch in der Zeit, als die keltische Bevölkerung den vordringenden Germanen nach Westen ausweichen musste, drangen links des Rheins die Römer vom Südwesten her vor. Ihnen gelang es jedoch nur einen Streifen rechts des Rheins und den sog. "Rhein-Westerwald" zu gewinnen; der Westerwald blieb außerhalb der römischen Besatzungszone, denn die Römer zogen es vor, vor ihren Grenzen eine siedlungsarme, möglichst unwegsame Wildnis zu erhalten.

Chattenzeit

Die endgültige Besiedlung und damit die Territorialgeschichte des Westerwalds begann mit dem Eindringen der Chatten (Hessen) nach der Vertreibung der Römer im 3. Jahrhundert n. Chr.. Endungen der Siedlungsnamen wie -ar, -mar und -aha ("Haigraha" = Haiger) stammen doch noch aus der Völkerwanderungszeit. Diese ersten Siedlungen der Chatten lagen in der Peripherie des Westerwalds in boden- und klimagünstigen Becken und Tälern. Als Beispiel können die Städte Hadamar, Lahr und Wetzlar gesehen werden. Vom 4. bis zum 6. Jahrhundert entstanden die Siedlungen der Landnahmezeit in unwegsamere Gebiete, mit Endungen auf -ingen und -heim, wie Bellingen und Bladernheim; diese liegen auf den weiten Hochflächen des Oberwesterwaldes.

Frankenzeit

Die Franken bauten ihre alten Siedlungskammern am Rande des Westerwalds zu Kerngebieten ihrer Gaue, um langsam und bleibend Stützpunkte im Landesinnern zu errichten. Es entstanden Orte der Rodezeit mit Namen auf -rode, -scheid, -hahn (=Hag), -berg, -tal und -seifen: mit der Schaffung von Rodesiedlungen und dem Holzeinschlag für die Erzverhüttung begann die Vernichtung des Waldes in großem Umfang.[1] Zwischen dem 6. und 9. Jahrhundert erfolgte von den Altsiedlungen aus der Ausbau von Siedlungen nach den Rändern zu, erkennbar an Namensendungen wie -hausen, -hofen, -kirch, -burg oder -tal.[2]

Mittelalter

Die letzte Siedlungsperiode im Westerwald begann im 10. Jahrhundert und endete um 1300; durch die Politik der Karolinger und der damit einher gehenden trierischen und kölnischen Mission, erlebte dieser Raum die Christianisierung. Trier drang Lahn aufwärts vor, Köln an Rhein und Sieg, Trierisch-lothringische und niederrheinische Einflüsse wurden ebenfalls in den Westerwald getragen. Zu den Zeugnissen der Baukunst aus dieser Epoche gehört die Stiftskirche von Limburg-Dietkirchen in ihren ältesten Teilen.

Nach vielen Besitzerwechseln durch die Adelsgeschlechter der Ottonen und Salier, waren es schließlich die Grafen von Sayn, Diez und Wied, die sich ausgedehnten Grundbesitz aneignen konnten. Besondere Bedeutung erlangten die Grafen von Laurenburg, die sich später Grafen von Nassau nannten. Im Osten gaben die Landgrafen von Hessen den Ton an, die sich in Machtkämpfen gegen das Erzbistum Mainz durchsetzen konnten. Daneben waren die Grafen von Wied, die Grafen von Sayn-Wittgenstein und das Kurfürstentum Trier bedeutende Landesherren.

Neuzeit

Die politischen Verhältnisse vereinfachten sich bis zum 16. Jahrhundert. Zwischen den Einflusssphären der vier Großen (Mainz, Köln, Trier, Hessen) konnte das Haus Nassau sein Territorium an der Dill, zwischen Siegen und Nassau ausdehnen und festigen. Nach den napoleonischen Wirren teilte sich Nassau mit der neu erschienenen Großmacht Preußen weite Gebiete des Westerwaldes. Ein souveränes Herzogtum Nassau gab es bis zur Annexion durch Preußen im Jahr 1866.

Heute ist der Westerwald auf drei Bundesländer aufgeteilt: Hessen, Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz.

Namensgebung

Der Name „Westerwald“ wurde erstmals 1048 in einer kurtrierischen Urkunde erwähnt und bezeichnete damals nur die Waldgebiete westlich des Königshofs Herborn. Erst seit der Mitte des 19. Jahrhunderts wurde er allgemein gebräuchlich für das gesamte Mittelgebirge.

Der „Hohe Westerwald“ bildete seit dem Mittelalter das Kerngebiet der Herrschaft zum (auch: vom oder auf dem) Westerwald. Diese umfasste die drei „Gerichte“ (Amtsbezirke) Marienberg, Emmerichenhain und Neukirch. Die Herrschaft auf dem Westerwald kam später unter die Verwaltung der Herrschaft bzw. Grafschaft Beilstein.

Wirtschaftliche Entwicklung

Der Westerwald galt lange Zeit als Gebiet mit schwacher Wirtschaftskraft, schlechter Infrastruktur und unattraktiven Unternehmensstandorten. Eine steigende Mobilität, zunehmende Erschließung von Gewerbeflächen, Förderprogramme, effektiveres Regional-Marketing und nicht zuletzt die Schaffung verkehrsgünstiger Anbindungen an die Ballungszentren Rhein/Main und Köln/Bonn trugen in den letzten Jahren zu einer steigenden Prosperität der Region bei. Damit einher ging auch eine Zunahme von sozialen, kulturellen und touristischen Angeboten, die den Westerwald für Menschen und Bürger zunehmend attraktiver machen. Die Bevölkerungsentwicklung der letzten Jahre belegt, dass beispielsweise der Westerwaldkreis ein Zuzugsraum innerhalb Rheinland-Pfalz mit überdurchschnittlichem Wachstumspotential ist[3].

Der Wirtschaftsraum Westerwald präsentiert sich als Standort zahlreicher großer und kleiner mittelständischer Gewerbe- und Industrieunternehmen mit teils weltweiten Aktivitäten und Niederlassungen. Eine ganze Reihe von Produkten aus der Region haben einen hohen Bekanntheitsgrad und genießen internationales Ansehen. Die unterschiedlichsten Handwerksbereiche sind mit ihrer langen Tradition zunehmend wieder vermehrt in der Lage, den marktwirtschaftlichen Erfordernissen Rechnung zu tragen und in einem weit über die regionalen Grenzen hinausreichenden Wettbewerb ihre Produkte und Dienstleistungen erfolgreich zu platzieren.

Im Laufe der vergangenen Jahre verloren jedoch auch einige Wirtschaftszweige ihre einstige Bedeutung. Dazu gehört neben dem Bergbau auch die Landwirtschaft.

Verkehrsanbindung

Der Westerwald und seine Randgebiete werden von Abschnitten der Bundesstraßen 8, 42, 49, 54, 62, 255, 256, 277, 413 und 414 durchzogen, über die Verbindung zu den Bundesautobahnen 3, 45 und 48 besteht.

Es führen mehrere, teils privatisierte, Eisenbahnstrecken durch den Westerwald, darunter die ICE-Neubaustrecke zwischen Köln und Frankfurt mit Bahnhöfen in Montabaur und Limburg. Außerdem ist der Westerwald über den im „Hohen Westerwald“ gelegenen Siegerlandflughafen per Flugzeug für Geschäftsreisende und den Frachtverkehr zugänglich. Die internationalen Großflughäfen Rhein/Main und Köln/Bonn sind je nach Verkehrsmittel durchschnittlich in etwa 30-60 Minuten erreichbar.

Die Städte Koblenz und Bendorf bieten darüber hinaus Häfen für den Binnenschifffahrtsverkehr.

Tourismus und Freizeit

Der Westerwald entwickelt sich zunehmend zu einem attraktiven Naherholungsgebiet für die Ballungszentren Rhein/Main und Köln/Bonn. Ein Schwerpunkt hierbei sind die zahlreichen Wandermöglichkeiten, insbesondere der im Jahre 2008 eröffnete Westerwaldsteig. Daneben finden sich anspruchsvolle kulturelle Angebote (Industriedenkmäler [4], historische Museen, Ausstellungen, Kunst in der Natur[5], Theater, Konzerte und Veranstaltungen jeglicher Art) ebenso, wie ausgiebige Möglichkeiten an sportlichen Aktivitäten (Segelfliegen, Paragliding, Drachenfliegen, Mountainbiking, Flusswandern, Kanufahren, Reiten, Golf etc.). Zudem gibt es zahlreiche Wintersportmöglichkeiten mit entsprechender Infrastruktur (Loipen, Skilifte). Auch das Angebot an Wellness- und Gesundheitsprogrammen wächst. Zahlreiche Kur- und Luftkurorte bieten hierfür gute Rahmenbedingungen.

Dem Bedarf an Restaurationsbetrieben und Übernachtungsmöglichkeiten wird dem entsprechend Rechnung getragen. Das Angebot reicht vom einfachen Campingplatz über Landgasthöfe, Ferienwohnungen bis hin zum luxuriösen Sterne-Hotel mit 18-Loch Golfanlage. Die kulinarischen Angebote stehen dieser Qualität in nichts nach und werden bei Bedarf auch Gourmetansprüchen gerecht.

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Panorama des Westerwalds von Bad Marienberg aus gesehen
Panorama des Westerwalds von Bad Marienberg aus gesehen

Persönlichkeiten

Dies und das

Westerwaldlied

International bekannt ist der Westerwald auch durch zahlreiche, vor allem volkstümliche Lieder, insbesondere das Westerwaldlied, auch Westerwald-Marsch, Westerwald, du bist so schön, das „neue Westerwaldlied“ des Liedermachers Ulrik Remy: Ich bin aus ’m Westerwald und Das schönste Mädchen vom Westerwald von Karl-Eberhard Hain und Jürgen Hardeck (Ignotum), bekannt gemacht durch De Höhner, Die Schröders und andere Gruppen.

Text des Westerwaldlieds

Heute wollen wir marschier’n
Einen neuen Marsch probier’n
In dem schönen Westerwald
Ja da pfeift der Wind so kalt
Refrain:
Oh, Du schöner Westerwald
Über Deine Höhen pfeift der Wind so kalt
Jedoch der kleinste Sonnenschein
Dringt tief ins Herz hinein
Und die Gretel und der Hans
Gehn des Sonntags gern zum Tanz
Weil das Tanzen Freude macht
Und das Herz im Leibe lacht
Wiederhole Refrain
Ist das Tanzen dann vorbei
Gibt es meistens Keilerei
Und dem Bursch, den das nicht freut,
sagt man nach, er hat kein' Schneid
Wiederhole Refrain
Oh, Du schöner Westerwald
Bist ja weit und breit bekannt
Echte Menschen der Natur
Von Falschheit keine Spur
Wiederhole Refrain

Die Westerwälder

Die Westerwälder werden im Volksmund „Wäller“ und auch oft als „Basaltköpp“ bezeichnet, da sie als dickköpfig gelten und in einer sehr basaltreichen Region leben.

Bibliographie

Hermann Josef Roth: Naturkundliche Bibliographie des rechtsrheinischen Schiefergebirges zwischen Lahn und Sieg (= Planaria, 3). Overath 1989, ISSN 0931-3737

Literatur

  • Hellmuth Gensicke: Landesgeschichte des Westerwaldes. 2., ergänzter Nachdruck der Ausgabe von 1958. Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Nassau, Nr. 13. Gemeinsam mit der Landesarchivverwaltung Rheinland-Pfalz herausgegeben von der Historischen Kommission für Nassau. Historische Kommission für Nassau, Wiesbaden 1987, XVIII/659 S., ISBN 3-922244-80-7
  • Hermann Josef Roth: Der Westerwald. Vom Siebengebirge zum Hessischen hinterland. Kultur und Landschaft zwischen Rhein, Lahn und Sieg. 4. Aufl. Köln 1989, ISBN 3-7701-1198-2
  • Hermann Josef Roth: Siegerland, Westerwald, Lahn und Taunus. Geologie, Mineralogie und Paläonztologie. 2. Aufl. Bindlach 1993, ISBN 3-8112-1055-6
  • Hermann J. Roth, Herbert A. Ebert & Bruno P. Kremer: Kulturlandschaft Westerwald. Perspektiven einer ökologischen Regionalentwicklung (= Pollichia-Buch 35). Bad Dürkheim 1997, ISBN 3-925754-34-2
  • Markus Müller: Gemeinden und Staat in der Reichsgrafschaft Sayn-Hachenburg 1652-1799. Wiesbaden 2005, Verlag der Historischen Kommission für Nassau. Beiträge zur Geschichte Nassaus und des Landes Hessen, Bd. 3/561 S., ISBN 3-930221-14-4
  • Heiner Feldhoff: Westerwald. In: Literarischer Reiseführer Rheinland-Pfalz. Herausgegeben von Josef Zierden. Frankfurt 2001, ISBN 3-86099-483-2
  • Oliver Greifendorf: Kriegsschauplatz Westerwald - Einmarsch der Amerikaner im Frühjahr 1945. Helios-Verlag, Aachen 2003, ISBN 3-938208-05-8
  • Ulrich Fliess: Volkskundliche Abteilung. Ausstellungskatalog des Historischen Museum am Hohen Ufer Hannover II. Hannover 1972. Seite 99-102: "Westerwälder Steinzeug" und "Wandvitrine 142" nebst Tafel 15.
  • Hermann-Josef Hucke (Redaktion) (Hrsg.): Großer Westerwaldführer. 3. Auflage. Verlag Westerwald-Verein e.V., Montabaur 1991, ISBN 3-921548-04-7. 
  • Westerwaldverein Altenkirchen (Hg.): Das Westerwaldbuch Band 1 - Beiträge zur Landeskunde, Geschichte, Kultur und Wirtschaft im Raum zwischen Rhein und Dill, Sieg und Lahn Wissen 1972.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Die Ausführungen zum mittelalterlichen Geschichte des Westerwalds sind dem Buch "Der Westerwald" von Hermann-Josef Roth (DuMont) entnommen
  2. Die Ausführungen zur Frühgeschichte des Westerwalds sind dem Buch des Westerwaldvereins "Das Westerwaldbuch", S. 33 ff. entnommen
  3. Stärkeanalyse der Wirtschaftsförderungsgesellschaft Westerwaldkreis
  4. Stöffelpark
  5. Kunst im Tal

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