Wolf Feurer

Wolf Feurer

Wolf Feurer (* unbekannt; † 4. Februar 1557) war 1553 bis 1557 Bürgermeister der Reichsstadt Heilbronn.

Feurer stammte aus einer der einflussreichen Patrizierfamilien der Stadt. Feurer war 1542 Mitglied des Rats und später auch des Gerichts.

Bekannt wurde Feurer als Mitglied einer dreiköpfigen Verhandlungsdelegation im Schmalkaldischen Krieg. Heilbronn hatte sich 1538 dem protestantischen Schmalkaldischen Bund angeschlossen; dieser unterlag ab 1546 den Truppen Kaiser Karls V., der ein Gegner der Reformation war. Der Rat Heilbronns sandte Wolf Feurer gemeinsam mit zwei anderen Abgesandten im Jahr 1546 zum Kaiser, um über die Übergabe der Stadt zu verhandeln und deren Zerstörung zu verhindern. Karl V. verschonte die Stadt unter der Bedingung, dass die Stadt das Bündnis mit dem Schmalkaldischen Bund aufkündigen sowie 20000 Gulden bezahlen und für Kost und Logis der kaiserlichen Armee in Heilbronn sorgen würde. Durch den Einsatz marodierender spanischer Truppen sorgte der Kaiser 1548 dafür, dass Heilbronn vorübergehend (für die Zeit des Augsburger Interims) wieder zum katholischen Glauben zurückkehrte, bevor 1552 der Passauer Vertrag das Interim außer Kraft setzte und Glaubensfreiheit schaffte.

Infolge der vorangegangenen Streitigkeiten mit der Stadt regelte der Kaiser 1552 die Ratsverfassung neu und räumte den - nach Meinung des Kaisers weniger reformatorisch gesinnten - Patrizierfamilien uneingeschränkte Macht ein. Ab 1552 war Feurer Schultheiß und von 1553 bis 1557 folgte er seinem Bruder Peter Feurer als Bürgermeister von Heilbronn.

Feurer wird auch als Fuir und Fuirer geführt. Die Familie stammt ursprünglich aus Hall, und gehörte dort zu den „Sieben-Burgen-Geschlechtern“. Verwandt und verschwägert sind die Heilbronner Feurer mit den Gerhard, Laemmlin, Lutwin, von Münchingen und Wigmar. Das Wappen hat seinen Ursprung aus Schwäbisch Gmünd. Sowohl das Wappen als auch die Helmziert zeigen ein Einhorn, dessen Kopf und vordere Körperhälfte weiss und die hintere Körperhälfte schwarz sind.

Literatur

  • Albert Schäfer: „Das Heilbronner Patriziat zur Zeit der Geschlechterherrschaft bis 1371“. In: Alexander Renz (Hrsg.): „Historischer Verein Heilbronn. 23. Veröffentlichung“. Heilbronner Stimme, Heilbronn 1960. Seite 166.
  • N.N. : „Gmünder Geschlechter in Heilbronn“. In: „Historischer Verein Heilbronn. 21. Veröffentlichung“. Heilbronner Stimme, Heilbronn 1954. Seite 64
  • Bernd Klagholz: „Heilbronn und seine Bürgermeister in der Zeit vom 16. bis zum 19. Jahrhundert“. (Zulassungsarbeit), Tübingen 1980, Seite 26

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужно сделать НИР?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Feurer — ist der Nachname mehrerer Personen: Conrad Feurer († 1323), Bürgermeister der Reichsstadt Heilbronn Herbert Feurer (* 1954), österreichischer Fußballtrainer Peter Feurer († 1553), Bürgermeister der Reichsstadt Heilbronn Werner Feurer (* 1944),… …   Deutsch Wikipedia

  • Peter Feurer — Peter Feurer, genannt Wigmar († 1553), war von 1551 bis 1553 Bürgermeister der Reichsstadt Heilbronn. Feurer immatrikulierte sich am 10. August 1533 an der Universität in Heidelberg, war 1541 Richter und später Ratsmitglied im äußeren Rat in… …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Biografien/Fe — Biografien: A B C D E F G H I J K L M N O P Q …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Bürgermeister von Heilbronn — Die Liste der Bürgermeister von Heilbronn gibt einen Überblick über die Bürgermeister von Heilbronn in reichsstädtischer Zeit von 1371 bis 1802 und über die Stadtschultheißen und Oberbürgermeister seit dem Übergang zu Württemberg 1803 bis heute.… …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Heilbronner Persönlichkeiten — Inhaltsverzeichnis 1 Ehrenbürger 1.1 Ehrenbürger von Heilbronn 1.2 Ehrenbürger der früheren Gemeinden 2 Ehrenringträger …   Deutsch Wikipedia

  • Geschichte der Stadt Heilbronn — Wappen von Heilbronn Die Geschichte der Stadt Heilbronn beschreibt die Entwicklung von Heilbronn in Baden Württemberg. Der Ort hat sich aus einem im 7. Jahrhundert bestehenden fränkischen Königshof entwickelt, wurde im 14. Jahrhundert… …   Deutsch Wikipedia

  • Heilbronner Arbeiterbewegung — Die Geschichte der Stadt Heilbronn beschreibt die Entwicklung von Heilbronn in Baden Württemberg. Der Ort hat sich aus einem im 7. Jahrhundert bestehenden fränkischen Königshof entwickelt, wurde im 14. Jahrhundert zur Reichsstadt erhoben und als… …   Deutsch Wikipedia

  • Kruševlje — (Крушевље) is a small settlement (hamlet) in Serbia. It is situated in the Sombor municipality, West Bačka District, Vojvodina province. It is mostly populated by Serbs.NameIn Serbian, the village is known as Kruševlje or Крушевље, in German as… …   Wikipedia

  • Liste der Fußball-Nationalspieler Österreichs — Die Liste der österreichischen Nationalspieler im Fußball gibt einen Überblick über alle Spieler, die zumindest ein Match für die österreichische Fußballnationalmannschaft seit ihrem ersten offiziellen Länderspiel 1902 absolviert haben. Es werden …   Deutsch Wikipedia

  • Stanišić — (Станишић) is a village in Serbia. It is situated in the Sombor municipality, in the West Bačka District, Vojvodina province. The village has a Serb ethnic majority and its population numbering 4,808 people (2002 census).NameIn Serbian, the… …   Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”