Wiener Lokalbahnen AG

Wiener Lokalbahnen AG
Aktiengesellschaft der Wiener Lokalbahnen
WLB
Unternehmensform Aktiengesellschaft
Gründung 1888
Unternehmenssitz Eichenstraße 1
1120 Wien
Unternehmensleitung

Harald Brock (CEO)

Mitarbeiter 325 (Stand 2007)
Umsatz 23 Mio. EUR (2007)
Branche Eisenbahnunternehmen
Produkte

Transport und Logistik

Website

www.wlb.at

Die Aktiengesellschaft der Wiener Lokalbahnen (ugs. auch Wiener Lokalbahnen AG, kurz: WLB) ist ein Verkehrsunternehmen im Großraum Wien und im Besitz der Wiener Stadtwerke Holding AG.[1][2]

Die Wiener Lokalbahnen betreiben eine zweigleisige (bis auf den eingleisigen Abschnitt innerhalb Badens) und vollständig elektrifizierte Eisenbahnlinie von Wien nach Baden, die so genannte Badner Bahn, sowie einige Autobuslinien. Der gesamte Personenverkehr ist in den Verkehrsverbund Ost-Region (VOR) eingebunden. Außerdem wickelt das Unternehmen Güterverkehr ab und verfügt seit 1999 über die Verkehrskonzession sowohl im Personen- als auch Güterverkehr auf allen Eisenbahnstrecken innerhalb der gesamten Europäischen Union.

Das Unternehmen ist Alleineigentümer der Tochterfirmen Wiener Lokalbahnen Verkehrsdienste GmbH (Bahnpersonenverkehr), Wiener Lokalbahnen Busbetrieb GmbH (Autobusverkehr) sowie Wiener Lokalbahnen Cargo GmbH (Güterverkehr).

Inhaltsverzeichnis

AG der Wiener Lokalbahnen

Zug der Badner Bahn in Inzersdorf
Elektrischer Triebwagen von 1906
Bus der WLB bei Vösendorf
Schuldverschreibung der Wiener Localbahnen von 1894

Geschäftsfeld Bahnpersonenverkehr

Die 30,4 Kilometer lange Bahn verkehrt zwischen Wien Oper und Baden Josefsplatz. Sie befördert täglich 30.000 Menschen zur Arbeit, Schule, Shopping City Süd oder zu diversen Veranstaltungen entlang der Bahnlinie. Zwischen den Haltestellen Baden Viadukt und Baden Leesdorf, sowie Wien Schedifkaplatz und Wien Oper verkehrt die Bahn im straßenbahnmäßigem Betrieb, auf der restlichen Strecke verkehrt sie als Vollbahn. Es gibt insgesamt 34 Bahnhöfe und Haltestellen, wobei die Haltestelle am Wiener Karlsplatz nur in Fahrtrichtung Wien Oper bedient wird.

Hauptartikel: Lokalbahn Wien–Baden

Geschäftsfeld Buspersonenverkehr

Derzeit betreiben die WLB selbst die Linien 357, 358, 359, 360 und 361 im Verkehrsverbund Ostregion. Diese Linien verkehren in bzw. um Baden. Die Linien 357, 358 und 359 sind die drei Badener Citybus-Linien. Die Linie 360, der so genannte Casinobus Baden, verkehrt Wien Oper - Baden - Bad Vöslau - Gainfarn und zurück und ist seit 26. März 2006 in das NightLine-Netz der Wiener Linien inkludiert. Die Linie 361 verkehrt zwischen Baden, Oeynhausen, Möllersdorf, Bad Vöslau und dem Industriezentrum Niederösterreich Süd.

Die WLB ist zudem Betreiberin des Ikea-Busses bei der SCS in Vösendorf. Ein Bus des Typs MAN NL 263/283 erhielt dafür Werbefolien mit dem IKEA-Logo.

Tochtergesellschaften

Wiener Lokalbahnen Cargo GmbH (WLC)

Die Wiener Lokalbahnen AG besitzt die Fahrkonzession für alle Eisenbahnstrecken Österreichs und in der EU. Die WLB führen sowohl auf der eigenen Infrastruktur (mit eigenen Dieselloks), als auch auf fremder (mit eigenen Diesel- und E-Lokomotiven) Güterverkehr durch; auch einige eigene Güterwaggons befinden sich im Fuhrpark. Folgendes Fahrmaterial ist in Verwendung:

  • 1 Diesellokomotive, gebaut von den ehemaligen Jenbacher Werken
  • 3 Diesellokomotiven, ex DR Baureihe V100

Ebenfalls haben die WLC 11 Loks des Typs Eurosprinter ES64 U2 aus dem Siemens-Dispolok-Lokpool gemietet:

Drei E-Loks der Baureihe 1116 werden als Bosporussprinter bezeichnet, da sie mit den Zugsicherungssystemen der Bahnen in Ungarn (EVM 120), Rumänien, Bulgarien und in der Türkei ausgestattet sind. Diese Loks sind für den täglich verkehrenden "East Line Shuttle" (Duisburg - Enns/Krems/Wien - Budapest) im grenzüberschreitenden Verkehr von und nach Ungarn eingesetzt.

Darüber hinaus gibt es weitere 8 E-Loks der Baureihe 1116, die vor allem im Nord-Süd-Verkehr (Nordseehäfen - Österreich) eingesetzt werden. Diese Lokomotiven tragen alle das Farbkleid der WLC, mit Ausnahme der Lok 83 (Jenbacher, diese ist rot lackiert). Die Farben sind die Hausfarben blau und creme-weiß.

Die Sparte Güterverkehr wurde Ende 2007 ausgegliedert (Eintragung in das Firmenbuch am 5. September 2007) und wird als 100-prozentige Tochtergesellschaft unter dem Namen Wiener Lokalbahnen Cargo GmbH (WLC) geführt. Im Jahr 2006 erreichte der Umsatz 26,1 Mio. EUR. Als Ziel für 2008 wird eine Steigerung der jährlichen Zuganzahl von 2500 auf 3000 angestrebt, wobei vor allem der Kombinierte Ladungsverkehr ausgebaut werden soll.[3]

Wiener Lokalbahnen Verkehrsdienste GmbH (WLV)

Das Hauptaufgabengebiet dieser Gesellschaft ist der Transport von zum Teil Schwerstbehinderten. Vor kurzem wurde der Bereich Busreisen der WLB ausgegliedert und als neuer Bereich Busreisen bei den WLV eingegliedert, somit sind alle Reisebusse zu den Verkehrsdiensten umgemeldet worden. Der Fuhrpark besteht aus über 98 Mercedes Kleinbussen, die alle voll Behindertengerecht ausgerüstet sind und einer Reihe an Reisebussen, meist der Hersteller Setra, Volvo und Neoplan.

Wiener Lokalbahnen Busbetrieb GmbH (WLBB)

Die WLBB wurde im Jahr 2004 gegründet und ist seit Anfang 2005 operativ tätig. Die ersten zwei Linien der WLBB waren die Autobuslinien 27A (seit 2. Juni 2005) und 37A (seit 9. Oktober 2005), die im Auftrag der Wiener Linien betrieben werden. Mit 1. Februar 2006 wurden die Autobuslinien 16A und 60A von den WLB an die Tochter WLBB abgegeben. Somit werden nur mehr die Buslinien im Badener Raum von den Wiener Lokalbahnen selbst betrieben. Seit 6. August 2006 betreibt die WLBB anstelle der ÖBB-Postbus GmbH die Wiener Autobuslinie 80A im Auftragsverkehr.

Neue Geschäftsfelder

Die Aktiengesellschaft der Wiener Lokalbahnen übernehmen für rund 3 Millionen Euro durch ihre Tochtergesellschaft Wiener Lokalbahnen Verkehrsdienste GmbH Teile der angeschlagenen C & K Airportservice Transportgesellschaft m.b.H. und deren weiteren Unternehmen. Da jedoch nur Unternehmensteile gekauft werden, besteht keine Rechtsnachfolge.[4]
Die Marke und die Telefonnummer wird erhalten bleiben, der Fuhrpark erneuert und auch die Mitarbeiter werden auf Basis des branchenüblichen Kollektivvertrages übernommen. [5] [6] [7] [8]

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Organigramm der Wiener Stadtwerke, Stand Mai 2008
  2. Geschäftsbericht 2007 der Wiener Lokalbahnen
  3. Siehe Peter Wolfgang Berndt, Kräftige Expansion im Cargo-Bereich; Wiener Lokalbahnen AG schaffen mit neuer Güterverkehrstochter WLB-Cargo immer bessere Verbindungen in Europa; in: Güterbahnen, Düsseldorf, 1/2008, S.47f; ISSN 1610-5273
  4. Börse Express: Wiener Lokalbahnen kaufen C & K
  5. der Standard: Wiener Lokalbahnen kaufen C & K
  6. Wirtschaftsblatt: Wiener Lokalbahnen kaufen insolvente Mietwagenfirma C. &. K
  7. Wirtschaftsblatt: C & K geht für 3 Millionen fix an WLB
  8. Wirtschaftsblatt: 31300 überbot kurzfristig die WLB

Literatur

  • Sternhart/Pötschner: 100 Jahre Badner Bahn, Slezak Verlag, 1973, ISBN 3-900134-19-7
  • Wolfgang Kaiser: Straßenbahnen in Österreich. GeraMond Verlag, 2004 ISBN 3-7654-7198-4

Weblinks


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