Wöland

Wöland
Wappen Deutschlandkarte
Wappen der Stadt Burglengenfeld
Burglengenfeld
Deutschlandkarte, Position der Stadt Burglengenfeld hervorgehoben
49.20722222222212.04355Koordinaten: 49° 12′ N, 12° 2′ O
Basisdaten
Bundesland: Bayern
Regierungsbezirk: Oberpfalz
Landkreis: Schwandorf
Höhe: 355 m ü. NN
Fläche: 93,28 km²
Einwohner: 12.340 (31. Dez. 2007)
Bevölkerungsdichte: 132 Einwohner je km²
Postleitzahl: 93133
Vorwahlen: 0 94 71
Kfz-Kennzeichen: SAD (für Schwandorf)
Gemeindeschlüssel: 09 3 76 119
Stadtgliederung: 4 Stadtteile
Adresse der Stadtverwaltung: Marktplatz 2-6
93133 Burglengenfeld
Webpräsenz:
Bürgermeister: Heinz Karg (SPD)

Burglengenfeld ist eine Stadt im Oberpfälzer Landkreis Schwandorf in Ostbayern.

Inhaltsverzeichnis

Geografie

Geografische Lage

Burglengenfeld liegt an der Naab zwischen Regensburg, Schwandorf und Amberg. Gemeinsam mit Maxhütte und Teublitz bildet die Stadt ein Mittelzentrum.

Stadtgliederung

Die Stadt gliedert sich in vier Stadtteile:

  • Altstadt
  • Wölland
  • Sand
  • Vorstadt (westlich der Naab)

Zu Burglengenfeld gehören die folgenden Ortsteile:

Augustenhof, Dietldorf, Dirnau, Greinhof, Höchensee, Kai, Karlsberg, Kastenhof, Kirchenbuch, Köblitz, Lanzenried, Mossendorf, Pilsheim, Pistlwies, Pottenstetten, See, Wasenhütte und Ziegelhütte.


Geschichte

Burglengenfeld: Naabblick vor der Pithiviers-Brücke
Sicht auf die Burg

Älteste Funde weisen auf erste Siedlungen zwischen 3000 und 1800 v. Chr. hin. Erste urkundliche Erwähnung findet der Ort Lengenfeld 817. Die Burg, die der heutigen Stadt ihren Namen gab, wurde um 900 als Schutz vor den einfallenden Ungarn gebaut. 1542 erhielt Burglengenfeld seine Stadtrechte und sein Wappen.

Alte historische Formen lauten: 1123 Lengenfelt (Kopie aus dem 15. Jahrhundert), ca. 1133 Lenginuelt, 1205 castrum (Burg) Lengenvelt, 1356 Purcklengefelt, 1484 Burcklengfeld, 1546 Burcklengenfelldt und 1702 Burglengenfeld. 1621 begegnet die gräzisierte Bezeichnung Pyrgomacropedius. Als ursprüngliche Bezeichnung kann man das althochdeutsche ze demo langin velde, d. h. beim langen Feld, erschließen.

Eingemeindungen

Die früher eigenständigen Gemeinden Büchheim, Dietldorf, Pottenstetten sowie Teile der früheren Gemeinden Fischbach, Lanzenried, Pilsheim, Saltendorf an der Naab und See gehören als Eingemeindungen zu Burglengenfeld.

Landkreis Burglengenfeld

Der Landkreis Burglengenfeld war ein Landkreis im bayerischen Regierungsbezirk Oberpfalz.

Bis zu seiner Auflösung umfasste der Landkreis (Kfz-Kennzeichen BUL) 50 Gemeinden. Die größten Orte waren Burglengenfeld, Maxhütte-Haidhof und Teublitz.

1972 wurde der Landkreis Burglengenfeld im Zuge der Gebietsreform in Bayern aufgelöst und zusammen mit den ehemaligen Landkreisen Oberviechtach, Nabburg und Neunburg vorm Wald sowie der bis dahin kreisfreien Stadt Schwandorf zum Landkreis Schwandorf zusammengefasst.

Einige Gemeinden kamen zum Landkreis Regensburg.

Kirchen

Katholische Kirchen:

  • St. Vitus
  • St. Josef
  • Hl. Sebastian
  • Kreuzbergkirche

Evangelische Kirche:

  • Christuskirche

Zeugen Jehovas:

  • Königreichssaal


Politik

Das Stadtratsgremium Burglengenfelds besteht aus 24 Stadträten und dem ersten Bürgermeister. Im Stadtrat sind die Parteien SPD, CSU, Die Grünen, BFB, und die Ausschussgemeinschaft vertreten.

Bürgermeister

  • 1. Bürgermeister Heinz Karg, SPD
  • 2. Bürgermeister Theo Lorenz, SPD
  • 3. Bürgermeister Georg Tretter, SPD

Ortssprecher

  • Josef Auer jun., Pilsheim
  • Karl Deschl, Pottenstetten
  • Hans-Ludwig Pirzer, Oberbuch
  • Wolfgang Renner, Mossendorf
  • August Steinbauer, Hub

Wappen

Blasonierung: Unter schwarzem Schildhaupt, darin ein herschauender, rot gekrönter goldener Löwenkopf, die bayerischen Rauten, denen nebeneinander ein rot bedachtersilberner Turm und ein grüner Lindenbaum auf einem grünen Dreiberg aufgelegt sind.

Der Burgturm ist ein redendes Element für den Ortsnamen. Der grüne Dreiberg symbolisiert die Lage der Stadt zwischen drei Hügeln, Burgberg,Kreuzberg und Brunnberg. Der Rautenschild und der Löwenkopf verweisen auf die wittelsbachische Ortsherrschaft. Das erste Marktsiegel (nach 1426) zeigt nur Burgturm und Baum auf Dreiberg; diese Figuren sind im zweiten Siegel (ausgehendes 15. Jahrhundert) dem Rautenschild aufgelegt, hinter dem der heilige Georg als Drachentöter steht. Der heilige Georg allein war als Kirchenpatron auch Siegelbild des Pfarrers Hans Weiß, der bis 1425 für den Markt siegelte. Anlässlich der Stadterhebung 1542 erfolgte die Bestätigung des bisherigen Wappens und eine Mehrung durch Hinzufügung des Schildhauptes mit dem pfalzbayerischen Löwen. Die neueren Dienstsiegel zeigen nur den Wappenschild ohne den heiligen Georg als Schildhalter.

Städtepartnerschaften

Burglengenfeld pflegt Partnerschaften zu Pithiviers, Johanngeorgenstadt und Radotin (bei Prag).

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Burglengenfeld: Standbild des Barock- und Rokokobaumeisters Johann Michael Fischer auf dem Marktplatz

Noch heute stellt die Burganlage, mit rund 2,4 ha die Größte der Oberpfalz, eines der Wahrzeichen der Stadt dar. Die Burg beherbergt heute ein Behindertenheim.

Anti-WAAhnsinns-Festival

Der 1995 nach der Neugestaltung des Marktplatzes eingeweihte Stadtbrunnen

1986 wurde Burglengenfeld international bekannt, als die Demonstrationen gegen die geplante Wiederaufarbeitungsanlage (WAA) ihren Höhepunkt im Anti-WAAhnsinns-Festival erreichten. Kurz nach dem Reaktorunfall von Tschernobyl traten vor rund 100.000 Menschen bekannte deutsche Musiker und Bands auf, darunter Herbert Grönemeyer, Rio Reiser, Die Toten Hosen, Udo Lindenberg, Purple Schulz, Wolfgang Ambros, BAP und die Biermösl Blosn. 600 Journalisten aus zehn Ländern berichten über das Ereignis. In nur drei Monaten von 1.300 freiwilligen Helfern auf die Beine gestellt, ging Burglengenfeld als Veranstaltungsort der größten friedlichen Demonstration nach dem Krieg weltweit durch alle Medien. Die WAA scheiterte 1989 endgültig am Widerstand der Bevölkerung und den immensen Kosten. Auf dem Veranstaltungsgelände Lanzenanger erinnert heute ein Gedenkstein an das Anti-Atom-Festival.

Museen

Oberpfälzer Volkskundemuseum

Musik

  • Kommunale Musikschule
  • Musikkapelle St. Vitus Burglengenfeld e. V.

Bauwerke

Rathaus

Altstadt mit Ackerbürgerhäusern, historisches Rathaus um 1600 mit Renaissance-Brautzimmer; Altmannsches Schlößchen, Stadtmauer mit Wehrgang, Mittelalterliche Bierkelleranlage, Zaschkahof, Große Kanzlei um 1540, Kath. Pfarrkirche St. Vitus mit Epitaph (1541) v. Loy Hering, St.Anna-Friedhofskapelle mit Epitaphen 15. und 16. Jahrhundert, Evangelische Christuskirche (ehem. Kapuzinerkloster) um 1706; Kreuzbergkirche mit sehenswerter Innenausstattung; Burg im Kern 12. Jahrhundert und Erweiterung 16. Jahrhundert; Pfarrkirche und Schloß Dietldorf; Pfarrkirchen Pottenstetten, Lanzenried, Kirchenbuch und Pilsheim.

Parks

  • Naabtalpark
  • Kreuzberg
  • Galgenberg
  • Allee am Kreuzberg
  • Europapark im ehemaligen BEZ

Friedhof

Auf dem Ortsfriedhof erinnert ein Ehrengrab mit Gedenkstein an den Arbeiterführer Josef Schmid, der als ehemaliger Vorsitzender eines Arbeiterrats in der Novemberrevolution 1918 von den NS-Machthabern mehrfach inhaftiert wurde und der 1945 im befreiten KZ Dachau an den Folgen einer Injektion durch den SS-Arzt verstarb.[1]

Sport

Burglengenfeld verfügt mit mehreren Turnhallen, Sportplätzen, Squashhalle, Kunstrasenplatz, Rad- und Wanderwegen und vielem mehr über ein vielfältiges Sportangebot.

Freizeiteinrichtungen

  • Erlebnis- und Wohlfühlbad Bulmare
  • Stadtbibliothek
  • Naabtalpark
  • selbstverwaltetes Jugendzentrum
  • DFB-Minifußballfeld
  • Skate/Bmx-Park
  • Bowlingbahn (Im Bau befindlich)

Regelmäßige Veranstaltungen

  • zweijährliches Bürgerfest am dritten Augustwochenende (immer in ungeraden Jahren)
  • Hoffest-Open Air im selbstverwaltetem Jugendzentrum, jährlich, Ende August
  • versch. kulturelle und musikalische Veranstaltungen auf der Piaza der Stadthalle ("Kultursommer"), jährlich

Lokale Medien

  • Die Mittelbayerische Zeitung und Der neue Tag sind die lokalen Tageszeitungen der Region. Darüber hinaus gibt es kostenlose Anzeigenblätter, die ebenfalls Artikel über lokale Ereignisse enthalten.
  • Die Stadt ist Teil des Sendegebietes der lokalen Radiosender Radio Charivari und Gong FM aus Regensburg. Die Regensburger Frequenzen dieser Sender sind in Burglengenfeld nicht überall optimal zu empfangen, daher werden sie u. a. zusätzlich vom Sender Hackelberg bei Pistlwies ausgestrahlt.
  • Burglengenfeld gehört zudem zum Sendegebiet des lokalen Regensburger TV-Senders TVaktuell (kurz: TVA), welcher im örtlichen Kabelnetz eingespeist ist.

Wirtschaft und Infrastruktur

Verkehr

Burglengenfeld ist zu erreichen über die Bundesautobahn 93, die Bundesstraße 15 und die Staatsstraße 2235. Nachdem 1898 ein Eisenbahnanschluss gebaut worden war, dient die Bundesbahnnebenlinie von Maxhütte-Haidhof nach Burglengenfeld seit 1967 nur mehr dem Gütertransport zum Zementwerk. Den öffentlichen Personenverkehr besorgen Buslinien nach Regensburg (25 km), Schwandorf (18 km), Maxhütte-Haidhof (5 km), Kallmünz (8 km) und Amberg (40 km) sowie die Citybus-Linien und die Umlandbusse in städtischer Regie. Burglengenfeld liegt im Bedienungsgebiet des Regensburger Verkehrsverbunds (RVV).

Die nächsten Bahnhöfe sind Regensburg Hbf, Beratzhausen und Maxhütte-Haidhof.

Öffentliche Einrichtungen

  • Kreiskrankenhaus
  • Polizeiinspektion
  • Seniorenheim
  • AWO-Heim
  • Städtische Leihbücherei


Ansässige Unternehmen

In Burglengenfeld gibt es mit dem HeidelbergCement-Zementwerk und der Firma Hansa Metallwerke zwei größere Arbeitgeber. Des weiteren liegt das Logistikzentrum der Firma Activision in Burglengenfeld.

Bildung

Es gibt folgende Schulen und Kindergärten:

  • Die Geschwister-Scholl-Schule, gegliedert in Hans-Scholl-Grundschule und Sophie-Scholl-Hauptschule
  • Staatliche Realschule am Kreuzberg
  • Johann-Michael-Fischer-Gymnasium
  • Kommunale Musikschule
  • Josefine-Haas-Kindergarten
  • kath. Kindergarten Don Bosco
  • Kindergarten der Arbeiterwohlfahrt
  • Kinderbetreuung im Stadthaus

Persönlichkeiten

Söhne und Töchter der Stadt

Persönlichkeiten, die mit der Stadt in Verbindung stehen

  • Carl Ludwig Koch, Forstmann, Entomologe und Arachnologe, war von 1813 bis 1826 als Oberförster in Burglengenfeld.

Literatur

  • Margit Berwing: Burglengenfeld. Die Geschichte der Stadt und ihrer Ortsteile. Buchverlag der Mittelbayerischen Zeitung, Regensburg 1996, ISBN 3-927529-83-4
  • Margit Berwing-Wittl, Gabriele Blechschmid: Burglengenfeld. Eine Geschichte in Bildern. Geiger, Horb 1997, 2. Auflage 2007, ISBN 3-89570-311-7
  • Ludwig Brandl: Heimat Burglengenfeld. Geschichte einer Stadt. Stadt Burglengenfeld, Burglengenfeld 1968

Einzelnachweise

  1. Gedenkstätten für die Opfer des Nationalsozialismus. Eine Dokumentation, Band 1. Bundeszentrale für politische Bildung, Bonn 1995, ISBN 3-89331-208-0, S. 121

Weblinks


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